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Herzstoss

Herzstoss

Titel: Herzstoss Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ordnung.«
    »Schön für dich. Trotzdem solltest du mal mitkommen. Und Devon auch. Sie ist ein bisschen rundlich geworden.«
    »Wie meinst du das? Devon sieht großartig aus.«
    »Nur ein bisschen rundlich.«
    »Ich weiß nicht, wovon du redest.«
    »Wie geht es ihr dieser Tage überhaupt?«
    »Es geht ihr super. Worauf willst du hinaus?«
    »Du lässt sie doch kein Junkfood essen, oder?«
    »Sie ist ein Teenager, Judith. Ich habe nur äußerst begrenzte Kontrolle darüber, was sie isst.«
    »Du weißt, wie wichtig gesunde Ernährung ist.«
    »Es gibt mehr im Leben als rohen Fisch.«
    »Niemand behauptet etwas anderes.«
    »Was genau willst du dann sagen?«
    »Gar nichts.«
    »Devon geht es gut.«
    »Selbstverständlich.«
    »Selbstverständlich«, wiederholte Marcy jetzt, kehrte ins Schlafzimmer zurück und schob ihren Koffer unters Bett, weil es keinen anderen Platz gab. Dann zog sie Jeans und eine frische Bluse an, nahm ihre Handtasche, atmete zweimal tief durch und verließ das Zimmer.
    Sie ging direkt zu dem Pub, vor dem sie Devon zum ersten Mal gesehen hatte. »Grogan’s House«, murmelte sie laut, als sie die St. Patrick’s Bridge überquerte, links abbog und erleichtert das gelbe Schild mit der fetten schwarzen Schrift entdeckte. Der Pub belegte das Erdgeschoss eines zweistöckigen Hauses mit weißem Stuck und einem schwarzen Schieferdach. Runde, altmodische Laternen hingen zwischen einer Reihe kleiner bunter Wimpel, die die Fassade schmückten. Auf den großen Frontscheiben prangten Werbungen für Guinness und Beamish. An keins dieser Details erinnerte Marcy sich vom Vortag. Hatte sie sich vielleicht im Lokal geirrt? Es gab so viele Kneipen in der Gegend.
    Sie näherte sich vorsichtig der Eingangstür und schaute sich zu den wenigen Leuten um, die mutig genug waren, auf der Terrasse zu sitzen. Mit einem zweiten Blick vergewisserte Marcy sich, dass Devon nicht unter ihnen war. Ein Mann kam aus dem Pub und hielt ihr die Tür auf, freundliches Stimmengewirr schlug ihr entgegen.
    »Na, da schau her«, rief eine Stimme über den Lärm hinweg. »Zurück, um Ihren Tee auszutrinken, was?«
    Marcy ging direkt an die Bar. »Sie erinnern sich an mich?«, fragte sie den attraktiven Mann hinter dem Tresen.
    »Ein hübsches Gesicht vergesse ich nie.«
    Marcy fühlte sich eigenartig geschmeichelt. Sofort begann sie, an ihrem Haar zu nesteln. »Ich hatte gehofft, dass Sie hier sind.«
    Wenn der junge Mann über ihre Bemerkung überrascht war, ließ er es sich nicht anmerken. Seine grünen Augen funkelten, als er die vollen Lippen zu einem bereitwilligen Lächeln öffnete. »Kann ich dann irgendetwas für Sie tun?«
    »Da war ein Mädchen«, sagte Marcy und suchte in ihrer Handtasche nach Devons Foto. »Gestern.«
    »Ah«, sagte er. »Ein Mädchen …«
    »Ich glaube, es war dieses Mädchen.« Marcy schob Devons Bild über den Tresen. »Kennen Sie sie?«
    Er nahm das Foto, betrachtete es ein paar Sekunden lang und schüttelte dann den Kopf.
    »Sie ist draußen vorbeigegangen und hat Ihnen zugewinkt«, versuchte Marcy seiner Erinnerung auf die Sprünge zu helfen.
    Sein Lächeln wurde breiter, als er ihr das Foto zurückgab. »Mir winken eine Menge Mädchen zu, fürchte ich.«
    »Unser Liam ist der Schwarm aller Frauen«, sagte eine Kellnerin, die mit einem Tablett leerer Bierkrüge vorbeikam. »Darf ich mal sehen?«
    »Bitte.« Marcy gab der drallen jungen Frau Devons Foto.
    Die blonden Locken der Kellnerin fielen auf das Bild. »Hm«, sagte sie ermutigend.
    »Kennen Sie sie?«
    »Sie sieht ein bisschen aus wie Audrey, oder nicht?«, sagte sie zu dem Barkeeper.
    »Audrey?«, fragten Marcy und Liam im Chor.
    »Ja. Das Mädchen, das wir zusammen mit dem anderen gesehen haben, weißt du? Wie heißt sie noch? Die Stille, die für die O’Connors arbeitet.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich weiß, von wem die Rede ist«, sagte Liam.
    »Klar weißt du das. Das Kindermädchen. Wie heißt sie noch? Shannon, glaube ich.«
    »Ach ja, jetzt weiß ich, wen du meinst.« Liam betrachtete das Foto erneut und studierte es eingehend, bevor er ein zweites Mal den Kopf schüttelte. »Nee, das ist nie im Leben Audrey.«
    »Nun, sie ist zugegeben ein bisschen jünger als Audrey und sieht nicht so tough aus …«
    »Das Foto ist schon ein paar Jahre alt«, erklärte Marcy.
    »Na, dann!«, sagte die Kellnerin.
    »Sie glauben also, dass das Audrey sein könnte?«, fragte Marcy und versuchte, sich an den neuen Namen zu gewöhnen. Devon war

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