Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch
Marionettentheater, ein Karussell und einen Platz mit Boule spielenden Männern gezeigt. Er sagt, wir sind im besten Park von ganz Paris, aber ich finde, es ist der beste Park auf der ganzen Welt. Wie gern würde ich Seany hier herbringen.
Ein winziges Segelboot gleitet hinter uns vorbei und ich seufze zufrieden. »Étienne?«
Wir liegen nebeneinander an den Beckenrand gelehnt. Er rutscht ein wenig herum und findet für seine Beine einen bequemen Platz an meinen. Unsere Augen sind geschlossen. »Hmm?«, fragt er.
»Das hier ist sooo viel besser als ein Fußballspiel.«
»Nicht wahr?«
»Wir sind so gemein«, sage ich.
Er gibt mir einen leichten Klaps mit der Hand und wir lachen leise. Etwas später merke ich, dass er meinen Namen ruft.
»Was?« Ich muss weggenickt sein.
»Du hast ein Segelboot im Haar.«
»Häh?«
»Ich habe gesagt, du hast ein Segelboot im Haar.«
Ich versuche den Kopf zu heben, aber er schnappt zurück, weil ich irgendwo festhänge. Das war gar kein Witz. Ein aufgeregter Junge in Seanys Alter kommt auf mich zu und spricht mich in schnellem Französisch an. Étienne lacht, als ich versuche, die Segel des Spielzeugs von meinem Kopf zu lösen. Das Boot kippt um und meine Haare fallen ins Becken. Der Junge brüllt mich an.
»Hilfst du mir vielleicht mal?« Ich blicke wütend zu Étienne hinüber, der jetzt ausgelassen vor sich hin kichert. Er rappelt sich erst auf, als der Junge nach meinem Haar greift und an den nassen Haarzotteln zieht.
» AUTSCH !«
Étienne blafft ihn an und der Junge lässt los. Étienne fährt mir mit den Fingern in die Haare und löst den Stoff, die Schnüre und das Holz vorsichtig heraus. Dann gibt er dem Jungen das Boot zurück und sagt noch etwas, diesmal in sanfterem Tonfall. Hoffentlich hat er ihn ermahnt, das Boot von unschuldigen Zuschauern fernzuhalten. Der Junge drückt sein Spielzeug an sich und läuft davon.
Ich wringe mir die Haare aus. »Ugh.«
»Das ist sehr sauberes Wasser.« Étienne grinst.
»Klar.« Aber ich liebe es, dass er weiß, was ich denke.
»Komm.« Er steht auf und reicht mir die Hand. Ich nehme sie und er hilft mir auf. Ich rechne damit, dass er sie wieder loslässt, aber das macht er nicht. Stattdessen führt er mich zu einem sicheren Ort, weg vom Wasserbecken.
Es ist schön, Händchen zu halten. So beruhigend.
Ich wünschte, Freunde würden sich öfter an den Händen halten, so wie die Kinder, die ich manchmal auf der Straße sehe. Ich weiß nicht, warum uns das peinlich sein muss, sobald wir erwachsen sind. Wir setzen uns unter einen Baum mit rosa Blüten ins Gras. Ich sehe mich nach den Graspolizisten mit ihren kleinen Schaffnermützen um. Sie sind immer ganz erpicht darauf, Leute vom Rasen zu verscheuchen. Aber ich kann sie nirgends entdecken. Bei so etwas wirkt Étienne wie ein Glücksbringer. Meine Haare tropfen mir jetzt hinten durchs Shirt, aber aus irgendeinem Grund macht mir das gerade nichts aus.
Wir halten uns immer noch an den Händen.
Okay, jetzt sollten wir loslassen. Dies ist der Moment, wo es normal wäre, loszulassen.
Warum lassen wir nicht los?
Ich zwinge mich, zum Grand Bassin rüberzusehen. Étienne tut das Gleiche. Aber wir beobachten nicht die Boote. Seine Hand ist glühend heiß, aber er lässt nicht los. Und dann rückt er näher an mich heran. Nur ein kleines bisschen. Ich blicke kurz nach unten und sehe, dass sein Hemd ein Stück nach oben gerutscht ist und einen Teil seines Rückens entblößt. Seine Haut ist glatt und hell.
Noch nie habe ich etwas gesehen, das so sexy ausgesehen hat.
Er rutscht noch ein Stück näher und ich ebenfalls. Wir sitzen Arm an Arm und Bein an Bein. Er drückt mir kräftig die Hand, damit ich ihn ansehe.
Das mache ich.
Étiennes dunkle Augen sehen mich forschend an. »Was tun wir hier?« Seine Stimme klingt angespannt.
Er ist so schön, so perfekt. Mir ist schwindelig. Mein Herz klopft und mein Puls rast. Ich neige den Kopf zu ihm hinüber und er macht es mir nach. Er schließt die Augen. Unsere Lippen berühren sich flüchtig.
»Wenn du mich bittest, dich zu küssen, tu ich es«, sagt er.
Seine Finger streicheln die Innenseite meiner Handgelenke und ich gehe in Flammen auf.
»Küss mich«, sage ich.
Er tut es.
Wir küssen uns wie verrückt. Als würde unser Leben davon abhängen. Seine Zunge schiebt sich in meinen Mund, sanft, aber fordernd, und es ist anders als alles, was ich bisher erlebt habe. Und plötzlich verstehe ich, warum manche Leute Küssen als
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