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Herzgrab: Thriller (German Edition)

Herzgrab: Thriller (German Edition)

Titel: Herzgrab: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gruber
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kletterten über den zwei Meter hohen Maschendrahtzaun, benutzten dabei die Wollmützen, um den Stacheldraht umzubiegen, und sprangen auf der anderen Seite hinunter. Dahinter erstreckte sich ein Waldstück, das die Bergstraße vom Anwesen der Del Vecchios trennte. Sie liefen quer durch den Wald und erreichten nach einem Kilometer die Lichtung, auf der ihr Pajero stand.
    Scatozza war außer Atem, und Gerink ging es nicht anders. Seine Seite stach. Er öffnete die Wagentür und ließ sich in den Sitz fallen, doch Scatozza blieb keuchend stehen.
    » Scheiße! « , fluchte er. » Ich habe meine Waffe verloren. «
    Gerink sprang aus dem Wagen. » Du bist ein verdammter Idiot ! « , zischte er.
    Scatozza lachte. » Mann, bist du leicht reinzulegen. «
    » Arschloch! « Gerink klemmte sich hinter das Lenkrad und startete den Wagen.
    Scatozza sprang ebenfalls hinein. » Warum bist du so schlecht gelaunt? Ist doch alles glattgelaufen. «
    » Um ein Haar hätten sie uns erwischt. « Er wendete den Wagen und fuhr die ersten fünfzig Meter im Mondschein, ehe er das Standlicht einschaltete.
    » Sieh nur. « Scatozza wies in den Wald. » Vitos Fiat. Denkst du das Gleiche wie ich? «
    Gerink blieb abrupt stehen. Und ob er das dachte. » Er hat nicht nur das Handy, sondern auch das präparierte Notizbuch geklaut. « Gerink schaltete das Licht aus. » Auf dem Rücksitz liegen noch drei Wasserflaschen. «
    Scatozza stieg aus dem Wagen, holte die Flaschen und schlug sich durch die Büsche zu dem Fiat. Währenddessen leuchtete Gerink mit der Stabtaschenlampe durch die Seitenscheibe. Er sah, wie Scatozza den Tankdeckel des alten Wagens mit dem Griff seiner Waffe aufbrach, den Verschluss öffnete und drei Liter Mineralwasser in den Tank kippte. Das Benzin würde oben schwimmen, der Motor zuerst das Wasser ansaugen und jämmerlich absaufen.
    Nachdem Scatozza fertig war, sprang er in den Wagen und warf die leeren Flaschen auf den Rücksitz. Gerink schaltete das Licht wieder ein und trat aufs Gas.
    Ein paar Minuten später erreichten sie die Bergstraße. Gerink fuhr nicht den Weg zurück, den sie gekommen waren, da die Del Vecchios bestimmt eine Straßensperre errichtet hatten. Er lenkte den Wagen auf die Umgehungsstraße, die am Ort San Michele vorbeiführte, und würde über einen Umweg nach Florenz zurückkehren.
    Er ließ das Seitenfenster herunter. Schwüle Nachtluft drang in den Wagen. In weiter Ferne zuckte ein Blitz am Horizont. Ein Gewitter in dieser Gegend würde nicht schaden, das Staub, Hitze und Schweiß wegwusch. Im nächsten Moment hatten sie wieder Asphalt unter den Rädern. » Schieß los: Was hat Nicola erzählt? «
    Scatozza grinste. » Dass du ein hässlicher Kerl bist. «
    » Sei doch einmal ernst. «
    » Konzentrier du dich lieber auf die Straße « , mahnte Scatozza. » Du wirst nämlich nicht glauben, was ich dir gleich erzähle. « Er blickte durchs Seitenfenster in die Dunkelheit. » Zunächst habe ich sie gefragt, warum sie bei ihrer Großmutter und nicht bei ihrer Mutter in Florenz wohne. «
    Gerink blickte kurz zur Seite. » Du verarschst mich doch wieder? «
    » Nein, Tatsache! Sie besucht eine Hotelfachschule. Normalerweise verbringt sie nur die Sommerferien in San Michele, doch seit dem Tod ihres Vaters war sie nicht mehr in Florenz. Höchstwahrscheinlich muss sie das Schuljahr wiederholen. «
    » Darüber habt ihr geredet? «
    » Und darüber, dass sie deshalb hier ist, weil sie vermutet, dass Zenobia etwas im Zusammenhang mit dem Tod ihres Vaters verschleiert. Aber ihre Großmutter hat ihr das Handy weggenommen. «
    Gerink dachte nach. Das ergab sogar einen Sinn. » Du hast ihr doch nicht erzählt, dass wir den Sarg ihres Vaters geöffnet und entdeckt haben, dass er gar nicht verbrannt ist? «
    » Ich bin nicht so blöd, wie du aussiehst « , antwortete Scatozza. » Aber die Kleine weiß ohnehin, dass etwas nicht stimmt. Einen Monat vor seinem angeblichen Autounfall auf der Bergstraße nach Siena ist ihr Vater spurlos von der Bildfläche verschwunden. Dann fand die Polizei plötzlich seine Leiche. Aber nicht auf den Serpentinen, sondern unter dem Ponte Vecchio in Florenz. Weder die Polizei noch ihre Großmutter unternahmen etwas, um die wahre Todesursache aufzuklären. «
    » Obwohl die Del Vecchios offensichtlich gute Kontakte zur Polizei haben. « Gerink legte den Pajero mit quietschenden Reifen in die Kurve und raste durch die Nacht. » Ihre Mutter ertränkt sich lieber in Cognac und Gin, und Nicola ließ

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