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Herzgrab: Thriller (German Edition)

Herzgrab: Thriller (German Edition)

Titel: Herzgrab: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gruber
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mehr war, eierte auf sie zu. Sie warf ihn zurück.
    » Grazie, Signorina. «
    Signorina! Was für Schmeichler.
    » Prego. «
    Die Jungs kicherten.
    Kurz darauf kam Monica aus dem Lokal. Sie wirkte ein wenig verstört.
    » Was ist passiert? «
    » Ach. « Sie zuckte mit den Achseln. » Es ist bloß ein merkwürdiges Gefühl, nach so vielen Jahren wieder Italienisch zu reden – auch wenn es nur mit einem einsamen alten Mann ist, der mit einer Flasche Grappa an der Bar sitzt. « Sie schüttelte ungläubig den Kopf. » Der alte Sack hat mich doch glatt angebaggert. Egal … « Sie blickte zur höchsten Erhebung des Ortes, einem Felsplateau, das über die Klippen und das Meer ragte. » Vadini restauriert die Holztreppe im alten Leuchtturm. «
    Der Leuchtturm stand auf einem wuchtigen Steinsockel, zu dem eine Treppe mit Eisengeländer führte. Der Turm bestand nicht wie andere, die Elena kannte, aus roten und weißen Ringen, sondern aus grauen Backsteinen, von denen die Fassade bereits abbröckelte. Wahrscheinlich war er schon seit Jahren nicht mehr in Betrieb.
    Mittlerweile brannte die Nachmittagssonne gnadenlos auf die Pflastersteine. Elena erreichte die Tür und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Hier spendeten nur zwei Palmen und der Turm Schatten.
    Die Tür war angelehnt. Elena schob sie auf. Im Inneren des Gebäudes war es kühl. Sie stopfte die Schirmkappe in ihre Gesäßtasche und sah sich um.
    » Signore Vadini? « , rief sie. Ihre Worte hallten von den Wänden wider.
    Keine Antwort.
    Auf dem Steinboden lag ein Roman von Paolo Coelho in italienischer Übersetzung. Das Buch war an der Ecke eingedrückt, als wäre es von hoch oben heruntergefallen. Elena blickte hinauf . Die Wendeltreppe aus Holz wand sich bis nach oben. An deren Ende überkreuzten sich zwei Balken. Dahinter lag die mit Gitter überzogene Glaskuppel des Turms.
    » Scheiße! «
    » Was ist? « Monica blickte ebenfalls nach oben.
    Elena schirmte die Augen mit der Handfläche ab. Das Sonnenlicht, das durch die Kuppel fiel, blendete sie. Von hier unten sah sie bloß die Schuhe und die grüne Arbeitshose eines Mannes, der an einem straff gespannten Strick vom Balken baumelte.

33
    Elena hatte Gerink auf die Mobilbox gesprochen, doch als er sie anrief, hatte sie das Gespräch weggedrückt. Es war zum Verrücktwerden!
    Als er zum Pajero ging, tippte er eine SMS . Prompt kam die Antwort. Kann jetzt nihct … eine Kleintin ist bei mir.
    » Alles in Ordnung? « , fragte Scatozza.
    » Elena hat versucht, mich zu erreichen. «
    Scatozza schwieg. Offensichtlich begriff er, dass es besser war, nichts zu sagen. Am Pajero angelangt sperrte Gerink die Türen auf.
    » Das darf doch nicht wahr sein, verdammt! « , fluchte er, als er schon wieder einen Strafzettel an der Windschutzscheibe sah. » Wozu lege ich das BKA -Schild in den Wagen? Können die nicht lesen? « Er knüllte das Papier zusammen, sprang auf den Fahrersitz und startete den Wagen.
    » Nicht so hastig « , raunte Scatozza ihm zu. » Lass Vito etwas Zeit, sein Auto zu erreichen, damit er uns folgen kann. «
    » Ich bin doch nicht sein Babysitter! «
    Kaum hatte Scatozza die Tür geschlossen, scherte Gerink aus der Parklücke aus. Während er durch die engen Gassen kurvte, gab er die Adresse von Matteos Witwe in das Navi ein. Beatr ic e Del Vecchio wohnte im Norden der Stadt. Die Fahrt würde vierzig Minuten dauern.
    Scatozza blickte regelmäßig in den Seitenspiegel.
    » Ist unser Freund schon da? « , fragte Gerink.
    » Nein! « , fauchte der Sizilianer. » Hättest du dir etwas mehr Zeit gelassen, wüssten wir jetzt mehr über ihn. Aber nein, John McClane hat es ja eilig. «
    » Hör auf zu maulen. Schalt lieber den Laptop ein und versuch, etwas über Staatsanwalt Fochetti herauszufinden. «
    » Jetzt nicht! « Scatozza blickte auf die Uhr und startete das Notebook. » Muss rasch ein Geschäft abwickeln. «
    » Du musst doch schon Hunderte Porno- DVD s besitzen « , ätzte Gerink. » Ist da nicht eine wie die andere? «
    » Du hast ja keine Ahnung. «
    Scatozza hielt den Laptop wieder so, dass Gerink nichts erkennen konnte. Während er hastig mit dem Zeigefinger auf dem Touchpad herumfuhr, lauschte Gerink der kühlen weiblichen Stimme des Navi.
    » Nach fünfzig Metern links einbiegen. «
    Großartig! Links befand sich das Fahrverbotsschild einer Einbahnstraße.
    Gerink bog rechts ab.
    » Bitte wenden! «
    Scatozza blickte kurz auf, sagte aber nichts.
    Irgendwann befand sich Gerink wieder auf

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