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Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Titel: Herzklopfen - Down Under (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Sunday
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gegen die Rippen. Sie vergrub den Kopf zwischen den Knien und fing an zu beten.
    Ein Lufthauch streifte ihren Nacken.
    »Hab ich dich.« Mit groben Fingern griff Chris in ihr Haar und zog sie daran hoch.
    Nele schrie auf vor Schmerz, Überraschung und Schock.
    »Du hast doch nicht ernsthaft geglaubt, dass du abhauen könntest?«, fauchte Chris. »Dafür wirst du büßen!« Wie Eisenringe schlossen sich seine Hände um ihren rechten Oberarm. »Ich werde dafür sorgen, dass du ab jetzt genau das tun wirst, was ich von dir erwarte.«
    Die Worte und der Klang seiner klirrend kalten Stimme erschreckten sie bis ins Mark.

Kapitel 23
    Spurlos
     
     
     
    Gedankenversunken saß Jake gegenüber dem Hotel Victor auf dem Holzgeländer des Zauns, der den großen Parkplatz von den Dünen trennte. Allen Warnungen zum Trotz war er noch einmal an den alten Treffplatz der Gang zurückgekehrt. Er hatte die leise Hoffnung gehegt, Hunt oder einen seiner Handlanger dort vorzufinden. Doch abgesehen von ein paar in den offenen Müllcontainern herumstöbernden Krähen und einer streunenden Katze, war der Platz leer gefegt gewesen.
    Obwohl seit Stunden unterwegs, fühlte er sich hellwach. Durch seinen Kopf jagten die Gedanken wie wilde Pferde. Selbstvorwürfe quälten ihn. Wenn er Nele wiederfände, würde er sie festhalten und niemals wieder gehen lassen. Er war so dumm gewesen! Endlich hatte er einmal jemanden kennengelernt, der ihn ganz und gar faszinierte. Ein Mädchen, das sein tiefstes Inneres berührte. Und was machte er? Hielt sie wie ein Feigling auf Abstand, damit bloß keine ernsten Gefühle aufkamen. Bei der erstbesten Gelegenheit hatte er mit ihr Schluss gemacht, hatte sie gehen lassen, ohne um sie zu kämpfen. Er hatte nicht gemerkt, dass er längst viel zu tief in die Sache mit ihr verstrickt gewesen war. Er hatte sich verliebt. Mit Haut und Haaren. Seine Sorge um Nele war so groß, dass es ihm fast das Herz zerriss, nicht zu wissen, wo sie war und wie es ihr ging. Er wollte sie bei sich haben, sie spüren, halten, und niemals wieder gehen lassen. Auch wenn sie noch nicht bereit war, mit ihm zu schlafen, er würde warten. Dass sie sich damit Zeit lassen wollte, ließ sie in seinen Augen nur noch begehrenswerter erscheinen.
    Nachdenklich presste er die Lippen aufeinander. Sie würde Australien verlassen. In wenigen Monaten schon. Es war unausweichlich. Sie würde heimkehren. Er atmete tief ein, straffte die Schultern. Sie könnten Kontakt über Facebook und das Internet halten, sie konnten skypen. Vielleicht könnte sie mit ihm nach ihrem Schulabschluss in Sydney studieren, oder er würde nach Europa reisen. Er würde einen Weg finden, sie in seinem Leben zu halten.
    Hoffentlich war noch nicht alles verloren. Hoffentlich hatte er ihre Gefühle für ihn nicht mit seinem blöden, unreifen Verhalten zerstört … Ein jäher Windstoß kippte eine der grünen Tonnen um, die ein paar Meter entfernt standen. Ein plötzliches Rauschen fuhr durch die Baumwipfel der hohen Norfolktannen. Jake hob den Blick zum Himmel.
    Düstere Wolken schoben sich über die silberne Scheibe des Mondes, brachten die funkelnden Sterne zum Erlöschen. In hohen, schaumgekrönten Wellen rauschte die Brandung an den Strand. Es roch nach Regen. Ein kleiner Schatten jagte über den Parkplatz und verschwand im Gras zwischen den Bäumen. Eine Maus. Jake sah ihr nach. Wo in aller Welt steckte Nele? Er wurde das Gefühl nicht los, dass die Lösung zum Greifen nahelag. Irgendwo in einem entfernten Winkel seines Bewusstseins lauerte die Antwort. Verborgen in einer Schublade, die er nur öffnen musste. Er ahnte, es hatte etwas mit ihm und Hunt und mit ihrer gemeinsamen Vergangenheit zu tun.
    Einem spontanen Impuls folgend, zog er sein Handy aus der hinteren Hosentasche. Mit flinkem Finger suchte er die Nummer heraus, heilfroh darüber, dass er vergessen hatte, sie aus seinen Kontakten zu löschen. Ihre Stimme klang träge und rau, als sie antwortete. Vermutlich hatte sie geschlafen.
    »Nicolette? Jake hier. Hast du von Chris gehört?« Er machte sich nicht die Mühe, seinen späten oder besser frühen Anruf zu entschuldigen. Alles, was ihn im Augenblick interessierte, was ihn beschäftigte, war Nele.
    Nicolette gähnte wenig damenhaft in sein Ohr. »Schätzchen«, schnurrte sie, »wie komme ich zu dem zweifelhaften Vergnügen, in so kurzer Zeit gleich zwei Mal deine Stimme zu hören? Welch unverhoffte Freude.« Spöttisch lachte sie auf.
    »Nicolette.« Ihm war nicht

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