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Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Titel: Herzklopfen - Down Under (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Sunday
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würde, als er über den Kiesweg geschlendert kam. Sein Name lag ihr auf den Lippen, doch Emma kam ihr zuvor.
    »Hey«, quäkte sie in einer Lautstärke, die Nele zusammenzucken ließ. »Jake!«
    Nele winkte ihm zu, als er in ihre Richtung sah, doch er nickte nur und setzte seinen Weg fort. Ein jäher Stich der Enttäuschung durchzuckte sie. Sie hatte sich so darauf gefreut, ein paar Worte mit ihm zu wechseln. Sehnsüchtig blickte sie ihm nach. Eine Mischung aus Ärger und Frust stieg in ihr hoch, als sie Sandy aus dem Gebäude des Art und Drama Centers herauskommen und auf Jake zustürzen sah. Perfektes Timing. Das musste man ihr lassen. Sandy nahm Jake das Getränk ab und hakte sich bei ihm unter. Ihr kokettes Lachen drang bis zu ihnen.
    »Im Netz der Spinne«, kommentierte Emma, die das Treffen der beiden ebenso verfolgt hatte. »Sein Pech. Er weiß ja nicht, was ihm entgeht.«
    Nele sah verstohlen zu Chris hinüber. Es war ihr peinlich, dass er Emmas Bemerkung hatte mithören können. Mit unbeweglicher Miene saß er im Gras, die Ellenbogen lässig auf die Knie gestützt und nagte an seinem trockenen Halm. Unvermittelt drehte er den Kopf.
    »Vergiss den Typen. Er ist es nicht wert, glaub mir.« Chris’ dunkle Augen funkelten eindringlich.
    Nele wandte sich ab. Sie wusste nichts zu entgegnen. Jeder schien sie vor Jake Stevens warnen zu wollen. Erst Tara, jetzt Chris. Plötzliche Mutlosigkeit überfiel sie. Es war eine Schnapsidee gewesen, herzukommen. Sollte sie sich vor Sandy und ihren Freundinnen zum Gespött machen lassen? Mit Sicherheit würde sie sich blamieren, und wenn es nur wäre, weil sie vielleicht mit vor Aufregung hochroter Birne die Treppenstufen zur Bühne hochstolperte. Sollte sie das wirklich riskieren, nur um einen raschen Blick auf Jake zu erhaschen? Entschlossen straffte sie den Rücken. Dies hier war definitiv der falsche Ort für Nele Behrmann.
    Chris spuckte seinen Halm aus und sprang auf. »Ich geh mir die Beine vertreten, Ladys.« Er zwinkerte Nele zu. »Bis nachher?«
    »Sicher«, erwiderte sie matt.
    »See ya, Mädels.«
    Sie blickte ihm hinterher. »Em?«
    Emma blies Luft aus, während sie wild mit dem Papier vor ihrem Gesicht hin- und herwedelte. »Diese Liedzeilen sind schon starker Tobak …« Sie hielt inne. »Was ist? Du siehst nicht gerade glücklich aus. Es ist wegen Jake, stimmt’s?«
    »Auch.« Nele fuhr mit den Fingern durch das sonnengebleichte, stoppelige Gras. »Ich hab keine Lust auf all das hier. Schon allein wegen Sandy …«
    »Ach, vergiss die dumme Kuh! Sie macht sich doch nur wichtig. Glaubt, wenn sie Jake auf Schritt und Tritt verfolgt, dass sie sich wieder bei ihm einschleimen kann.«
    »Und wenn es funktioniert?«
    »Wird es nicht. Lass uns das durchziehen. Sei kein Frosch!«
    »Nein. Tut mir leid, Em, dass ich dich hergeschleppt habe.«
    Emma musterte sie und zuckte mit den Schultern. »Kein Problem. Vergessen wir’s.«
    »Du machst ebenfalls Schluss?«
    »Klar. Ich bin doch nur mitgekommen, um dich zu unterstützen.« Emmas Mund verzog sich zu einem Grinsen. »Ich weiß zwar, dass du das Musical magst, aber sorry, ich kann mit dem ganzen Zeug nicht viel anfangen. Ich meine, hör dir das an: Man kommt groß raus in Amerika, in Saus und Braus in Amerika, es hat die Laus in Amerika, ein eignes Haus in Amerika.« Mit beiden Händen vollführte sie eine theatralische Geste und verdrehte dabei die Augen. »Ehrlich. Ich hätte mir vor Lachen bestimmt in die Hose gemacht.«
    »Und ich mir vor Schiss«, erwiderte Nele. »Es muss andere Möglichkeiten geben, Jake«, sie zeichnete Anführungszeichen mit den Fingern in die Luft, »zufällig über den Weg zu laufen. Ohne dass Sandy Atkinson an ihm klebt wie eine Schmeißfliege.«
    »Wird schwierig«, meinte Emma trocken. Sie rappelte sich auf. »Ich sag schnell unserer Gruppe Bescheid, dass wir aussteigen. Bin gleich wieder zurück.«
    »Alles klar.« Nele zerknüllte ihren Zettel. Während Emma den pickligen Jüngling, seinen Kumpel und Hayley informierte, legte sie sich auf den Rücken ins Gras. Sie starrte hinauf in den weiten blauen Himmel. Blau wie Jakes Augen. Sie seufzte. Gedankenversunken verschränkte sie die Arme unter dem Kopf.
    »Okay. Der traurige Rest unseres Teams wird Moface benachrichtigen«, erklärte Emma wenige Augenblicke später und ließ sich mit einem Stöhnen neben Nele nieder. »Matt war übrigens schwer enttäuscht, dass du aufgibst, Nele.«
    »Matt?«
    »Dein neuer Verehrer.«
    Nele schielte

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