Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herzstück mit Sahne: Roman (German Edition)

Herzstück mit Sahne: Roman (German Edition)

Titel: Herzstück mit Sahne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Saberton
Vom Netzwerk:
erfährt, wenn man sich in Büschen versteckt. Die Leute neigen dazu, überaus indiskret zu sein.« Er schüttelt den Kopf, und eine dunkle Locke fällt ihm ins Gesicht. »Hallo, Pummel«, sagt James, »echt witzig, dich hier zu sehen. Und auch dich, Frankie.« Er mustert uns von Kopf bis Fuß und zieht eine Augenbraue hoch. »Wirklich sehr interessant.«
    Ich schlucke. Wie viel hat er gehört?
    »Du hast genau fünf Sekunden, um dich zu verpissen«, sagt Frankie mit gepresster Stimme. »Andernfalls werde ich dich so windelweich prügeln, dass du wochenlang Zähne spuckst.«
    »Und mit was?«, höhnt James. »Mit deiner Handtasche?«
    »Er ist es nicht wert«, sage ich zu Frankie. »Bleib ruhig.«
    »Ruhig?« Frankie hört sich an, als wolle er dem Vesuv gleich beibringen, wie man anständig ausbricht. »Er spioniert uns hinterher und lauscht, und du findest, ich soll ihn zufriedenlassen? Nach allem, was er dir angetan hat?«
    Er tritt einen Schritt vor, und James weicht hastig zurück, wobei er über seine Robe stolpert. Nicht so eindrucksvoll für die dunkle Seite der Macht.
    »Es geht hier nicht um Katy«, sagt James eilig. »Mich fasziniert eher deine kleine Romanze. Wer hätte gedacht, dass Gabriel Winters eine Tunte ist? Nicht unbedingt das Image, das er haben möchte, oder?«
    »Das reicht jetzt«, knurrt Frankie. Und urplötzlich liegt James im Gras, und aus seiner Nase tropft Blut.
    »Frankie!«, kreische ich. »Du hast ihn geschlagen!«
    »Autsch! Das hat ja richtig wehgetan.« Frankie reibt sich erstaunt die rechte Hand. »Hoffentlich hab ich mir nichts gebrochen.«
    James tupft sich mit dem Ärmel seines Darth-Vader-Kostüms die Nase ab.
    »Du wirst dir noch wünschen, du hättest das nicht getan«, schnieft er. »Du hast gerade den Preis erheblich hochgetrieben.«
    Ich seufze. »Ich hab’s dir doch schon gesagt, James, ich verfüge nicht über solche Summen. Tut mir leid, dass du dich in so eine Misere gebracht hast, aber ich kann dir nicht helfen.«
    » Du hast vielleicht nicht so viel Geld. Aber Gabriel Winters ganz bestimmt. Und ich schätze mal, er wird mehr als willig sein, etwas davon rauszurücken, damit ich über ihn und seinen Liebhaber den Mund halte, oder?«
    »Das kannst du nicht machen!« Ich bin völlig fertig. Wie konnten wir nur so leichtsinnig sein, an einem öffentlichen Ort über Gabriels Geheimnis zu sprechen? Warum nur, warum wurde mir bei der Geburt nicht die Zunge abgeschnitten?
    »Aber sicher doch«, versetzt James triumphierend. »Es sei denn, du hast eine bessere Idee?«
    Was freilich nicht der Fall ist. Ich starre ihn entsetzt an, diesen eiskalten Fremden, in den ich einst glaubte, verliebt zu sein. Wie konnte ich mich so verheerend irren?
    Gut, das lassen wir jetzt mal.
    »Das ist Erpressung«, sagt Frankie fassungslos.
    James blickt verdrossen. »Tut mir leid. Ich sag dir was, Pummel: Ich gebe dir noch ein bisschen Zeit zum Überlegen.« Er schaut auf seine Uhr oder vielmehr auf die leere Stelle, an der sich früher seine Rolex befand, was die dramatische Wirkung der Geste ziemlich ruiniert. »Wie wär’s mit einer halben Stunde? In der Zeit müsstest du es wohl schaffen, dir was von deinem Tantchen zu borgen. Eine halbe Million würde reichen.«
    »Eine halbe Million?« Frankie fängt an zu lachen. »Du bist vollkommen verrückt. So viel Geld hat Jewell nicht.«
    »Oh, ich denke, da irrst du«, erwidert James. »Ich habe meine Hausaufgaben gemacht. Und wusstest du, dass sie ein schwaches Herz hat? Erstaunlich, was die Leute alles an Papieren herumliegen lassen. So unvorsichtig.«
    Ich bin sprachlos.
    »In einer halben Stunde also?« James lächelt – oder vielmehr zucken seine dünnen Lippen. »Ihr könnt mir dann sagen, ob ich mich an die Presse wenden soll oder ob Gabriel Winters und ich ein bisschen über sein Liebesleben plaudern werden. Und glaubt bloß nicht, ich würde nichts sagen. Hier schwirrt eine blonde Reporterin herum, die ganz gierig ist auf eine Story. Sie würde mir garantiert ein Vermögen bezahlen für die Info, die ihr hier gerade enthüllt habt.«
    Das irreale Gefühl stellt sich wieder ein. Wie konnte aus diesem besten Abend meines Lebens der schlimmste werden?
    »Frankie! Katy!« Die Verandatüren fliegen auf, und Jewell späht hinaus in die Dunkelheit. »Ihr kleinen Bengel! Ihr habt die Paare nicht eingehalten! Was macht denn der süße Ollie mit dieser ordinären Blondine?«
    Nichts, hoffe ich.
    Jewell winkt uns. »Beeilt euch. Ich muss was

Weitere Kostenlose Bücher