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Herzgrab: Thriller (German Edition)

Herzgrab: Thriller (German Edition)

Titel: Herzgrab: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gruber
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nicht bedeutungslos « , widersprach Monica.
    » Ja, vielleicht « , sagte Elena. » Aber dem Berufsstand haftet etwas Schmuddeliges an, und das wird sich wohl nie ändern. «
    » Sie stammen ursprünglich nicht aus Österreich, oder? «
    Elena nickte. Ein weiterer Grund, weshalb sie es in diesem Job schwer hatte. » Meine Eltern kommen aus Polen. Mein Mädchenname ist Kaminska. «
    Monica hob die Augenbrauen. » Ehrlich? Klingt ja krass. «
    Ja, das klingt krass! Elena lächelte höflich. Deswegen hatte Peters Vater, ein verbitterter, zynischer alter Herr, sie vom ersten Augenblick an abgelehnt. Elena spürte, dass Monica weitere Fragen auf der Zunge lagen, doch offenbar bemerkte die junge Frau ihre Stimmung und schwieg.
    In den Cinque Terre kamen sie zu einer Tankstelle. Während Monica sich auf der Toilette des Shops frisch machte, tankte Elena die Schrottmühle voll. Sie nutzte die kurze Zeit, in der sie allein war, und wählte Peters Nummer. Er hob nicht ab. Sie sprach auf seine Mobilbox. » Ich muss dich dringend sprechen, bin aber nicht allein. Melde mich in etwa zwei Stunden wieder … Du fehlst mir « , fügte sie rasch hinzu.
    Da kam auch schon Monica aus dem Laden und schüttelte die nassen Hände. Elena zahlte an der Zapfsäule, dann fuhren sie weiter.
    Kurz darauf erreichten sie das Meer. Der Anblick war überwältigend – zumindest für Elena. Der Landstrich mit der steil abfallenden, zerklüfteten Küste, an deren Felsvorsprüngen die Ortschaften Manarola, Corniglia und Vernazza direkt am Meer lagen, wirkte wie im Bilderbuch. Das Wasser schimmerte türkisgrün. Die Häuser hatten gelbe, olivgrüne und weinrote Fassaden, ebenso bunte Fensterläden und wirkten so dicht gedrängt wie in einem Mosaik.
    Da vibrierte das Handy in der Armaturenhalterung. Peters Nummer! Sie drückte das Gespräch weg. Was musste er sich denken, da sie nicht abhob?
    » Gehen Sie nicht ran? «
    » Nicht so wichtig « , log Elena. Sie wollte mit Peter sprechen, ohne dass Monica die Ohren wie ein Luchs spitzte und jedes Wort mithörte.
    Im nächsten Moment piepte eine SMS . Elena hielt das Handy so, dass Monica nicht aufs Display sehen konnte, sie aber trotzdem die Straße im Auge hatte.
    Warum gehst du nicht ran?
    Kann jetzt nihct … eine Kleintin ist bei mir – schrieb sie rasch mit einigen Tippfehlern und steckte das Telefon wieder in die Halterung. Sie öffnete das Seitenfenster. Sogleich roch sie das Salzwasser. Erinnerungen an ihre Urlaube wurden wach.
    Als sie Monterosso al Mare erreichten, sah Elena auf der Karte, die sie aufs Handy geladen hatte, dass keine Autostraße von der Anhöhe hinunter zu dem Ort ans Meer führte. Die Zufahrt mit privaten Pkws war verboten, aber es gab eine Buslinie, welche die an den Klippen liegenden Ortsteile verband. Sie parkten oberhalb des Dorfes, in dem Vadini wohnte, und entschieden sich für den Fußweg.
    » Ziehen Sie sich feste Schuhe an « , sagte Monica, die am Felsvorsprung des Parkplatzes stand und die enge, gewundene Straße zum Meer hinuntersah.
    Elena öffnete ihre Reisetasche auf der Rückbank des Wagens, schlüpfte in bequeme Turnschuhe und setzte sich eine Schirmkappe auf. Dann kramte sie ihre Sonnenbrille aus der Handt as che. » Bereit? «
    » Sì. «
    Das Sonnenlicht spiegelte sich in Monicas Haaren. Ihre Augen glänzten. Elena bemerkte das Strahlen in ihrem Gesicht. Zum ersten Mal seit ihrer Reise hatte sie das Gefühl, dass Monica eine gewisse melancholische Sehnsucht plagte, die sie sich bisher nicht hatte eingestehen wollen. Auf diesem idyllischen Fleckchen das Salz auf den Lippen zu spüren, das Rauschen der Brandung zu hören und morgens die heimkehrenden Fischer zu sehen war gewiss von anderer Qualität, als im lauten grauen Wien zu leben.
    Sie wanderten auf dem schmalen Pfad durch Wein- und Olivenhänge und erreichten schließlich Monterosso al Mare. Zahlreiche Boote schaukelten an der betonierten Mole. Motoren tuckerten, es roch nach Maschinenöl und Lebertran. Fischernetze hingen an Leinen und verströmten einen eigenwilligen Geruch.
    Falls Giuseppe Vadini tatsächlich noch hier lebte, konnte er ihnen mit etwas Glück sagen, wohin er Del Vecchios letzten Keilrahmen gebracht hatte. Während sich Monica in der erstbesten Taverne nach dem Tischler erkundigte, beobachtete Elena die Kinder beim Ballspiel in den Gassen. Die Kleinen trugen lediglich kurze Hosen, waren braun gebrannt, hatten dunkle Knopfaugen und schwarze Locken. Ein Lederball, in dem fast keine Luft

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