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Herztod: Thriller (German Edition)

Herztod: Thriller (German Edition)

Titel: Herztod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Peters
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eingelassen, dass der Arzt erst mal außen vor bleibt.« Schaubert griente. »OK-Fälle machen sich gut auf der Karriereleiter. Stefanie hat übrigens herausgekriegt, dass die Meisner an jenem Wochenende in Helsinki war – in einem anderen Hotel.«
    »Das klingt sehr gut. Damit haben wir einen nahezu perfekten Einstieg.« Hannah blickte durch die verspiegelte Scheibe, als Biltner den Vernehmungsraum betrat und sich lässig auf den Stuhl setzte. Der Beamte stellte ein Glas Wasser für ihn bereit.
    »Ich möchte, dass Sie ihn befragen«, schob Schaubert hinterher. »Alleine. Das wirkt harmlos. Außerdem kennt er Sie bereits. Wir betrachten das Ganze von hier aus, der Rest des Teams trifft auch gleich ein. Aktuelle Infos bekommen Sie sofort aufs Handy. Fotos von Möller und Caroline Meisner liegen in der Akte. Was halten Sie davon?«
    »Danke für Ihr Vertrauen.« Hannah lächelte. Sie teilte seine Einschätzung bezüglich des harmlosen Eindrucks, den sie auf Biltner machte, keineswegs. Der Mann war alarmiert, seit die Polizei ein zweites Mal vor der Tür gestanden hatte, und seine Gesprächsbereitschaft war zielgerichtetes Kalkül – er wollte wissen, was die Ermittler in der Hand hatten. Es würde schwer werden, ihn zu unbedachten Äußerungen zu verleiten oder in ein Gespräch zu verwickeln, aber unmöglich war es nicht. Außerdem gab es noch Michael Folk, dessen Nervenkostüm deutlich dünner sein dürfte.
    »Vielleicht sollte Folk gleichzeitig befragt werden, ohne die Katze aus dem Sack zu lassen«, schlug sie vor. »Ich könnte mirvorstellen, dass der Mann schnell nervös wird, und entsprechende Äußerungen könnte ich dann bei Biltner verwenden und umgekehrt. Zumindest Folk dürfte erstaunt sein, wenn er mitgekriegt, dass wir seinen Chef vernehmen, und wahrscheinlich verunsichert reagieren.«
    »Gut, Jan macht das. Er scheint mir der Richtige für einen Typen wie Folk.«
    In dem Punkt teilte Hannah seine Ansicht. Kurz darauf betrat sie den Vernehmungsraum mit leisen Schritten. Sie mochte die intensive Atmosphäre dieser Räume – in der Regel herrschten Anspannung, Unruhe, manchmal Erleichterung, Wut, Angst, Trauer, Fassungslosigkeit. Nicht selten gelang es ihr, den Gesprächspartner vergessen zu lassen, wo er sich befand. Viele Verdächtige waren erleichtert, wenn man ihnen die Möglichkeit bot, zu reden, ohne ihr Gesicht zu verlieren. Manche suchten eine Bühne und badeten selbstverliebt in der Aufmerksamkeit der Beamten, andere waren verdutzt, dass man ihnen zuhörte – vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben. Hin und wieder gab es etwas zu lachen, aber das war die Ausnahme.
    Hannah setzte sich, stellte ihren Kaffee ab und legte die Akte bereit. Biltner lehnte sich zurück und warf ihr einen gleichgültigen Blick zu.
    »Danke, dass Sie ins Präsidium gekommen sind, Herr Biltner«, sagte sie höflich. »Wir müssen noch einmal auf Dr. Möller zurückkommen, und ich würde unser Gespräch gerne aufzeichnen.«
    »Nur zu – ich habe meinen Anmerkungen von heute Vormittag nichts hinzuzufügen, und natürlich unterschreibe ich gerne ein entsprechendes Protokoll. Dann hätten wir das endlich erledigt.«
    »Prima. Sie bleiben also bei Ihrer Aussage, den Tagungsteilnehmer Dr. Paul Möller am Abend seines Verschwindens nicht gesehen zu haben?«
    »Ich hätte es nicht besser ausdrücken können.« Biltner lächelte zuvorkommend.
    »Und Sie bleiben dabei, dass es keinen Streit gab?«
    »Jedenfalls nicht zwischen mir und Möller. Wer etwas anderes behauptet, irrt sich«, bekräftigte Biltner. »Das dürfen Sie dem Zeugen ausrichten, den Sie heute Vormittag erwähnten.«
    Hannah nickte, als hätte sie keine andere Antwort von ihm erwartet. Es ist ihm völlig egal, ob es den Zeugen tatsächlich gibt oder nicht, dachte sie. »Aber es entspricht den Tatsachen, dass Sie an jenem Abend nach dem Tagungsprogramm eine Bar besucht haben?«
    »Ja, das ist gut möglich, aber ich weiß weder den Namen noch den genauen Zeitpunkt.«
    »Und Sie waren allein dort?«
    Er lächelte amüsiert. »Ganz und gar nicht. Es war garantiert ziemlich voll – diese Bars sind in der Regel gut besucht.« Das Ganze machte ihm inzwischen sichtlich Spaß.
    »Eine Menge Leute standen um den Fernseher herum, um eine Boxübertragung zu verfolgen«, führte Hannah weiter aus.
    »Stimmt, daran erinnere ich mich.«
    »Es war niemand dort, den Sie näher kannten oder mit dem Sie ins Gespräch kamen?«
    Biltner beugte sich vor und legte seine Hände auf den

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