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Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!

Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!

Titel: Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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sein Waschzeug auf die Ablage und gingzurück zum Nachttisch, wo sein Handy lag. Umständlich setzte er seine Brille auf, hockte sich auf den Bettrand und wollte die Nummer eintippen.
    »Was ist das denn?« Er hielt das Gerät schräg und starrte darauf. »Walter, komm mal, mein Handy ist kaputt. Das geht nicht.«
    Walter beugte sich vor und nahm es ihm ab. »Kein Netz. Gar nichts. Absolutes Funkloch.«
    »Meinst du?« Heinz schüttelte das Handy. »Geht deins?«
    Langsam schlurfte Walter zu dem einzigen Stuhl, über den er seine Jacke geworfen hatte. Er kramte sein Telefon aus der Innentasche, schaltete es ein und wartete. »Nichts. Genauso. Kein Netz weit und breit. Du musst das Zimmertelefon nehmen. Das wird ja wohl im Preis inbegriffen sein.«
    Heinz rutschte näher an den Nachttisch, auf dem ein altes, grünes Telefon stand. Er tippte die Nummer ein, hielt den Hörer mit zwei Fingern etwas entfernt vom Ohr und wartete.
    »Charlotte? Ja, hallo, ich bin es. Ich wollte nur sagen, dass wir gut angekommen sind. Und hast du meine Zahnpasta irgendwo gesehen?«
    Er hörte einen Moment zu und zog dabei die Schublade auf.
    »Du, Walter, hier liegt eine Bibel. Nein, Charlotte, ich meinte nicht dich. Ich will auch gar nicht so lange telefonieren, wir haben nämlich gleich ein Treffen im Restaurant mit den anderen Teilnehmern und hören vor dem Essen noch einen Vortrag. Also, es ist alles sehr schön hier. Bis auf die Tatsache, dass Walter wohl irgendeinen Fehler bei der Buchung gemacht hat. Wir haben nämlich ein Doppelzimmer.«
    »Das Hotel hat den Fehler gemacht.« Walter glättete die Decke, auf die er seine Hemden gelegt hatte. »Aber für drei Nächte geht es wohl auch so. Ich zahle doch nichts dazu.«
    Heinz winkte ab. »Was hast du gesagt, Charlotte? Walter hat gerade dazwischengeredet. Ich … Walter, hier liegt doch ein Zettel: 70 Cent die Einheit. Charlotte, ich muss Schluss machen, ich telefoniere vom Hotelapparat, hier ist ein Funkloch und die nehmen Wucherpreise. Wir melden uns dann morgen wieder, ja? Grüß Inge, tschüss.«
    Er legte sehr schnell auf und starrte das Telefon an, als würde es gleich explodieren. »70 Cent«, sagte er, »die spinnen doch. Also, ich rufe von hier aus nicht mehr zu Hause an. Wie weit bist du denn? Ich würde mir ganz gern vorm Essen ein bisschen die Beine vertreten. Kommst du mit?«
    »Wo ist denn jetzt deine Zahnpasta?«
    »Die lag auf dem Schuhschrank. Keine Ahnung, wie die da hingekommen ist. Aber Charlotte meinte auch, dass du doch bestimmt welche dabeihast.«
    Mit zwei Flaschen Rotwein und drei Tafeln Schokolade im Rucksack folgte Johanna dem Schild »Wanderweg zum Strand«, das sie gerade erst entdeckt hatte. Sie war an der Straße entlang zum Supermarkt gelaufen, jetzt könnte sie sich ja wenigstens einen Teil von Tackes Paradies angucken, bevor sie wieder in dieses dunkle Loch von Hotelzimmer zurückkehrte.
    Als sie vor dem Supermarkt angekommen war, hatte sich plötzlich ihre Mailbox gemeldet, das Handy hatte wieder ein Netz.
    »Hallo, Johanna, ich bin es. Ich wollte nur hören, obihr gut angekommen seid. Daniel sieht dein Unternehmen etwas skeptischer, ich hoffe, du kriegst da keine Schwierigkeiten. Du kannst dich später ja mal melden. Pass auf dich auf.«
    Ihr erster Reflex war, sofort zurückzurufen, dann zählte sie bis zehn und steckte das Handy zurück in den Rucksack. Sie wollte Max’ Stimme nicht hören. Da konnte er sich anstrengen, wie er wollte. Erst müsste sie das Bild von ihm zusammen mit Mareike Wolf aus ihrem Kopf verbannen.
    Nach zwei Wegbiegungen stand sie plötzlich am Wasser und hielt die Luft an. Hier war es tatsächlich wie im Paradies. Der Sandstrand fiel flach ab, weiter links gab es eine Badeplattform mit einer Rutsche, daneben eine große Liegewiese. Das Wasser glitzerte in der Sonne, Johanna schirmte ihre Augen mit der Hand ab und versuchte, am anderen Ufer etwas zu erkennen.
    »Hallo.« Die Stimme kam von links. »Johanna, hier.«
    Patrick Dengler saß auf einer Bank, die ein paar Meter neben dem Weg stand. Der hatte ihr gerade noch gefehlt. Er ließ seinen Arm sinken, als sie langsam auf ihn zuging, und nahm die Sonnenbrille ab. »Ist es nicht schön? Das entschädigt doch für diese Bruchbude, oder?«
    Johanna blieb vor ihm stehen. »Hallo, Patrick. Haben Sie wenigstens zwei Zimmer bekommen?«
    Er grinste und deutete auf den Platz neben sich. »Doch, doch. Selbst die pampige Dame an der Rezeption hat eingesehen, dass ich nicht mit zwei

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