Herzklopfen in Virgin River (German Edition)
bekennende Kleidersammlerin, natürlich auch noch Dinge für sich selbst zu erstehen.
„Warum fangen wir nicht beim Brautausstatter an?“, schlug Aiden vor. „Wir suchen uns ein paar verruchte und extrem witzige Nachthemdchen für dich aus.“
Doch stattdessen kauften sie erst einmal einen Ring. Aiden hatte im Kopf gehabt, etwas Außergewöhnliches für Erin anfertigen lassen zu wollen. Aber dann entdeckten sie bei einem Bummel durch Tiffanys einen Ring zum Niederknien. Das reichte.
Erin konnte es kaum abwarten, ihrer Schwester, mit der sie mindestens einmal am Tag telefonierte, davon zu erzählen. Sie rief sie von San Francisco aus an. Marcie quietschte vor Vergnügen und fragte: „Wann kann ich den Ring sehen.“
„Ich mache ein Foto mit meinem Handy, schicke es dir und rufe dich zurück.“
Wenige Minuten später hatte Erin Marcie wieder am Telefon. „OH MEIN GOTT!“, rief Marcie. „Den will ich in echt sehen! Wie viel wiegt er? Zwei Kilo? Muss ich warten, bis du nach Hause kommst?“, wollte Marcie wissen. „Der Arzt hat mir lange Autofahrten verboten.“
„Aiden hofft, dass er ein paar Vorstellungsgespräche in Chico hat. Falls ihm dort unten etwas angeboten wird, begleite ich ihn. Aber, Süße, ist dir eigentlich bewusst, dass ich schon sehr bald wegen des Babys wieder zu Hause bin? Ich komme ein paar Tage vorher, und du kriegst es schon in wenigen Wochen! Wie geht es dir eigentlich?“
„Ich fühle mich ganz schön gewaltig, aber gut. Ich bin kurz vorm Platzen, das sag ich dir.“
„Es dauert nicht mehr lange, Marcie. Hab einfach noch ein bisschen Geduld“, riet ihr Erin. „Sieh lieber zu, ihn so lange wie möglich auszubrüten.“
Nachdem Erin und Aiden ein paar Nächte in San Francisco verbracht hatten, fuhren sie zurück nach Virgin River. Sie machten sich als Erstes auf den Weg zu Luke, da sie sich über den Stand der Dinge informieren und erfahren wollten, ob Sean und seine Familie heil in Montgomery eingetroffen waren. Aiden und Erin nächtigten in der Blockhütte, wo sich immer mehr von Aidens Sachen inklusive seines Laptops einfanden. Aiden war so gut wie komplett eingezogen.
„Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass das Leben einmal so perfekt sein könnte“, sagte Erin. „Was können wir denn mehr verlangen als ein Zuhause und gute Jobs in Chico und ein ideales Ferienhaus hier in den Bergen?“
„Außer meiner Scheidung? Wie wäre es mit einem Kind oder zweien?“, lautete Aidens Antwort.
„Was, wenn ich keine kriegen kann?“, fragte ihn Erin.
„Was, wenn ich keine zeugen kann?“, entgegnete Aiden. „Tatsache ist, dass bei uns beiden vermutlich alles in Ordnung ist. Wollen wir wetten?“
„Bist du sicher, dass ich noch nicht zu alt dafür bin?“, wollte sie wissen.
„Mit sechsunddreißig? Kurz vor meinem Ausscheiden aus der Navy habe ich einer Zweiundvierzigjährigen bei der Entbindung geholfen. Es war ihr erstes Kind. Du bist definitivnicht zu alt, um noch ein Baby zu bekommen. Hast du Bedenken, dass es nach zwanzig Jahren in diesem Geschäft vielleicht ein bisschen zu spät sein könnte, noch mal ein Kind aufzuziehen – ich meine nach Drew und Marcie?“
„Ich habe nur gedacht, dass das zu den Dingen gehört, die an mir vorübergegangen sind und die mir nie passieren würden. Ich weiß, dein Herz hängt daran …“
„Ich fände es tatsächlich schön. Aber Elternschaft ist definitiv Teamarbeit. Wir müssen beide in diesem Team sein, Erin. Falls du nicht willst, werde ich dich nicht dazu drängen.“
„Und es würde auch nichts daran ändern, dass du mit mir zusammenleben willst?“
„Im Augenblick gibt es überhaupt nichts, das mich diesbezüglich umstimmen könnte. Doch wie wäre es, wenn wir jetzt einmal etwas miteinander vereinbaren würden? In Zukunft beschließen wir alles, wofür es erforderlich ist, dass wir einer Meinung sind, entweder gemeinsam, oder wir machen es nicht.“
„Welche Themen, außer Kinderkriegen, könnten das denn noch sein?“, fragte Erin.
„Keine Ahnung. Umzüge, die Wahl des Wohnortes“, sagte er. „Größere Anschaffungen. Teure Urlaube. Sterilisierung.“ Er zuckte mit den Schultern und ergänzte: „Adoption?“
Erin ging zu ihm und setzte sich auf seinen Schoß. „Ich hätte gerne ein eigenes Kind von einem Ehemann, aber ich habe Angst, dass meine Eier zu alt sein könnten oder so. Mir ist da nicht zum Spaßen.“
„Wieso?“
„Wir nehmen, was wir kriegen. Falls du dich dazu entschließt, es trotzdem zu
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