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Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Titel: Herzklopfen - Down Under (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Sunday
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ihr leid. Sie ahnte, dass Tara mit schrecklichen Selbstvorwürfen kämpfte.
    Tara trat näher, griff scheu nach ihrer Hand. »Mit wem hast du gesprochen?«
    »Jake.«
    »Konnte er etwas in Erfahrung bringen?«
    »Nein, er …« Shirley hielt inne. Sie entschied sich für die kurze Version. »Nichts, Schatz. Nichts.«
    »Also haben wir noch immer keinen Anhaltspunkt, was Neles Aufenthaltsort betrifft.«
    Betroffenes Schweigen breitete sich aus, während Tara sich weiter an Shirleys Hand klammerte.
    »Mum?«
    »Hm?«
    Tara schluckte hart. »Ich war eifersüchtig auf Nele.«
    Shirley strich Tara über die dunklen Locken. »Es tut mir leid wegen Jake …«
    »Nicht wegen Jake«, unterbrach Tara. »Doch auch, aber … Ich weiß, wie sehr du dir immer ein zweites Kind gewünscht hast. Jetzt hast du Nele. Sie ist lieb und freundlich, und sie macht immer alles richtig. Seitdem sie bei uns ist, scheint ihr mich gar nicht mehr wahrzunehmen.«
    Eine kalte Hand umschloss Shirleys Brustkorb. Nachdem sie den ersten Schock überwunden hatte, legte sie sanft einen Finger unter Taras Kinn und hob es an, damit sie ihr in die Augen blicken konnte. »O Liebes. Natürlich freue ich mich, dass wir Nele für eine Weile in unserer Familie aufnehmen dürfen, und ja, ich habe mir immer eine Schwester für dich gewünscht.« Sie lächelte und kämpfte gegen die aufsteigenden Tränen an. »Aber ich habe schon lange Frieden damit geschlossen, dass mir ein zweites Kind nicht vergönnt war. Du bist meine Tochter. Das Wichtigste in meinem Leben. Es tut mir leid, wenn du anders empfunden hast.« Sie hielt inne, um sich zu sammeln. Taras Worte hatten sie tief getroffen. Es schien, als geriete ihre gesamte Welt ins Wanken. Was würde noch alles an diesem schrecklichen Tag geschehen? Sie zog Tara an sich. »Zweifle niemals an unserer Liebe«, murmelte sie. »Du bist alles für Gordon und mich.«
    Auch Taras Augen schimmerten, als sie sich voneinander lösten. »Es tut mir leid, dass ich euch so viel Kummer mache, Mum.«
    Shirley strich ihr über die Wange. »Unsinn. Das tust du doch gar nicht.« Sie straffte den Rücken. »Wir werden Nele finden. Alles wird gut, du wirst schon sehen.«
    Tara schniefte leise auf. »Denkst du, wir sollten Nele als vermisst melden?«
    »Das hat Gordon bereits getan.«
    »Ich verstehe«, erwiderte Tara tonlos. Sie tauschten einen langen Blick. Die Furcht vor dem Unaussprechlichen stand ihnen beiden ins Gesicht geschrieben.

Kapitel 22
    Schockierende Entdeckung
     
     
     
    C hris’ Handy klingelte. Während er es umständlich aus der vorderen Hosentasche zerrte, schoss er Nele einen warnenden Blick zu. »Ich beobachte dich«, formten seine Lippen lautlos. Er sah auf sein Display. »Was zum Henker …?« Sichtlich genervt presste er das Telefon ans Ohr. »Was gibt’s, Ma?« Abrupt verhärteten sich seine Züge. »Du? Was zum Teufel machst du bei mir zu Hause?«
    Mit wem telefonierte er? War das seine Mutter am anderen Ende? Die Hunts schienen einen ziemlich rauen Umgangston zu pflegen, aber bei Chris wunderte sie inzwischen nichts mehr.
    Vorsichtig bewegte sie sich auf ihrem Sitz. Ihre Oberschenkel klebten unangenehm an dem feuchten Leder. Sie hatte das Gefühl, in einer Lache zu sitzen. Sie wollte aussteigen, raus aus dieser stinkenden, schmutzigen Karre, weg von diesem grässlichen Kerl! Nur eine winzige Handbewegung, und die Beifahrertür wäre offen … Verstohlen schielte sie zu Chris hinüber. Er schien ganz ins Gespräch vertieft.
    »Ein Vögelchen hat mir gezwitschert, dass dir meine Jungs ein bisschen eingeheizt haben.« Hämisch lachte er auf. Er sah durch die Windschutzscheibe nach draußen.
    Blitzschnell legte Nele ihre Hand auf den Türgriff und drückte ihn hinunter. Chris war schneller. Mit eisernem Griff legten sich seine Finger um ihr Handgelenk.
    Sie schrie auf.
    Zornig funkelte er sie an und zog die Tür kraftvoll wieder zu. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen. Von nun an würde er jede ihrer Bewegungen beobachten.
    »Halt meine Mutter aus der Sache raus und verlass auf der Stelle unser Haus. Sonst kannst du was erleben«, zischte er ins Telefon. Winzige Spucketröpfchen wirbelten durch die Luft. »Was kümmert’s dich? Du hast deinen Spaß bereits gehabt!« Chris atmete heftig, als er das Handy zusammenklappte.
    Es war nicht seine Mutter, mit der er telefoniert hatte. Wer war am anderen Ende der Leitung gewesen, der ihn so wütend machte?
    Chris’ Nasenflügel bebten. »Was glotzt du so?

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