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Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!

Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!

Titel: Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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zugekommen. Johanna fand, dass er nicht ohne Charme und Witz war. Übertrieben gequält hatte er die Kommentareseiner Mutter und Tante wiedergegeben und sich ein bisschen über die Hose ihres Reiseleiters lustig gemacht. Er kam aus Berlin, war Betriebswirt, noch nie an der Schlei gewesen und machte diese Reise mit, weil seine Mutter ihn so eindringlich darum gebeten hatte und er sie ohnehin zu wenig besuchte. Als er Johanna nach ihrem Job fragte, antwortete sie, sie sei Sekretärin in einer Berufsschule. Das sagte sie immer, wenn sie jemanden noch nicht kannte. Wenn sie sich als Journalistin outete, fingen die Leute sofort an, ihr von ihren Erlebnissen zu erzählen.
    Der Bus bog jetzt an einem Schild ab: »Bullesby 4 km«. Johanna war erleichtert, sie konnte kaum noch sitzen. In einiger Entfernung tauchte ein weißes Gebäude auf, das wie ein kleines Schloss wirkte.
    »Guck mal, Finchen.« Johanna deutete in die Richtung. »Ist das unser Hotel?«
    »Oh, schön.« Finchen beugte sich vor. »Das wird es wohl sein, sieht ja sehr elegant aus. Du, Johanna?«
    Ohne den Blick von dem weißen Gebäude zu nehmen, antwortete Johanna: »Ja?«
    »Ich mische mich auch nicht mehr ein. Versprochen. Es ist ja dein Leben, du bist alt genug.«
    »Eben. Da vorn ist die Einfahrt, wieso biegt er denn nicht ab?«
    Karsten Kock fuhr an der Hoteleinfahrt vorbei. Dabei konnte man den Namen deutlich lesen: »Schlosshotel Burgsee«.
    »Ach.« Finchens Bedauern klang sogar einsilbig durch. »Das ist es gar nicht. Unser Hotel heißt ›Zu den drei Linden‹, das stand in dem Anschreiben. Schade. Ich hoffe, es ist genauso schön.«
    Nur kurze Zeit später war diese Hoffnung zerplatzt. Der Bus hielt vor einem roten Gebäude, vor dem drei kümmerliche Linden standen. Die Beschriftung auf dem Schild war verblasst, aber immer noch lesbar. Die Eingangstür zum Hotel war offen, rechts und links von ihr standen zwei Plastikkübel, in denen die traurigen Reste von trockenen Geranien steckten.
    Dennis Tacke hatte zum Mikrofon gegriffen und sich erhoben.
    »Herzlich willkommen in Bullesby. Wir haben nun unser Ziel erreicht. Zum weiteren Ablauf noch ein paar Worte. Sie haben jetzt Zeit, Ihre Zimmer zu beziehen, sich etwas frisch zu machen und vielleicht auch noch ein paar Schritte zu gehen. Anschließend, so gegen 18 Uhr, treffen wir uns im Restaurant wieder. Bevor wir dort zusammen essen, können Sie sich noch auf einen sehr interessanten und kurzweiligen Vortrag freuen, bei dem Ihnen so manche neue Idee kommen wird. Ich jedenfalls freue mich jetzt schon und sage bis gleich, Ihr Dennis Tacke.«
    Warum einige Mitreisende daraufhin applaudierten, konnte sich wohl niemand erklären.

D as Treppenhaus war dunkel und roch muffig, die Stufen knarrten. Johanna stieg langsam hinunter und bemühte sich, so flach wie möglich zu atmen. Der Zwiebelgeruch war schlimm genug, konnte aber kaum den nach Klostein und nassem Hund überlagern. Sie hatte seit Jahren nicht mehr in einer solchen Bruchbude übernachtet. Und damit nicht genug, sie musste auch noch mit Tante Finchen in einem Zimmer schlafen, weil es nicht genügend Einzelzimmer gab. Sie hoffte nur, dass ihre Reportage zumindest für den Radiopreis nominiert würde. Das musste bei diesen Zumutungen einfach drin sein.
    An der Rezeption hatte es vorhin einen ziemlichen Aufruhr gegeben. Lisa Wagner, Dennis Tacke und die sehr junge Empfangsdame hatten zunächst leise miteinander geredet, bis die junge Dame nervös und Lisa Wagner schnippisch geworden war. Nach einigen Minuten, in denen es vor der Rezeption immer voller und unruhiger wurde, hatte Tacke schließlich das Wort ergriffen und mit allem ihm zur Verfügung stehenden Charme verkündet, dass es leider aufgrund einer Fehlbuchung ein kleines Problem gebe.
    »Leider stehen uns nur vier Einzelzimmer zur Verfügung, wir hatten wie gewünscht zwölf gebucht, das Hotel hat aber nur vier reserviert. Da Sie aber alle in Begleitung unterwegs sind, hoffe ich, dass dieses Problem unsere gute Stimmung nicht beeinträchtigt. Und es kann ja ganz romantisch sein, wenn man mal wieder ein bisschen zusammenrückt.«
    Romantisch. Johanna beobachtete den Blickwechsel zwischen dem verwunderten Heinz und seinem Schwager und verbiss sich ein Grinsen. Das Ehepaar Hollenkötter schlief anscheinend auch getrennt und reagierte verärgert, genauso wie einige andere. Finchen dagegen hakte sich bei Johanna unter und sagte: »Das stört dich doch nicht, Liebes, oder?«
    Es störte Johanna

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