Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch
– der Typ mit der falschen Surferfrisur – und Amandas beste Freundin, Nicole, werden ausgewählt. Rashmi und ich sind uns ausnahmsweise mal einig und stöhnen laut auf. Steve haut mit der Faust in die Luft. Was für ein Blödmann.
Das Auswählen beginnt und Amanda wird als Erste genommen. Natürlich. Und dann Steves bester Freund. Natürlich. Rashmi stupst mich mit dem Ellbogen an. »Ich wette fünf Euro, dass ich als Letzte ausgewählt werde.«
»Die Wette nehme ich an. Das werde nämlich ganz sicher ich sein.«
Amanda dreht sich auf ihrem Stuhl zu mir um und sagt leise: »Die Wette hast du gewonnen, Stinktiermädchen. Wer würde dich schon in seinem Team haben wollen?«
Mir klappt der Unterkiefer herunter.
»St. Clair!« Steves Stimme schreckt mich auf. Es war klar, dass er schon früh ausgewählt werden würde. Alle Blicke ruhen auf ihm, doch er sieht Amanda durchdringlich an. »Ich«, sagt er als Antwort auf ihre Frage. »Ich will Anna in meinem Team haben. Und du kannst von Glück sagen, wenn du sie kriegst.«
Sie läuft rot an und dreht sich schnell wieder um, allerdings nicht, ohne mir vorher einen bösen Blick zuzuwerfen. Was habe ich ihr bloß getan?
Mehr Namen werden aufgerufen. Mehr Namen, die nicht meiner sind. St. Clair versucht, meine Aufmerksamkeit zu erhaschen, aber ich tu so, als würde ich es nicht merken. Ich ertrage es nicht, ihn anzusehen. Ich fühle mich zu gedemütigt. Bald sind nur noch ich, Rashmi und ein dürrer Typ übrig, der aus irgendeinem Grund Cheeseburger genannt wird. Cheeseburger macht immer so ein überraschtes Gesicht, als hätte gerade jemand seinen Namen gerufen und er kapiert nicht, woher die Stimme kommt.
»Rashmi«, sagt Nicole, ohne zu zögern.
Mein Mut sinkt. Jetzt sind es bloß noch ich und jemand namens Cheeseburger. Ich konzentriere mich auf meinen Tisch, auf ein Bild von mir, das Josh heute in Geschichte gemalt hat. Ich bin wie ein mittelalterlicher Bauer gekleidet (wir nehmen gerade den Schwarzen Tod durch), verziehe grimmig das Gesicht und von meiner Hand baumelt eine tote Ratte.
Amanda flüstert Steve etwas ins Ohr. Ich spüre, wie sie hämisch zu mir herübergrinst, und meine Wangen glühen.
Steve räuspert sich. »Cheeseburger.«
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Kapitel elf
D u schuldest mir fünf Euro«, sage ich.
Rashmi grinst. »Ich zahle dir die Kinokarte.«
Immerhin sind wir im selben Team. Nicole hat Nates Liste aufgeteilt, deshalb sind Rashmi und ich allein rausgegangen. Die Woche sollte nicht allzu schlimm werden. Dank Rashmis Hilfe werde ich sogar Leistungspunkte bekommen. Sie hat mich ein paar der Fotos machen lassen – eine Statue von einem Typen namens Budé und ein paar Kinder, die auf der Straße Fußball gespielt haben –, obwohl sie es war, die beides gefunden hat.
»Ich vermisse es, Fußball zu spielen.« Meredith zieht eine Schnute, als wir ihr unsere Geschichte erzählen. Selbst ihre sonst wippenden Locken sehen heute Abend schlaff und traurig aus.
Ein leichter Wind fegt die breite Allee hinunter und wir schmiegen uns zitternd in unsere Jacken. Die ersten gefallenen Laubblätter rascheln unter unseren Füßen, denn der Herbst in Paris ist nicht mehr weit. »Gibt es nicht irgendeine Liga, in der du mitspielen kannst?«, erkundigt sich Josh und legt den Arm um Rashmi. Sie kuschelt sich an ihn. »Ich sehe hier ständig irgendwelche Leute Fußball spielen.«
»Buh!« Ein vertrauter zerzauster Kopf taucht zwischen Mer und mir auf. Wir zucken zusammen wie erschrockene Katzen.
»Um Himmels willen«, sagt Mer. »Fast hätte ich einen Herzinfarkt bekommen. Was machst du denn hier?«
» Es geschah in einer Nacht «, antwortet St. Clair. »Im Le Champo, oder?«
»Hattest du nicht mit Ellie was vor?«, fragt Rashmi.
»Darf ich nicht mitkommen?« Er zwängt sich zwischen Meredith und mich.
»Klar darfst du mitkommen«, erwidert Mer. »Wir haben nur angenommen, du wärst beschäftigt.«
»Du bist immer beschäftigt«, sagt Rashmi.
»Ich bin nicht immer beschäftigt.«
»Doch«, beharrt sie. »Und weißt du, was komisch ist? Außer Mer hat noch keiner von uns Ellen dieses Jahr zu Gesicht bekommen. Ist sie jetzt zu gut für uns?«
»Ach, komm. Nicht das schon wieder.«
Sie zuckt die Achseln. »Ich meine ja bloß.«
St. Clair schüttelt den Kopf, aber es entgeht unserer Aufmerksamkeit nicht, dass er es nicht abstreitet. Ellie selbst mag ganz nett sein, aber es ist offensichtlich, dass sie ihre Freunde von der SOAP nicht mehr braucht. Das sehe sogar
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