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Herzstück mit Sahne: Roman (German Edition)

Herzstück mit Sahne: Roman (German Edition)

Titel: Herzstück mit Sahne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Saberton
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richtig darauf gefreut, mich hier mit Jake und Millandra einzugraben. Irgendwo in meinem Hinterkopf lauert eine neue Figur. Der Mann hat ein bisschen Ähnlichkeit mit Gabriel, und ich kann es kaum erwarten, ihn zu Papier zu bringen. Ein Zimmer voller kreischender Frauen, die Krankenschwesterntrachten und Korsagen anprobieren, verlockt mich gerade überhaupt nicht. Kann man mich nicht mal einen Abend in Ruhe meinen Spinnereien überlassen?
    »Ganz sicher nicht«, antwortet Mads entschieden, als ich diesen Antrag stelle. »Das ist der Anfang deines neuen Lebens, Katy. Hast du schon vergessen, dass du eine Frau werden willst, die Bestseller schreibt und sich einen umwerfenden romantischen Helden schnappt? Die ins Fitnessstudio geht und gesund isst? Was ist daraus geworden?«
    Ich habe so eine Ahnung, als könnte mir diese neue Frau schon in Bälde furchtbar auf den Zünder gehen.
    »Außerdem gibt es hier massenhaft tolle Typen, die nur darauf warten, ein Single-Girl wie dich kennenzulernen.«
    »Aber die tollen Typen treff ich bestimmt nicht bei der Sextoy-Party«, gebe ich zu bedenken.
    »Nee«, räumt Mads ein. »Aber du kannst schon mal das Zubehör ordern, zum Beispiel sexy Dessous, irgendwas Rotschwarzes vielleicht.«
    »Ich will meinen Mr Darcy suchen und mich nicht fürs Moulin Rouge bewerben.«
    »Ein süßer G-String? Ein Push-up-BH?« Mads gibt nie kampflos auf. Sie ist bestimmt eine gute Vertreterin. »Irgendwas, womit du dich total feminin fühlst? Und wir müssen auch was mit deinen Haaren machen.« Sie wuschelt mir durch die Locken und schüttelt den Kopf. »Und mit deinen Klamotten. In Tregowan kannst du mit diesen albernen Stiefeln nicht überleben. Du brauchst eine Generalüberholung.«
    Mads geht so zartfühlend vor wie ein Brigadegeneral, aber ich bin zu müde, um mich zur Wehr zu setzen. Außerdem hat sie ja vielleicht recht. Die alte Katy Carter war nicht gerade der Renner bei Männern.
    »Du wirst nie erraten, wer nach Tregowan gezogen ist.« Mads bürstet ihre Haare und schaut dabei auf die Uhr. »Ich hab gleich an dich gedacht, weil der echt perfekt ist. Mr Rochester in Gestalt von Gabriel Winters!«
    »Ich weiß. Er hat mich am Bahnhof mitgenommen, als du mich hast sitzen lassen«, sage ich lässig.
    »Und das hast du mir verheimlicht? Der hat dich tatsächlich mitgenommen? Oh mein Gott! Das ist ja fantastisch!«
    »Er hat mich im Auto hierhergefahren, Mads«, sage ich lachend. »Keinen Heiratsantrag gemacht.«
    »Aber er hat dich in der Stunde der Not gerettet. Wie romantisch! Katy Carter! Du bist erst ein paar Stunden hier und hast dir schon den erlesensten Junggesellen geangelt. Hab ich dir nicht gesagt, es wimmelt hier von tollen Männern? Bist du nicht froh, dass du hier bist?« Mads tanzt aufgeregt durch die Küche, und ich höre förmlich, wie ihr Gehirn rattert. Sie hat uns quasi schon verheiratet.
    »Reg dich ab«, sage ich. »Es waren nur eine Autofahrt und ein Drink im Pub.«
    »Er war mit dir im Pub?« Mads ist ganz aus dem Häuschen vor Entzücken. »Gabriel Winters hat dich auf einen Drink eingeladen? Weißt du, was das heißt?«
    »Dass er Durst hatte?«
    »Herrjemine, Katy!« Maddy schaut mich entnervt an. »Wie willst du romantische Romane schreiben, wenn du selbst nichts von Romantik verstehst? Das heißt, dass er dich mag, du Dussel!«
    Ach so? Kann nicht behaupten, dass ich davon was mitgekriegt hätte. Gabriel mag der schönste Mann sein, der mir je unter die Augen gekommen ist, aber irgendwie hat er keine erotische Ausstrahlung. Aber hey, was weiß denn ich schon?
    »Meinst du?«
    »Na klar! Ist doch keine Frage!« In Maddys Augen glitzert der Wahnsinn. »Und nun musst du dich aufpeppen, Mädel! Du kommst mit zu meiner Party und kaufst dir ein paar sexy Höschen. Ich hab ein gutes Gefühl bei der Sache.«
    Mads hüpft mit wippenden schimmernden Locken die Treppe hinauf, ein Ausbund an Energie, während ich mich müde hinter ihr herschleppe. Meine Lebenslust scheint irgendwo auf der Strecke geblieben zu sein.
    Wenn ich nicht mal das geringste bisschen Begeisterung für Gabriel Winters aufbringen kann, einen Mann, nach dem sich derzeit der Großteil der weiblichen Bevölkerung Großbritanniens verzehrt, bin ich wohl echt übel dran.
    Am nächsten Morgen erwache ich nicht vom Kreischen der Möwen, wie ich es erwartet hatte, sondern vom sanften Ruf eines Kuckucks. Einen Moment liege ich ganz still und genieße die Sonnenstrahlen, die mir durch den Spalt im Vorhang ins Gesicht

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