Herzklopfen in Virgin River (German Edition)
Freundin.“
„Ich wette, Sie hatten fast immer eine Freundin“, sagte Erin leise.
Dann herrschte wieder Ruhe, und sie dösten mit vollen Mägen, Seite an Seite im Sonnenlicht, während ringsherum die Wellen an den Strand rollten.
Viel zu schnell weckte Aiden sie auf. „Ich tue es nicht gerne, Erin, doch wir müssen aufbrechen. Wir können hier nicht den ganzen Nachmittag verschlafen. Und bei Nacht werden wir uns so nah am Meer totfrieren, und außerdem haben die Mountainbikes kein Licht.“
„Mmh“, murmelte Erin und erhob sich schläfrig. „Aber das war schön.“
Aiden schlang ihr den Arm um die Taille und küsste sie auf die Stirn. „Ich habe doch gleich gesagt, dass es dir gefallen wird.“
Auf dem Heimweg hielten sie bei einem Fischrestaurant in Fortuna an und setzten sich zum Essen in den Innenhof. Als sie anschließend zu Erins Blockhütte zurückkehrten, war die Sommersonne gerade im Begriff unterzugehen. Das hieß, es war schon nach acht. Aiden brachte Erin zur Tür, legte ihr die Hand unters Kinn und zog sie dicht an sich heran. „Schließ die Tür ab, so wie ich es dir geraten habe, und nimm Telefon undSpray mit ins Schlafzimmer. Dann kann dir nichts passieren.“ Damit presste er sie enger an sich und küsste sie zärtlich auf den Mund. Er ließ sich Zeit und fuhr ihr sehr sanft und hingebungsvoll über die Lippen, bevor er sie schließlich losließ. „Mmh, wie schön. Schlaf gut und bis bald.“
Beim Abschied rief ihm Erin hinterher: „Aiden?“ Er drehte sich um und schaute sie an. „Ich hatte einen tollen Tag“, sagte sie. „Danke.“
„Das wiederholen wir“, versprach er. „Und das nächste Mal lasse ich dich auch ganz bestimmt gewinnen.“ Dann winkte er.
In der Nacht träumte Erin von einem gut aussehenden, einfühlsamen, witzigen und vor Testosteron strotzenden Mann. Sie spürte seine Lippen auf ihrem Mund, seine Hände auf ihrer Haut. Er zog sie an sich, und sie ließ sich davontragen. Es kam ihr vor wie ein wahr gewordenes Märchen, dass sich der haarige, übel riechende Penner – zack – in einen Prinzen verwandelt hatte. Und keine Frage – er mochte sie. Solche Dinge passierten ihr nicht. Mit sechsunddreißig Jahren, am Ende der Welt, dem attraktivsten, verführerischsten Mann zu begegnen, den sie je getroffen hatte.
Die Sonne war kaum aufgegangen, als sie eine Hupe hörte und sich im Bett aufrichtete und feststellen musste, dass ihr ganzer Körper streikte. Erin ließ sich in die Kissen zurückfallen. Unfähig, sich zu bewegen.
Dann wurde an die Tür geklopft. Sie versuchte, sich aus den Federn zu wälzen, spürte aber überall Schmerzen und blieb reglos liegen. Und schon stand er direkt in ihrem Schlafzimmer und beugte sich über sie. „Das habe ich mir gedacht. Verspannt?“
„Wie um alles in der Welt bist du hier hereingekommen?“, fragte sie.
„Na ja, der Schlüssel lag unter dem Blumentopf, und ich glaube, der Schreibtisch, den du vor die Tür gerückt hast, istleer. Ich konnte ihn ganz einfach wegschieben. Ich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass ich schlauer bin als ein Bär, doch falls ich nicht … Tut es doll weh? Verspannt?“
„Verspannt trifft es nicht genau“, erwiderte sie. „Das war sehr unverantwortlich von dir. Du hast eine medizinische Ausbildung und hättest mich nicht auf einen stundenlangen Fahrradausflug mitnehmen dürfen, ohne dafür zu sorgen, dass ich dazu auch in der Lage bin. Meine sämtlichen Muskeln brennen wie Feuer. Selbst mein Hals tut weh. Warum tut mir denn der Hals weh?“
„Bei der gebückten Haltung am Lenker hast du dir bei dem verzweifelten Versuch, das Rennen zu gewinnen, die Halsmuskulatur überdehnt. Soll ich mich ausziehen, zu dir ins Bett legen und dir eine schöne Massage verpassen?“
„Wenn du mich anfasst, bringe ich dich um. Hau ab – ich kann mich nicht rühren.“
Er setzte sich auf die Matratze. „Du bist wie der Blitz mit dem Mountainbike losgeschossen, weil du so ehrgeizig bist. Deshalb. Ich stelle dir ein Fläschchen mit einem entzündungshemmenden Mittel auf die Kommode. Du würdest dir einen großen Gefallen tun, wenn du deine Muskeln in der Dusche aufwärmen und dich ein bisschen bewegen würdest. Der größte Fehler, den du jetzt machen kannst, ist, den ganzen Tag herumzuliegen. Ich koche dir Kaffee, bevor ich gehe.“
„Gehst?“, fragte sie halb aufgerichtet, ehe sie sich ächzend in die Kissen sinken ließ.
„Ich bin hierhergekommen, um zu gucken, ob alles in Ordnung ist. Ich
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