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Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch

Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch

Titel: Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Perkins
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Stelle würde ich ihn hassen«, sagt Rashmi mit finsterem Blick. »Er hat ihr viel zu lange was vorgemacht.«
    Josh ist empört. »Er hat ihr nicht ein einziges Mal den Eindruck vermittelt, dass er sie mehr als nur als Kumpel mag.«
    »Ja, aber er hat sie auch nie entmutigt!«
    »Er ist seit anderthalb Jahren mit Ellie zusammen. Das sollte doch Entmutigung genug sein – oh … Sorry, Anna.«
    Ich schluchze noch lauter.
    Sie bleiben mit mir auf der Bank sitzen, bis die Sonne hinter den Bäumen verschwindet, und gehen dann mit mir zu Fuß zur Résidence Lambert zurück. Als wir ankommen, ist die Eingangshalle leer. Alle sind noch draußen und genießen das schöne Wetter.
    »Ich muss mit Mer reden«, sage ich.
    »O nein, das musst du nicht«, protestiert Rashmi. »Lass ihr ein bisschen Zeit.«
    Ich ziehe meinen Schlüssel heraus – als ich ihn verloren hatte, hatte ich ihn bloß in meinem Zimmer vergessen – und schleiche mich kleinlaut in mein Zimmer. Die Beatles schallen dumpf von der Wand zwischen Mer und mir und ich muss an meinen ersten Abend hier denken. Übertönt Revolution ihr Weinen? Ich stecke den Schlüssel in mein Shirt zurück und lasse mich aufs Bett fallen. Dann springe ich wieder auf und gehe im Zimmer auf und ab und lege mich wieder hin.
    Ich weiß nicht, was ich tun soll.
    Meredith hasst mich. Étienne ist verschwunden, und ich weiß nicht, ob er mich mag oder hasst oder denkt, dass er einen Fehler gemacht hat oder was auch immer. Soll ich ihn anrufen? Aber was soll ich sagen? »Hi, hier ist Anna. Das Mädchen, mit dem du im Park rumgemacht und das du dann fallen gelassen hast. Willst du rüberkommen?« Aber ich muss wissen, warum er abgehauen ist. Ich muss wissen, was er über mich denkt. Mit zitternder Hand halte ich das Handy ans Ohr.
    Direkt auf die Mailbox. Ich blicke zur Decke. Ist er da oben? Ich weiß es nicht. Mers Musik ist zu laut, um Schritte zu hören. Also muss ich nach oben gehen. Ich prüfe mein Spiegelbild. Meine Augen sind rot und geschwollen und meine Haare sehen aus wie Eulengewölle.
    Hol tief Luft. Eins nach dem anderen.
    Wasch dir das Gesicht. Bürste dir die Haare. Putz dir sicherheitshalber die Zähne.
    Hol noch mal Luft. Öffne die Tür. Gehe nach oben. In meinem Magen brodelt es, als ich an seine Tür klopfe. Keine Reaktion. Ich halte das Ohr an die Zeichnung von ihm mit dem Napoleonhut und lausche. Nichts. Wo steckt er bloß?
    Ich kehre in meine Etage zurück und John Lennons kratzige Stimme plärrt noch immer durch den Gang. Als ich an Mers Tür komme, werde ich langsamer. Ich muss mich entschuldigen, egal, was Rashmi sagt. Aber Meredith ist wütend, als sie die Tür öffnet. »Toll. Du bist es.«
    »Mer… Es tut mir so leid.«
    Sie lacht zynisch auf. »Ach ja? Sah gar nicht so aus, als du ihm die Zunge in den Rachen geschoben hast.«
    »Es tut mir leid.« Ich fühle mich so hilflos. »Es ist einfach so passiert.«
    Meredith ballt die Hände zu Fäusten. Merkwürdigerweise trägt sie überhaupt keine Ringe. Und geschminkt ist sie auch nicht. Tatsächlich sieht sie ziemlich zerzaust aus. Bisher habe ich sie immer nur zurechtgemacht gesehen.
    »Wie konntest du nur, Anna? Wie konntest du mir das antun?«
    »Ich … ich …«
    »Du was ? Du wusstest doch, was ich für ihn empfinde! Ich fasse es nicht!«
    »Es tut mir leid«, wiederhole ich. »Ich weiß nicht, was wir uns dabei gedacht haben …«
    »Ja, klar. Aber ist auch egal. Er entscheidet sich sowieso für keine von uns.«
    Mein Herz bleibt stehen. »Was? Was meinst du damit?«
    »Er ist mir nachgelaufen. Hat mir gesagt, er hätte kein Interesse.« Sie wird rot. »Und dann ist er zu Ellie gefahren. Da ist er jetzt.«
    Alles verschwimmt vor meinen Augen. »Er ist zu Ellie gefahren?«
    »So wie er es immer macht, wenn es Schwierigkeiten gibt.« In selbstgefälligem Ton spricht sie weiter. »Na, wie fühlt sich das an? Nicht mehr so toll, was?« Und sie knallt mir die Tür vor der Nase zu.
    Ellie. Er entscheidet sich für Ellie. Mal wieder.
    Ich laufe zum Bad und reiße den Klodeckel hoch. Ich warte darauf, dass mir das Mittagessen hochkommt, aber in meinem Magen brodelt es nur. Also klappe ich den Deckel wieder zu und setze mich darauf. Was stimmt bloß nicht mit mir? Warum verliebe ich mich immer in die falschen Typen? Ich wollte nicht, dass sich Étienne als zweiter Toph entpuppt, aber genau das hat er. Nur dass es jetzt viel schlimmer ist, denn Toph habe ich nur gemocht.
    Und Étienne liebe ich.
    Ich kann ihm nicht

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