Herzkurven
ab. »Nickelback. Du kennst sie wahrscheinlich nicht.«
»Ich kenne Nickelback«, widersprach Ross. »Wen magst du noch?«
»Coldplay, Gorillaz, Nellie Furtado … jede Menge Zeug.«
»Magst du die Red Hot Chili Peppers?«
Matt war schockiert. »Du kennst sie?«
»Beruhig dich, wir wollen doch nicht, dass dein Schock den iPod kaputt macht!«
»Die Chili Peppers sind cool! Ich hätte gern
Stadium Arcadium
.«
Und damit war Matt in eine komplexe Diskussion über seine Lieblingsbands eingestiegen, von denen Ross die meisten nicht kannte, auch wenn er es nicht zugab. Aber er musste auch nur nicken und ab und zu »Hmm, ja« sagen, um seinen Teil zu dem Gespräch beizutragen. Als Matt schließlich fertig war, erzählte Ross ihm, dass er das Buch ausgelesen hatte, das der Junge ihm geliehen hatte.
»Du hast es gelesen?« Matt blinzelte überrascht. »Wirklich?«
»Ja, wirklich.«
Er guckte skeptisch. »Und was denkst du?«
Das führte zu einer Diskussion über
Es kam von unter der Spüle
, das Ross tatsächlich gern gelesen hatte.
Mia beobachtete die Landschaft und summte vor sich hin. »Ich finde immer noch, wir hätten die rosafarbene nehmen sollen.«
Ross und Matt tauschten über den Spiegel verwunderte Blicke aus.
»Du meinst die rosafarbene Toilette?«, hakte Ross nach.
Sie nickte.
Matt zog eine Grimasse. »Bäh. Eklig!«
»
Nicht
eklig!«, schrie Mia. »
Du
bist eklig!«
»Und du bist nur ein dummes Mädchen!«
»Bin ich
nicht!
«
»Doch, bist du, du bist …«
» RUHE JETZT !«, brüllte Ross. »Bekommt ihr zwei Taschengeld?«
Sie nickten vorsichtig.
»Habt ihr jemals etwas von Leistungsbewertungen gehört?«
Mia schaute Matt an und ernannte ihn damit klar erkenntlich zum Sprecher.
»Nein«, antwortete er. »Was ist eine Leistungsbewertung?«
»Das heißt, dass die Person, die eure Gehälter bezahlt – oder das Taschengeld –, regelmäßig wieder entscheidet, ob ihr verdient habt, was ihr bekommt. Oder die Person kann auch beschließen, dass ihr eine Erhöhung verdient habt.« Ross schwieg kurz, damit diese Information sich setzen konnte. »Hiermit kündige ich eine Leistungsbewertung an.«
»Was heißt das?«, fragte Mia.
»Wir kriegen vielleicht unser Taschengeld nicht«, erklärte Matt ihr.
»Aber Tante Danny gibt uns unser Taschengeld!« Mia war offensichtlich, wenn es um Geld ging, nicht so blond, wie sie aussah.
»Es gibt eine Verschiebung in der Finanzpolitik«, erläuterte Ross. »Von nun an zahle ich es.«
Die Kinder wechselten besorgte Blicke. »Und wann genau kommt die Leistungsbewertung?«, erkundigte Matt sich.
Ross lächelte. »Also, das ist das Schönste – das verrate ich nämlich nicht.«
*
Als sie zurückkamen, las Joe die Zeitung und rauchte eine Zigarette. »Ich habe mir den Rest der Installation mal angeschaut, während ihr weg wart. Kumpel, hier muss ’ne Menge passieren!«
»So schlimm?«, fragte Ross.
Joe schnaubte. »Kann man so sagen!«
Während er sich daranmachte, die alte Toilette gegen die neue auszutauschen, schaute Ross sich das Haus von außen an. Er hatte sich im College zusätzlich Geld auf Baustellen verdient und wusste genug, um zu sehen, dass Joe die Wahrheit sprach.
Früher einmal war das alte Haus schön gewesen, aber es war nach und nach verfallen. Joe hatte recht, was die Installationen betraf, und die hölzernen Fensterrahmen faulten an vielen Stellen. Eine nähere Untersuchung erklärte auch, warum große Teile der hölzernen Veranda abgesperrt waren: Sie war ebenfalls verfault. Das Haus mit seiner fantastischen Sicht über den Pazifik wäre eine Menge Geld wert, aber nur, wenn seine ursprüngliche Schönheit wiederhergestellt wurde. Danny mochte ja wenig Geld haben, aber sie besaß durchaus Vermögenswerte.
Ross hobelte gerade die Vordertür ab, als Lloyd erschien, um nach den Kindern zu sehen, und dabei erwähnte, dass er einen Schweißbrenner besaß. Er beäugte Ross spekulativ. »Hatt vor, für die Kindchen das Bein vom Trampolin zu schweiß’n.«
Matt saß auf der Stufe zum Eingang, und Ross konnte seine plötzliche Aufmerksamkeit förmlich spüren. »Wenn Sie mir das Gerät leihen, mache ich es.«
Die Kinder gesellten sich im Garten zu ihm, um zu beobachten, wie er ihr Trampolin reparierte.
Matt beobachtete zweifelnd, wie Ross eine Schutzbrille aufzog. »Bist du dir sicher, dass du weißt, was du tust?« Sein Dad war berühmt dafür gewesen, Dinge anzufangen und die Sache dann entweder nie zu Ende zu führen oder in
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