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Herzstoss

Herzstoss

Titel: Herzstoss Kostenlos Bücher Online Lesen
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fügte Shannon eilig hinzu und sah sich erneut verstohlen um.
    »Und ist dieser Jackson jemand Besonderes?«, fragte Marcy nach einer Pause lächelnd und einem angedeuteten Schulterzucken, um zu zeigen, dass die Frage völlig unschuldig und letztlich belanglos war.
    Shannon verschluckte sich beinahe an ihrem Tee. »O nein. Nein. Ich kenne ihn kaum.«
    »Also eher der Freund einer Freundin, was?«, bohrte Marcy, weiter um einen lockeren Ton bemüht.
    Shannon wirkte ein wenig verwirrt. Sie kniff ihre grünen Augen zusammen und riss sie dann plötzlich wieder weit auf. »Oh, schauen Sie. Da kommen Ihre Kekse.«
    »Ich hab Ihnen ein paar mehr mitgebracht«, sagte Liam, stellte einen Teller mit zuckrigem Gebäck auf den Tisch und streifte mit dem Handrücken wie zufällig Marcys, was elektrische Stöße von ihrer Hand bis in ihren Nacken auslöste. »Das geht auf mich.«
    »Ich hab Ihnen ja gesagt, dass er Sie mag«, flüsterte Shannon, als er wieder gegangen war. »Oh, Shortbread! Mein Lieblingsgebäck.«
    »Bedienen Sie sich.«
    »Das geht nicht. Mrs. O’Connor meint, zwischen den Mahlzeiten zu essen ist nicht gut. Sie klagt ständig, wie schludrig und undiszipliniert die jungen Leute heutzutage sind. Sie sagt, Fettleibigkeit ist wie eine Seuche, es wäre alles nur eine Frage der Selbstbeherrschung, und der Charakter eines Menschen würde sich darin zeigen, was er isst.«
    »Diese Mrs. O’Connor klingt ja ungemein humorvoll.« Kein Wunder, dass ihr Baby ständig schrie, dachte Marcy und im nächsten Moment: Ja, klar. Die Mutter war schuld.
    Shannons Gesicht sah aus, als würde es in Flammen stehen. Sie legte die Hand aufs Herz, als wollte sie einen Eid ablegen. »Ich fürchte, ich habe Ihnen einen vollkommen falschen Eindruck von Mrs. O’Connor vermittelt.«
    »Nein, überhaupt nicht.«
    »Sie ist eigentlich eine sehr nette Frau.«
    »Bestimmt. Nehmen Sie einen Keks.«
    Shannon fischte hastig einen Keks vom Teller und biss nervös ab.
    »Und Jax und Audrey sind also Freunde?«, schrieb Marcy alle Vorsicht in den Wind. Mit dem subtilen Ansatz kam sie offensichtlich nicht weiter.
    »Woher wussten Sie das?« Shannon biss noch einmal in ihren Keks und spülte ihn mit einem Schluck Tee herunter. »Sind Sie eine Wahrsagerin?«
    Marcy zuckte die Schultern, wie um zu sagen, dass es bloß geraten war. »Ist sie nicht die Freundin, die gesagt hat, Jungen würden nur Kummer machen?«
    Shannon kicherte. »Das sagt sie, ja.«
    »Klingt so, als würde sie aus Erfahrung sprechen.«
    »Die beiden waren mal zusammen.«
    Marcy spürte, wie der heiße Tee in ihrer Kehle zu einem kleinen Eiswürfel kristallisierte, der ihr im Hals stecken blieb. Die nächste Frage musste sie förmlich herauspressen. »Waren?«
    »Aus und vorbei. Sie hat gesagt, ich könnte ihn haben, wenn ich will.« Shannons Wangen verfärbten sich von Rot zu Dunkelviolett.
    »Und wollen Sie?«
    Shannon tat die Vorstellung mit einem nervösen Winken ab. »Oh, ich glaube, Mrs. O’Connor wäre gar nicht einverstanden mit jemandem wie Jax.«
    »Wieso nicht?«
    »Er ist ein bisschen wild.«
    »Inwiefern wild?«, fragte Marcy.
    »Er hat keinen besonders guten Ruf. Nichts Schlimmes wohlgemerkt, aber es ist nicht direkt der Typ junger Mann, den man als Erstes seiner Mutter vorstellt.«
    Marcy schauderte bei der Erinnerung an den Mann, mit dem Devon vor ihrem vermeintlichen Ertrinken zusammen gewesen war. »Du weißt nicht, worauf du dich einlässt«, hatte sie ihre Tochter gewarnt.
    »Du weißt nicht, wovon du redest«, hatte Devon postwendend erwidert.
    »Ich glaube sowieso nicht, dass er mich gut findet«, sagte Shannon mit frischer Röte auf ihren Wangen.
    »Wieso sollte er nicht?«
    Wieder kicherte Shannon nervös. »Na ja, bei mir stehen die Jungs nicht direkt Schlange.«
    »Ich glaube, jeder Junge könnte sich glücklich schätzen, Sie zu bekommen«, erklärte Marcy, während ihr Verstand auf Hochtouren arbeitete. Wenn Audrey und Jax sich kannten und sogar einmal ein Paar gewesen waren, konnte der Fahrradunfall kein Zufall gewesen sein.
    Und was hatte das zu bedeuten?
    Wusste Devon, dass ihre Mutter hier war? Oder versuchte irgendjemand verzweifelt zu verhindern, dass sie es erfuhr?
    »Glauben Sie wirklich?«, fragte Shannon hoffnungsvoll.
    »Unbedingt.« Lächelnd betrachtete Marcy das Baby auf ihrem Arm. »Sie schläft ein«, bemerkte sie und fragte im selben Atemzug. »Und wie lange kennen Sie diese Audrey schon?«
    »Ich habe sie kennengelernt, kurz nachdem ich bei

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