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Herzkurven

Herzkurven

Titel: Herzkurven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Holman
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Taschen und beobachtete, wie unzählige Zettel wie Konfetti auf den Boden rieselten. »Was zur Hölle …« Dankbar für die Ablenkung beugte Danny sich vor und sammelte ein paar davon ein.
    Ross ging neben ihr in die Hocke und versuchte, sich die Fetzen zu greifen. »Lies sie nicht!«
    Sie riss ihre Hände zurück. »Dafür hast du mich mitgenommen, erinnerst du dich? Um dir den Rücken freizuhalten. Ich wette, wo die herkommen, gibt es noch jede Menge mehr.« Ihr Blick blieb an dem Lippenstiftabdruck auf seinem Hemd hängen. »Und du hast Lippenstift am Hemd!«
    Sie sprang auf die Füße und floh.
    Ross beobachtete mit grimmiger Miene ihren Abgang. »Es ist deiner.«
    *
    Danny fand noch einen Platz an der vollen Bar und bestellte sich einen Cocktail. Sie war offiziell außer Dienst; Ross konnte sich und jeden anderen, der sein Interesse erregte, irgendwo lecken. Um sich abzulenken, las Danny die Zettel.
    Ein durchtrainierter junger Polynesier brachte ihren Drink. Er schaute auf die Zettel und fragte frech: »Schreiben Sie ein Buch?«
    Danny nippte an ihrem Glas. »Das wäre nicht jugendfrei. Kennen Sie ein Mädchen namens Wendi?« Sie gab ihm einen der Zettel. »Sie schreibt ihren Namen mit einem I und Fellatio mit Ypsilon.«
    Der Barmann las kurz und grinste. »Nein, aber ich würde sie gern kennen.« Er streckte seine Hand aus. »Ich bin Nathan.«
    Danny nahm sie. »Danny.«
    »Sie sind mit diesem amerikanischen Schriftsteller gekommen, oder?«
    »Ja.«
    Nathan beobachtete sie, wie sie weitere Zettel auffaltete und sorgfältig auf der Bar stapelte.
    »Was werden Sie damit machen?«
    »Wahrscheinlich wegwerfen.«
    »Was für eine Verschwendung!« Nathan war erst dreiundzwanzig, und so gut Danny ihm auch gefiel: Er fühlte sich noch nicht bereit für die Monogamie. Er hielt Wendis Zettel hoch. »Kann ich den hier haben?«
    Danny dachte darüber nach. »Das hier ist eine Benefizparty für ein Frauenhaus, richtig? Also, wie wäre es, wenn ich Ihnen den Zettel verkaufe und wir das Geld spenden?«
    »Klingt gut.« Er gab ihr einen Zehn-Dollar-Schein.
    »Zehn Dollar! Das ist ziemlich großzügig, Nathan.«
    »Wenn Wendi auch nur die Hälfte von dem kann, was sie hier verspricht, ist sie das Geld wert.«
    Danny steckte den Schein in eine der Sammelboxen auf der Bar und überlegte kurz, ob es ethisch vertretbar war, die Zettel an fremde Männer zu verkaufen, aber dann entschied sie, dass es okay war. Schließlich hatten die Frauen von sich aus auch ihre gesamten Kontaktdaten in die Tasche eines völlig Fremden gesteckt.
    »Hey, Jase!« Nathan rief den anderen Barmann. »Komm und schau dir das an!«
    Bevor Danny wusste, wie ihr geschah, waren die Lichter über der Bar angeschaltet, und es lief eine richtige Auktion. Männer boten auf die Zettel, und die Frauen, die sie geschrieben hatten, versuchten, sie zu überbieten, um sie wiederzubekommen, außer ihnen gefiel, wie der Bieter aussah.
    Die Sammelboxen füllten sich schnell. Nathan und Jase hatten Danny dazu gebracht, sich auf die Bar zu setzen und die Zettel vorzulesen, während sie die Gewinne einsammelten, Getränke verkauften und auf potenzielle Käufer aufmerksam machten, indem sie laut » GEBOT !« schrien.
    Von ihrem Sitz auf der Bar konnte Danny das ganze Lagerhaus überblicken. Sie sah, wie die Tanzfläche sich nach und nach leerte, weil die Leute zu dem Spaß an der Bar wanderten. Und sie sah Ross hinten in der Menge auftauchen, seine Arme verschränkt und sein Gesicht im Schatten. Zwei weitere Cocktails hatten es ihr leichter gemacht, die Leere in sich zu ignorieren, und hatten den Abend in ein rosiges Licht getaucht.
    Als alle Zettel verkauft waren, wurden die Lichter wieder gedimmt, und die Leute drifteten auf die Tanzfläche zurück, manche mit demjenigen, mit dem sie gekommen waren, einige andere mit Leuten, die sie noch nie zuvor gesehen hatten. Der DJ spielte ein langsames Lied, das normalerweise für das Ende des Abends reserviert war, wenn die Paare sich eng aneinanderkuscheln wollten. Danny blieb auf der Bar zurück, und der Rock ihres Marilyn-Monroe-Kleides bauschte sich silbrig um ihre Hüften. Sie lehnte sich zurück, stützte ihre Hände auf, schlug ihre Beine übereinander und beobachtete, wie Ross sich näherte.
    Er hielt vor ihr an und legte rechts und links von ihr je eine Hand auf der Bar ab. »Du konntest einfach nicht anders, oder?«
    Danny beobachtete ihn durch eine Strähne blauen Haares, die ihr vor ein Auge gefallen war, und ließ eine

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