Herzklopfen in Virgin River (German Edition)
„Wirklich, vielen Dank. Das habe ich jetzt gebraucht. Ich hasse es zwar, doch ich musste das jetzt hören.“
„Ich vermute, dass der Fall bald gelöst ist. Pass auf dich auf! Und auf deine Mu…“
„Bäh, wie geschmacklos!“, unterbrach sie ihren Kollegen.
„Tu es trotzdem“, sagte er. „Ich muss los. Wo auch immer ich hinschaue, brechen Ehen auseinander.“
Erin legte auf. Sie hasste ihn – weil er eiskalt war und immer zum Todesstoß bereit. Allerdings zollte sie ihm deswegen auch widerwillig Respekt, denn er ließ sich nicht emotional hineinziehen. Und wie weit hatte es sie gebracht? Sich nach einem Mann sehnen und sich nicht trauen, ihm zu glauben.
13. KAPITEL
H inter Mel Sheridan lag eine arbeitsreiche Woche. Es hatte schon damit angefangen, dass Mel fast die gesamte Mittwochnacht mit Shelby Riordan wach geblieben war. Mel fiel auf, dass es ihr inzwischen schwerer fiel, sich nach solchen nächtlichen Einsätzen gleich wieder dem Alltag zu widmen. Das hatte möglicherweise eine Menge damit zu tun, dass sie zwei Kinder hatte, von denen wenigstens eins inzwischen hätte trocken sein müssen. Emma war zwei und David drei, und Mels Babysitterin, ein Teenager, hatte mehr Erfolg damit als Mel.
Natürlich war Mel viel beschäftigt. Sie war immer viel beschäftigt gewesen. Am Tag, nachdem Shelbys und Lukes Baby zur Welt gekommen war, hatte Mel versucht auszuschlafen, aber das hatte nicht funktioniert. Sie war zur Praxis gefahren, um die Sprechstunde zu öffnen. Dann erhielten sie den Anruf von einem Rancher, der über Schmerzen in der Brust klagte sie und Cameron brachen sofort auf und fuhren zu ihm. Anschließend hatten sie den Mann ins Krankenhaus transportiert. In der Notaufnahme hatte es länger gedauert, sodass Mel erst spät wieder nach Hause kam. Sie war fällig fürs Bett, doch Emma fühlte sich nicht gut. Mel und Jack blieben die ganze Nacht auf, da sie Schlafanzüge, Windeln und Bettlaken wechseln mussten und Jack sagte: „Teufel noch mal, hoffentlich steckt sie nicht die ganze Familie damit an. Was auch immer es sein mag.“
Erst am Wochenende schienen sich die Dinge wieder ein wenig zu beruhigen. Mel nutzte die Zeit, indem sie nachholte, was sie vorher versäumt hatte – sie brachte das Haus in Ordnung, rief Leslie Carpenter, den Babysitter, an, damit Mel nach Shelby und dem neugeborenen Baby sehen konnte. Anschließend nahm sie ein langes Bad und machte einen Mittagsschlaf mit ihren Kindern.
Mel brauchte dringend ein bisschen Zeit für sich und ihren Mann.
Sie bereitete den Kindern das Abendessen vor, steckte sie früh ins Bett, und Jack beeilte sich heimzukommen und brachte Essen mit. Weil die Kinder schon schliefen, machte Mel sich etwas mehr Arbeit als sonst; sie deckte den Tisch mit einer Tischdecke und Kerzen. Als Jack das Abendessen aufgetragen hatte und sie gemeinsam in einem sauberen, stillen Haus saßen, meinte sie: „Lieber Himmel, welch eine verrückte Woche!“
„Da stimme ich dir zu. Geht es dir gut? Denn was auch immer Emma da hatte, scheint bis jetzt noch keinen von uns erwischt zu haben.“
„Es geht mir gut“, erwiderte Mel. „David auch. Ich hatte auch das Gefühl, dass ich jetzt, nachdem achtundvierzig Stunden immer noch niemand Symptome zeigt, zu den Riordans gehen konnte, um nach dem Baby zu schauen.“
„Und ist bei den Riordans alles bestens?“
„Sie befinden sich momentan in der Flitterwochenphase mit dem kleinen Brett. Er hat seine gewaltige Stimmkraft noch nicht entdeckt. Allerdings kann es jeden Augenblick so weit sein, dass er ihnen beweist, dass er wirklich da ist.“
Jack lachte in sich hinein. Neugeborene neigten dazu, sehr still zu sein und in den ersten Tagen einfach nur zu essen und zu schlafen, aber dann auf einmal, Zack! , ließen sie einen wissen, dass sie ein Mitglied der Familie waren und Bedürfnisse hatten.
„Während ich dem Baby auf die Welt half, hatte ich eine Idee. Ich habe mich gefragt, ob unsere Leihmutter damit einverstanden wäre, wenn ich als Hebamme bei der Geburt unseres Babys dabei wäre.“
Jack fiel die Kinnlade runter. Er legte die Gabel ab.
„Okay, das war sehr deutlich“, stieß Mel hervor. „Was hast du denn für ein Problem?“
Jack sah sie an. „Problem Nummer eins ist, dass ich keine Lust habe, unser einziges gemeinsames Abendessen seit ungefähreiner Woche zu ruinieren …“
„Und Problem Nummer zwei?“
„Ich will keine Leihmutter.“ Da war es raus. Er hatte es gesagt. Nicht ganz so, wie er es
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