Herzklopfen für Anfänger
seinen Knöpfen. »Ist das der Markenname?« Ich keuchte, als seine Hände tiefer glitten. »Oder – o Nick! Oder die Minuten, die es dauert, bis man das verdammte Ding aufhat?«
»Warte«, sagte er. Er schob meine Jeans über meinen Hintern. Sein Atem an meiner Wange kam hart und keuchend, und er begann sich an mir zu reiben. »Lass mich das machen.« Er warf den Kopf zurück und grinste mich an.
»Denk an das Motto, Sally. Je eiliger du es hast, desto langsamer musst du fahren.«
Ich zog mir die Jeans ganz herunter und stieg heraus. Eilig wurde der Sache nicht gerecht. Ich war eine verzweifelte Frau.
»Sally«, stöhnte er wieder, als wir gemeinsam mit seiner Hose kämpften.
Wir blickten uns an. »Na komm schon, Nick.« Ich atmete schwer. »Runter mit dem Ding, ja?«
Und plötzlich standen wir nackt und keuchend da. Auf dem Fußboden um uns herum lagen unsere Kleider.
»Sally – bist du sicher?«, fragte er.
»Ja«, sagte ich.
»Ganz bestimmt?«
»Ja«, sagte ich.
»Hier?«, fragte er.
»Hier«, sagte ich. »Und jetzt.«
Ich umfasste seinen Kopf, küsste ihn auf den Mund und sagte dabei die Worte.
»Liebe mich, Nick, jetzt.«
Und das tat er.
***
Viertel vor vier, es wird gerade hell. Und ich habe den Sex wiederentdeckt.
Wir schweben im Raum. Ich öffne die Augen und blicke mich um. Ich sehe den Couchtisch, einen Stapel Zeitschriften, einen Kerzenstumpf auf dem Kamin. Von hier aus sieht alles ganz anders aus.
Und es ist köstlich warm. Ich liege auf dem Sofa, und er liegt schlafend neben mir, eine Hand auf meiner Brust. Wir haben uns mit dem Überwurf vom anderen Sofa zugedeckt, und die Fransen kitzeln meine Nase.
Ich drehe mich um, um ihn anzusehen, und fahre mit einer Hand langsam über seinen Hüftknochen. Er blinzelt und schlägt die Augen auf. Verschlafene Augen. So blau. Er blinzelt wieder, blickt mich an, lächelt leicht, sagt nichts. Lässt einen Finger über meinen Bauch gleiten. Ich fühle, wie sich die Muskeln seiner Beine zusammenziehen, als er eins sanft zwischen meine Schenkel schiebt und sich leise grunzend auf mich hebt. Ich öffne die Lippen, und die süße Wärme seiner Zunge gleitet in meinen Mund. Mit einer Hand streichelt er die Innenseiten meiner Oberschenkel und entzündet damit erneut ein Feuer in mir.
Ich knete seine Hinterbacken, und er beginnt, langsam in mich hineinzustoßen. Das leise Zischen seines Atems wird schneller, als seine Stöße immer stärker werden, immer drängender, immer tiefer.
Wir sagen nichts. Wir blicken uns nur an. Der Überwurf fällt zu Boden. Er sagt lautlos meinen Namen. Seine Bewegungen werden immer schneller, und ich biege mich ihm entgegen, um ihn tief in mir aufzunehmen. Er streichelt meine Brüste, und als ich ihm meine Arme um den Hals schlinge und mich auf die Armlehne des Sofas hieve, um ihn zu küssen, beugt er den Kopf zu mir herunter, um meinen Kuss zu erwidern. Unsere Augen sind weit geöffnet, als die ersten Wellen des Orgasmus’ durch uns pulsieren, durch unsere Körper rasen, hell in unseren Augen aufleuchten. Seine Nackenmuskeln werden hart, und als er kommt, durchflutet mich Hitze. Dann sinkt er auf mich, seine Lippen liegen weich an meiner Wange, und ich halte ihn in den Armen, während die Zuckungen langsam abebben.
Viertel vor fünf, und es ist taghell. Ich habe den Sex wiederentdeckt. Ich fühle mich befriedigt und geliebt.
Aber ich habe auch noch etwas anderes entdeckt. Etwas Schreckliches.
Gewissensbisse.
20
Dienstag. Zehn vor zehn, und meine Mutter ist gekommen.
Und ich rieche nach Sex. Ich fühle es. Ich spüre, wie er in mir und an mir seine duftenden Finger um mich schlingt, aus meinen Poren strömt, in meinem Atem ist. Ich bin Sex. Sex auf zwei Beinen, personifizierter Sex. Ich bin ermattet, mit seidigen Gliedmaßen, wollüstig und sinnlich. Meine Wangen schimmern rosig.
»Hallo«, sagt meine Mutter, die mit Regenmantel und Schirm an der Tür steht. »Man sollte nicht meinen, dass es Juni ist, was? Ich habe gestern Abend den Heizlüfter angemacht.«
Sie schüttelt ihren Schirm aus und tritt an mir vorbei in die Diele. Sie ist zwar nur die wenigen Meter von ihrem Auto bis zum Haus gelaufen, aber sie muss an ihre Dauerwelle denken. Sie will gut aussehen für den Premierminister, deshalb kann sie keine Krause riskieren.
Ich lasse sie in die Küche vorausgehen, bleibe aber noch ein bisschen in der Diele stehen, damit mein Herzschlag sich etwas beruhigen kann.
Du liebe Güte, geht das den ganzen Tag so? Es
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