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Herzgrab: Thriller (German Edition)

Herzgrab: Thriller (German Edition)

Titel: Herzgrab: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gruber
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einigen Bars und Cafés. Eine Handvoll Kellner mit Haarreifen lümmelte gelangweilt an den Tischen. Scatozza sprach mit ihnen, danach setzten er und Gerink sich unter einen Baldachin auf schmiedeeiserne Stühle. Die Sonne war noch nicht ganz über die Häuserdächer geklettert, doch in der Innenstadt hatte es bereits fünfundzwanzig Grad.
    Nachdem Gerink Kaffee und Scatozza Frühstück bestellt hatte, drückte Gerink auf die Wiederwahltaste. Erneut kam keine Verbindung zustande. Warum war Elenas Handy abgeschaltet? Ihm fiel ein, dass sie gesagt hatte, sie sei die nächsten Tage im Ausland. Missmutig steckte er das Telefon ein.
    » Wir haben noch zwei Tage Zeit. Wo würdest du beginnen? « , fragte Scatozza.
    Gerink hatte fast die ganze Nacht wach gelegen und genug Zeit gehabt, sich über diese Frage den Kopf zu zerbrechen. » Wir sollten Salvatore Del Vecchios Verschwinden und die Unfälle von Matteo und Lorenzo unter die Lupe nehmen. Mit dieser Familie stimmt etwas nicht. Entweder stecken alle unter einer Decke, oder die haben miteinander ein gewaltiges Problem, von dem wir nicht die geringste Ahnung haben. «
    » Wie passt das zu dem Mord an Roberto? «
    Gerink hob die Schultern. » Gar nicht. Ich glaube, Roberto stand dem Glatzkopf nur im Weg, als er Teresa entführte. «
    » Dafür hätte er ihm nicht gleich die Nagelschere in die Wirbelsäule treiben müssen. Der Schlag an die Schläfe hätte genügt. «
    » Vielleicht hätte Roberto ihn identifizieren können. «
    » Möglich. « Scatozza wiegte den Kopf. » Sobald wir mehr wissen, rufe ich Eisert an. Die fragt sich bestimmt schon, was sie der Staatsanwältin für eine Geschichte auftischen soll. «
    » Nicht so hastig. Zuerst möchte ich noch etwas über eine andere Sache erfahren. «
    Scatozza hob eine Augenbraue. » Ich weiß, an wen du denkst. Francesco Fochetti, der Florentiner Staatsanwalt. Hab ich recht, oder hab ich recht? « Er boxte ihn in die Seite.
    Gerink hätte es wissen müssen. Wenn man so lange als Partner zusammenarbeitete, konnte man sich nichts mehr vormachen. Sie waren wie ein altes Ehepaar. Noch dazu übernachteten sie in der Honeymoon-Suite. Er schüttelte den schrecklichen Gedanken ab. » Die Sache stinkt mächtig zum Himmel, und ich wette, der Staatsanwalt und die Carabinieri stecken bis zum Hals mit drin. Entweder haben sie Robertos Mörder längst gefasst, oder sie kehren den Mord unter den Teppich und schützen den Täter. «
    » Das ist wie in einer Kloake « , gab Scatozza zu bedenken. » Falls du recht hast, wühlen wir ziemlich tief in der Scheiße. «
    » Wäre ja nicht das erste Mal « , antwortete Gerink. » Und ich wette, der Maresciallo versucht, uns daran zu hindern. «
    Der Kellner servierte ein Kännchen Kaffee, eine Tasse Cappuccino sowie einen Teller Croissants und brachte ihnen eine Zeitung.
    Scatozza tauchte ein Croissant in sein Getränk, stopfte es sich in den Mund und schlug den Lokalteil der Zeitung auf. Das Blatt hieß La Nazione. Gerink verstand kein einziges Wort von der Schlagzeile.
    » Heute bekommen wir bis zu fünfunddreißig Grad – Rekordtemperaturen für Ende Mai « , las Scatozza vor. » Und sie warnen vor kilometerlangen Staus vor den Fähren nach Elba, Sardinien und Sizilien. Aber in ein paar Tagen lässt die Hitzewelle nach, und der Wetterumschwung bringt schlimme Gewitter. «
    » Wie interessant. « Gerink rührte in seiner Tasse. Der Kaffee war der einzige Lichtblick ihres Italienaufenthalts. Er schmeckte um Welten besser als das Gebräu aus den Automaten des Bundeskriminalamts.
    Scatozza blickte über den Rand der Zeitung. » Schnarche ich wirklich? «
    » Wie ein Seebär. «
    » Angeblich muss man tzz, tzz, tzz zischen, dann hört das Schnarchen auf « , schlug Scatozza vor.
    » Das habe ich versucht. Bei dir wirkt es genau fünf Sekunden. «
    » Mamma mia! « Scatozza faltete die Zeitung zusammen und legte sie weg.
    Gerink nickte in Richtung des Laptops auf dem Tisch. » Wann ist deine nächste dämliche Versteigerung? «
    » Gegen zehn. « Scatozza griff in die Sakkotasche. Plötzlich hob er die Augenbrauen. Statt der Liste mit seinen Terminen zog er eine cremefarbene Serviette hervor. Er betrachtete das dünne Papier, dann reichte er es Gerink.
    Es standen nur wenige italienische Wörter mit Kugelschreiber in einer hastigen Handschrift auf der Serviette.
    » Was bedeutet das? «
    » Antworten finden Sie in der Familiengruft « , übersetzte Scatozza.

28
    Der Weg zum Del-Vecchio-Museum am

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