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Herztod: Thriller (German Edition)

Herztod: Thriller (German Edition)

Titel: Herztod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Peters
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Otto kam mit einem blauen Auge davon, weil er sich kooperativ zeigte.«
    »Verstehe. Und wenn Otto schon Feierabend hat und zu Hause auf der Couch sitzt?«
    »Tut er nicht. Ich habe gerade angerufen und mich vergewissert.«
    »Gut.«
    »Noch was: In seinem Studio ist mal jemand übel zusammengeschlagen worden. Das Ganze liegt auch schon ein paar Jahre zurück, und die Ermittlungen mussten eingestellt werden, weil niemand zu einer Aussage bereit war. Vielleicht hakt ihr mal nach, was da los war.«
    »Gute Arbeit, danke«, lobte Kuse und informierte Decker, bevor sie das Studio betraten.
    Mit Schweiß und Testosteron getränkte Luft schwallte ihnen entgegen. Der Laden war voll – Männer fast jeden Alters und jeder Gewichtsklasse arbeiteten sich an Sandsäcken ab, stemmten Gewichte, droschen auf Punchingbälle ein oder umtänzelten einander im Ring. Die Einrichtung war alles andere als modern, dafür verströmte die Kulisse den Charme eines eingesessenen Boxclubs, in dem der soziale Status nebensächlich war. »Gleich kommt Rocky um die Ecke«, witzelte Decker.
    Kuse grinste. Rocky Balboa, der italienische Hengst. Er hatte diese herrlichen Boxkitschstreifen geliebt und alle Filme mehrfach gesehen.
    Otto Schubert stand hinter einer Erfrischungsbar und war sofort zu erkennen – ganz einfach, weil auf seinem T-Shirt der Name prangte. Außerdem war Kuse davon überzeugt, dass niemand sonst in seiner unmittelbare Nähe es wagen würde,Otto auf sein Shirt zu schreiben, und zwar nicht einmal, falls er tatsächlich denselben Namen trug. Der Mann wog mindestens hundertzwanzig Kilo, die sich auf imposante eins neunzig verteilten – an den richtigen Stellen und hauptsächlich in Form von Muskeln. Otto hatte die fünfzig deutlich überschritten, aber Kuse ging jede Wette ein, dass der Mann in keiner U-Bahn der Welt zu keiner Tages- oder Nachtzeit mit irgendwelchen Jugendlichen Probleme hatte. Umgekehrt wurde eher ein Schuh daraus. Er blickte ihnen fragend entgegen. »Was gibt’s?«, fragte er, als sie an die abgewetzte Theke traten.
    »Wir haben ein paar Fragen.« Kuse nickte in Deckers Richtung, der freundlich grüßte, und nestelte seinen Ausweis hervor.
    »Lass stecken. Gibt es Ärger?«
    »Nö.« Er griff in seine Gesäßtasche und zog ein Foto von Biltner hervor. »Wir brauchen Infos zu dem Mann.«
    Otto warf einen kurzen Blick, bevor er einem schweißüberströmten Typen eine Flasche Wasser reichte.
    »Hat er was ausgefressen?«
    »Das wissen wir noch nicht.«
    »Er trainiert hier manchmal«, meinte Otto nach einer Weile. Er musterte Florian Decker und wirkte nicht sonderlich überzeugt von dem, was er sah. Dann wandte er sich wieder an Kuse. »Ist in Ordnung, der Mann.«
    »Wie oft ist der hier?«
    »Hm, schwer zu sagen – manchmal zweimal die Woche, dann wieder jeden Tag, und plötzlich lässt er sich vier Wochen nicht blicken. Oder auch länger.«
    »Verstehe. Er ist ein Ultimate-Fighter, nicht wahr?«
    Otto hielt kurz inne, dann spülte er zwei Gläser ab, in denen irgendeine schmierige Fitnessbrühe unappetitliche Streifen hinterlassen hatte.
    »Die Jungs langen ganz schön hin«, ergänzte Kuse.
    »Wem’s gefällt …« Otto zuckte mit den Achseln.
    Kuse ließ Otto ein paar Minuten Zeit, Gläser abzuwaschenund die Theke zu polieren. »Ihr hattet mal Ärger hier, oder?«, meinte er schließlich.
    »Welchen Ärger meinst du?«
    »Aufputschmittel, Muskeltuner – was der Mann als Kämpfer so braucht, wenn er richtig vorwärtskommen will.« Kuse grinste, obwohl Ottos düsterer Blick nicht gerade erheiternd auf ihn wirkte. Es war schon eine ganze Weile her, seit er als Polizist eine Tracht Prügel bezogen hatte, und er sehnte sich nicht danach, das Erlebnis zu wiederholen. Andererseits kam man in so einem Schuppen mit Höflichkeitsfloskeln und bescheidener Zurückhaltung nicht sehr weit. Dann hätten sie auch im Büro bleiben können. Und heute Abend fühlte er sich erstaunlich stark und sicher, ohne genau zu wissen, warum. Vielleicht verzog sich die alte Geschichte endlich, ein wenig zumindest.
    »Wir sind sauber«, dröhnte Otto ihm ins Ohr.
    »Und der Laden läuft gut, nicht wahr?« Kuse warf einen Blick in die Runde. »Andere Leute hängen vor dem Fernseher ab oder pennen längst, und hier wird noch richtig geschuftet. Die Männer sehen aus, als würde es ihnen bei dir gefallen. Gut für die Kasse.«
    »Was willst du?« Ottos Kopf schoss vor, und seine Nase berührte fast die von Kuse, der sich Mühe geben musste,

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