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Herzstück mit Sahne: Roman (German Edition)

Herzstück mit Sahne: Roman (German Edition)

Titel: Herzstück mit Sahne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Saberton
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drückt mir ein Glas Champagner in die Hand, und Scharen von Leuten fragen mich, wie ich mich fühle, und beglückwünschen mich.
    »Gut gemacht«, sagt James leise, als er sich mit wehendem Mantel zu mir wendet. »Irgendjemand mag offenbar dein jämmerliches Geseire. Damit sind doch all deine Probleme gelöst, nicht wahr?«
    Ich schätze mal, wenn ich damit James loswerde, könnte ich Jake und Millandra vielleicht sogar Gabriels Ego opfern. Eigentlich wollte ich zwar einen romantischen Liebesroman veröffentlichen, aber vielleicht kann ich die Zähne zusammenbeißen und damit leben, dass man daraus einen kitschigen Schmachtfetzen macht, in dem Gabriel in Leggings herumstolziert.
    Ich schaue mich nach Ollie um. Er steht an der Tür. Ich wünschte, Gabriel würde nicht so besitzergreifend den Arm um mich legen.
    »Sind Sie nicht ganz außer sich vor Freude?«, fragt Angela Andrews.
    »Aber natürlich!«, antwortet Gabriel statt meiner. »Davon hast du doch immer geträumt, nicht wahr, Liebling?«
    »Ja«, krächze ich. In meinen schlimmsten Alpträumen.
    »Und wir haben so vieles, auf das wir uns freuen.« Gabriel ist wie ein Tsunami, der über mich hereinbricht und mich plattmacht. Ich versuche mich zu bewegen, aber er hält mein Handgelenk so fest umklammert wie ein Schraubstock. »Nächste Woche startet meine neue Serie.«
    Angela Andrews wirkt nicht sonderlich beeindruckt. »Werden die Gerüchte über Ihre sexuelle Ausrichtung die Reaktion auf die Serie beeinflussen?«
    Gabriel wirft den Kopf in den Nacken und lacht laut. Ich muss zugeben, dass er das ziemlich überzeugend hinkriegt. Ich weiß, dass er sich vor Angst fast in die Hose macht, aber er macht einen höchst amüsierten Eindruck.
    »Nicht wieder diese olle Kamelle!« Er schüttelt den Kopf, dass die goldenen Locken fliegen, und zieht mich an sich. »Ich glaube, Katy kann bezeugen, dass es sich dabei lediglich um alberne Gerüchte handelt.«
    Ich versuche Zehen, Finger, Beine oder irgendwas zu verschränken. Ich werde auf direktem Wege in der Hölle landen! »Aber natürlich!«
    Angela verengt die Augen. »Es ist also nichts dran an den Gerüchten?«
    Ich werfe einen raschen Blick auf James, der eine Augenbraue hochzieht.
    »Aber selbstverständlich nicht!« Gabriel umschlingt mich in bester Schmonzettenpose. »Es ist vielmehr so, dass Sie die Erste sind, die uns gratulieren darf. Katy hat mir gerade die Ehre erwiesen, meinen Heiratsantrag anzunehmen. Wir haben uns verlobt!«
    Mir klappt die Kinnlade so weit runter, dass ein Doppeldeckerbus in meinen Mund fahren könnte. Und für den Rest des öffentlichen Nahverkehrs wäre auch noch Platz.
    Gabriel hat eigenmächtig meine Kündigung vereitelt. Und ich werde ihn jetzt umbringen.
    »Herzlichen Glückwunsch!« Die Leute scharen sich um uns, und man schüttelt mir die Hand und küsst mich auf die Wange. Einen Moment lang bin ich völlig verdattert. Dann allerdings packt mich die nackte Wut, und es grenzt an ein Wunder, dass ich nicht explodiere.
    »Gabriel!«, zische ich und schiebe ihn von mir weg. »Bist du verrückt geworden? Wieso sollen wir verlobt sein? Wir wollen am Montag unsere Trennung bekannt geben, hast du das vergessen?«
    Gabriel wirft die Haare in den Nacken und strahlt in die Kameras. Dabei raunt er: »Tut mir leid, aber ich bin mir sicher, dass Angela Andrews etwas gewittert hat. Sie gibt schon den ganzen Abend so seltsame Bemerkungen von sich. Ich dachte, es macht dir nichts aus. Wir müssen die Trennung noch aufschieben.«
    »Es macht mir aber sehr wohl was aus. Und ich werde diese Farce nicht länger mitspielen.« Ich versuche seinen Arm wegzuschieben. »Scheiß auf den Montag. Ich mache jetzt sofort Schluss.«
    »Das kannst du mir nicht antun!«, knurrt Gabriel, zieht mich in eine Ecke und klemmt mich so unter seinem Arm fest, dass es für die anderen den Anschein hat, als würde er mich küssen. Ich kann Ollie zwar nicht sehen, spüre aber seinen Blick förmlich in meinem Rücken brennen. »Dann steh ich da wie ein Idiot.«
    «Weißt du was?« Ich schaue zu Frankie, der bleich und verzweifelt allein am Fuß der Treppe steht. »Ich glaube, das schaffst du sehr gut im Alleingang.«
    Dann verrenke ich mir den Hals, um nach Ollie Ausschau zu halten, und er sieht tatsächlich wie vom Donner gerührt aus. Ich sehe, dass er »Glückwunsch« sagt und sich dann rasch umdreht und in Bewegung setzt.
    »Frankie ist im Bilde«, sagt Gabriel. »Und du auch. Du hast eingewilligt. Noch dieses

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