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Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch

Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch

Titel: Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Perkins
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bin sicher, du hast die guten Neuigkeiten gehört. Der Zwischenfall ist auf Platz eins in der New York Times eingestiegen! Sieht ganz so aus, als hätte ich noch die Zauberhand. Ich gehe nächste Woche auf Lesereise durch den Südosten, also sehe ich deinen Bruder bald und bestelle ihm schöne Grüße von dir. Konzentrier dich laserscharf auf die Schule und ich sehe DICH zu Weihnachten.
    Josh lehnt seinen schlaksigen Körper über meine Schulter und späht auf meinen Laptop. »Liegt das an mir oder ist das › DICH ‹ irgendwie bedrohlich?«
    »Nein, das liegt nicht nur an DIR «, entgegne ich.
    »Ich dachte, dein Vater ist Schriftsteller. Was soll denn der Mist mit dem ›laserscharf‹ und dem ›zarten Wink‹?«
    »Mein Vater ist ein Meister des Klischees. Offensichtlich hast du noch keinen seiner Romane gelesen.« Ich halte inne. »Ich kann nicht glauben, dass er den Nerv hat, mir zu schreiben, dass er Seany schöne Grüße von mir bestellt.«
    Josh schüttelt entrüstet den Kopf. Meine Freunde und ich verbringen das Wochenende im Aufenthaltsraum, weil es schon wieder regnet. Kein Mensch spricht davon, aber Paris entpuppt sich als ebenso nieselig wie London. Das behauptet zumindest St. Clair, der einzige Abwesende unserer Gruppe. Er ist zu irgendeiner Fotoausstellung in Ellies Schule. Eigentlich sollte er schon zurück sein.
    Er ist spät dran. Wie immer.
    Mer und Rashmi haben es sich auf einem der Sofas in der Eingangshalle bequem gemacht und lesen das neueste Buch, das wir in Englisch durchnehmen, Balzac und die kleine chinesische Schneiderin . Ich wende mich wieder der E-Mail meines Vaters zu.
    Zarter Wink … Wie übel ist das denn?
    Erinnerungen an einen früheren Abend in dieser Woche – wie ich neben St. Clair im dunklen Kino sitze, sein Bein an meinem spüre, den Blick, den wir getauscht haben – überkommen mich und erfüllen mich mit Scham. Je länger ich darüber nachgedacht habe, desto mehr bin ich zu dem Schluss gekommen, dass gar nichts passiert ist.
    Denn es IST gar nichts passiert.
    Als wir das Kino verließen, verkündete Rashmi: »Das Ende kam viel zu plötzlich. Da wo’s erst richtig interessant wurde, hat’s aufgehört.« Und als ich damit fertig war, den Film zu verteidigen, waren wir bereits im Wohnheim. Ich wollte mit St. Clair reden, in der Hoffnung, irgendein Zeichen zu bekommen, dass sich zwischen uns etwas verändert hat, aber Mer kam dazwischen, umarmte ihn und wünschte ihm eine gute Nacht. Und da ich ihn nicht umarmen konnte, ohne dass mich mein pochendes Herz verraten hätte, hielt ich mich zurück.
    Und dann winkten wir uns nur kurz zum Abschied.
    Und dann ging ich ins Bett und war verwirrter denn je.
    Was ist passiert? So aufregend es war, ich muss mir mehr eingebildet haben, als tatsächlich vorgefallen ist, denn er verhielt sich am nächsten Tag beim Frühstück nicht anders als sonst. Wie immer haben wir uns nur freundschaftlich unterhalten. Außerdem hat er Ellie. Er braucht mich nicht. Ich kann nur vermuten, dass ich meine enttäuschten Gefühle für Toph auf St. Clair projiziert habe.
    Josh mustert mich aufmerksam. Ich beschließe, ihm eine Frage zu stellen, bevor er mich etwas fragen kann. »Wie kommst du mit deiner Strafarbeit voran?« Mein Team in La Vie hat tatsächlich gewonnen (was nicht mir zu verdanken ist), deshalb mussten Rashmi und ich am Freitag nicht hingehen. Josh hat seinen letzten Kurs sausen lassen, um die Stunde mit uns zu verbringen. Das hat ihm Nachsitzen und mehrere Seiten zusätzliche Hausaufgaben eingebracht.
    »Ach.« Er lässt sich in den Sessel neben mir fallen und nimmt seinen Skizzenblock zur Hand. »Ich hab Besseres zu tun.«
    »Aber … kriegst du dann nicht noch mehr Schwierigkeiten, wenn du sie nicht machst?« Ich habe noch nie eine Stunde geschwänzt. Ich verstehe nicht, wie er alles mit einem Achselzucken abtun kann.
    »Wahrscheinlich.« Josh spannt die Hand an und zuckt zusammen.
    Ich runzle die Stirn. »Was ist?«
    »Ein Krampf«, antwortet er. »Vom Zeichnen. Ist schon okay, das ist ganz normal.«
    Merkwürdig. Ich habe noch nie darüber nachgedacht, dass man sich beim Zeichnen Verletzungen zuziehen kann. »Du hast wirklich Talent. Möchtest du das später mal machen? Um davon zu leben, meine ich?«
    »Ich arbeite an einer Graphic Novel.«
    »Echt? Das ist cool.« Ich schiebe meinen Laptop weg. »Worum geht es darin?«
    Er zieht den Mundwinkel zu einem verschmitzten Lächeln nach oben. »Um einen Typen, der auf ein versnobtes

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