Herzklopfen in Virgin River (German Edition)
und dann will ich, für die erste Sekunde, in der du wieder alleine bist, sofort eine neue Verabredung mit dir haben.“ Er rollte sich herum, um das, was noch von seiner Kondomschachtel übrig war, in der Nachttischschublade zu verstauen, und was fand er dort? „Wow“, stieß er hervor und holte einen wenig exotisch geformten Vibrator aus der Schublade. „Spielzeug. Ich wusste gar nicht, dass wir Spielzeug hier haben!“
Erneut gähnte sie. „Hatte ich es nicht erwähnt? Ich habe dir doch erzählt, dass ich mich nicht so oft mit Männern getroffen habe …“
Aiden legte den Vibrator wieder zurück. „Ich liebe eine moderneFrau. Wir spielen ein anderes Mal damit.“ Er drehte sich wieder um und drückte ihr seine Lippen auf den Mund. „Danke dir, Liebling. Es war wunderschön.“
Als er aufstehen wollte, rief sie seinen Namen. Da wandte er sich wieder zu ihr um. „Was ist das mit uns? Eine kurze Sommeraffäre?“
Er küsste sie noch einmal. „Nichts weniger als das.“
„Hmm“, murmelte Erin lächelnd und schloss die Augen.
Aiden hatte einen Bärenhunger. Auf der Suche nach etwas Essbarem wollte er allerdings nicht so viel Krach machen, denn Erin brauchte ihren Schlaf. Dabei fühlte er sich, als könnte er beim Bankdrücken einhundertfünfzig Kilo stemmen und mindestens eine ganze Kuh verputzen. Er füllte den Kaffeefilter und den Wassertank, damit Erin nur noch den Schalter betätigen musste, und verließ die Hütte.
Er war sich nicht sicher, ob er zu Hause noch was zu essen hätte, denn er hatte sich schon seit Tagen nicht mehr dort blicken lassen. Da es schon zehn war, fuhr Aiden in die Stadt und beschloss, im Jack’s einen Happen zu speisen. Kurz darauf betrat er die beinahe verwaiste Bar. Mel saß auf einem Hocker, und Jack stand hinter der Theke. Es sah so aus, als ob sie Kaffee miteinander tranken. Als Mel sich nach ihm umwandte, erhellten sich ihre Züge. „Hallo, Doc! Wir haben Sie ja schon lange nicht mehr zu Gesicht bekommen. Wie geht es Ihnen?“
„Fabelhaft“, antwortete er, nahm neben ihr Platz und fragte Jack: „Wie groß sind die Chancen, dass Preacher mir noch ein Frühstück macht?“
„Für Sie? Da sehe ich kein Problem. Kaffee?“
„Bitte“, sagte Aiden und klopfte auf den Tresen. „Wie geht’s der Sheridan-Familie denn so?“
„Wächst und gedeiht“, meinte Mel. „Und wenn wir es endlich schaffen, David davon abzuhalten, in den Garten zu pinkeln, haben wir einen echten Grund zum Feiern.“
Jack beugte sich über die Theke. „Aiden, erklären Sie ihr,dass Männer die Vorstellung, überall hinpinkeln zu können, lieben, Frauen hassen so etwas. Frauen hassen es, zum Sitzen verurteilt zu sein. Deshalb mache ich den Sitz runter – aus Mitleid. Sie haben es so viel schwerer. Das Leben kann manchmal ganz schön unfair sein, oder?“
Aiden musste lachen. „Falls Sie denken, dass ich mich auch nur ansatzweise an dieser Diskussion beteiligen werde, sind Sie auf dem Holzweg.“
„Na gut, Sie Feigling“, erwiderte Jack und schenkte ihm Kaffee ein. „Ich gehe mal in die Küche und überrede Preacher, für Sie noch ein paar Eier in die Pfanne zu hauen.“
„Das wüsste ich sehr zu schätzen.“
Mel wandte sich nach ihm um. „Sammeln Sie immer noch Wandermeilen?“, fragte sie.
„Mehr oder weniger. Unter anderem. Die meiste Zeit nutze ich zum Abschalten – aber ich hatte ein Quasi-Bewerbungsgespräch mit einigen Gynäkologen, die eine Praxis in Redding betreiben. Eine tolle Praxis, doch ich weiß nicht, ob die Gegend …“
„Wonach suchen Sie? Haben Sie eine andere Gegend ins Auge gefasst?“
„Bin mir da noch nicht sicher“, erwiderte er achselzuckend, bevor er die Kaffeetasse an den Mund führte. Er trank einen Schluck und stellte den Becher wieder auf den Tresen. „Vielleicht irgendwo weiter Richtung Süden …“
„Eine größere Stadt? Vielleicht wie San Francisco? John Stone aus Grace Valley war in einer gynäkologischen Klinik in Sausalito. Sehr erfolgreich, bekannt und, nach Johns Auffassung, eine total schlimme Klinik. Vielleicht sollten Sie sich mal mit ihm darüber unterhalten, damit Sie die schlechten Läden meiden können.“
„Gute Idee.“
„Jetzt mal im Ernst. Südlich von hier? Wo denn, zum Beispiel?“
Er dachte einen Moment lang darüber nach und musste unwillkürlich lächeln. „Ehrlich gesagt schwanke ich da noch etwas, denn ich treffe mich gerade öfter mit einer Frau aus Chico …“
„Erin?“, fragte Mel sofort in einem
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