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Herzstoss

Herzstoss

Titel: Herzstoss Kostenlos Bücher Online Lesen
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oder nicht?«, fragte sie noch einmal und versuchte, das Kribbeln in ihrem Arm zu ignorieren.
    »Ja.«
    Hastig zog sie ihre Hand zurück. »Das verstehe ich nicht. Warum?«
    Er schüttelte den Kopf und atmete geräuschvoll aus, bevor er erneut den Kopf schüttelte, als könne er selbst nicht recht glauben, was er sagen wollte. »Nachdem die Gardai mich wegen des Einbruchs in dein Hotelzimmer vernommen hatten, habe ich beschlossen, noch ein paar Tage zu bleiben. Ich habe Detective Murphy gebeten, mich auf dem Laufenden zu halten.« Vic räusperte sich und schüttelte ein drittes Mal den Kopf. »Er hat mich gestern angerufen und gesagt, dass man dich auf die Wache bringen würde. Ich bin sofort hingegangen, weil ich gehofft habe, mit dir sprechen und dich davon überzeugen zu können, dass ich nichts mit der Verwüstung deines Zimmers zu tun …«
    »Ich habe nie geglaubt, dass du es warst«, unterbrach Marcy ihn.
    »Na, vielen Dank dafür.«
    »Niemand hat mir gesagt, dass du hier bist.«
    »Ist ja auch egal«, fuhr er fort. »Du bist mit dem jungen Mann aus dem Pub weggefahren, und ich weiß nicht, ich bin euch spontan einfach gefolgt. Frag mich nicht, warum.«
    »Warum?«, fragte sie trotzdem.
    »Ich nehme an, weil ich mir Sorgen um dich gemacht habe. Ich mache mir immer noch Sorgen.«
    »Das musst du nicht.«
    »Jemand bricht in dein Hotelzimmer ein und zerstört deine Sachen. Ich würde sagen, das ist Grund zur Sorge.«
    »Aber nicht deine Sorge.«
    Vic saß ein paar Sekunden lang vollkommen still. Dann atmete er tief ein, als wolle er das volle Gewicht ihrer Worte inhalieren. »Nein, wohl nicht.« Die Andeutung eines trockenen Lächelns zerrte an seinen Mundwinkeln. »Okay, ich geb zu, manchmal bin ich ein bisschen beschränkt, aber irgendwann fällt auch bei mir der Groschen.« Er stand auf. »Es tut mir leid. Ich werde dich nicht wieder behelligen.«
    »Kennst du meine Tochter?«, überraschte Marcy sich mit einer Frage, von der sie selbst nicht gewusst hatte, dass sie sie stellen wollte.
    Er sah sie perplex an. »Was?«
    »Meine Tochter. Kennst du sie?«
    Vic sah sich beklommen um. »Nein. Natürlich nicht. Woher sollte ich Devon kennen?«
    Wieder diese beinahe beiläufige Verwendung ihres Namens. »Ihr seid euch nie begegnet?«
    »Marcy, du redest wirr. Du bist aus Toronto. Ich wohne in Chicago. Wann sollte ich deiner Tochter begegnet sein?«
    »Du hast recht. Tut mir leid. Natürlich kennst du sie nicht«, entschuldigte Marcy sich sofort und sah, wie Vics Blick zum Eingang des Hotels schweifte. »Was ist?«
    »Sieht so aus, als hättest du Besuch«, sagte Vic.
    Sie folgte seinem Blick und sah Liam durch die Eingangstür kommen und mit einem übertriebenen Schulterzucken die Regentropfen abschütteln. »Liam«, stellte sie fest, stand auf und lief ihm entgegen. »Was machst du denn hier?«
    »Das wollte ich dich auch gerade fragen. Du hattest doch nicht etwa vor, bei diesem Sauwetter rauszugehen, oder?«, fragte er vorwurfsvoll, als wüsste er die Antwort schon.
    »Ich dachte, du wolltest deine Mutter besuchen.«
    »Ich dachte mir, ich schau vorher bei dir vorbei«, sagte er. »Und so wie es aussieht, war das auch gut so.« Er beugte sich vor und küsste sie auf den Mund. »Ich habe gute Neuigkeiten.«
    »Was für Neuigkeiten?«, fragte Marcy und spürte den Abdruck seiner Lippen auf ihren. Sie drehte sich zu Vic um, weil sie wusste, dass er es auch gespürt hatte.
    Aber auf dem plüschigen Polstersofa neben der Treppe saß niemand mehr.
    Vic war verschwunden.

KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG
    Es war sechs Uhr morgens, als Marcy es endgültig aufgab, noch ein wenig Schlaf zu finden. Sie hatte die ganze Nacht wach gelegen und versucht, die Ereignisse, der letzten vierundzwanzig Stunden zu sortieren. Aber warum so bescheiden? Warum nicht gleich der letzten vierundzwanzig Jahre?
    »Ich hab Neuigkeiten«, hatte Liam verkündet.
    »Was für Neuigkeiten?«
    »Ich bin beim Haus der O’Connors vorbeigefahren. Frag mich nicht, warum«.
    »Warum?«, fragte Marcy sich jetzt laut, wiederholte es noch einmal stumm, richtete sich auf und starrte, die Arme um die angewinkelten Beine geschlungen, aus dem Fenster. Irgendwann in den letzten Stunden hatte es endlich aufgehört zu regnen. War das ein Zeichen?
    Es ist ein Zeichen, Marcy, erklärte Liam ihr. Ein Zeichen, sich einen Tag freizunehmen und auszuruhen .
    Ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Ich mache mir immer noch Sorgen .
    Du kannst aufhören, dir meinetwegen Sorgen zu

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