Herztod: Thriller (German Edition)
Möller zu ziehen und daraufhin Sie zu befragen. DerZeuge in der Bar, der mitbekam, dass Möller mit seinen Qualitäten als Kickboxer herumprotzte, hat darüber hinaus zufälligerweise gehört, dass Sie mit einer Frau sprachen …«
Biltner nickte ungeduldig. »Toll, und?«
»Er hat die Frau nach dem Ihnen vorliegenden Foto identifiziert.«
»Aha. Und weiter?«
»Sie sprachen sie mit ihrem Spitznamen an – Caro.«
Biltner nahm die Hände vom Tisch. »Ach? Das will der Zeuge gehört haben?«
»Ja.«
»Nun, vielleicht habe ich die Frau mit dem Spitznamen Caro an dem Abend kennengelernt.«
»Ohne die Bekanntschaft zu vertiefen?«
»Warum nicht?«
»Das ist eine berechtigte Gegenfrage«, stimmte Hannah zu. »Zufälligerweise stammt die Frau aus Hamburg. War Ihnen das klar, als Sie sich kennenlernten?«
Biltner hob die Hände. »Nein. Hamburg ist groß.«
»Sie lebte in Altona.«
»Und?«
»Sie bleiben dabei – Sie kennen die Frau nicht? Sie heißt Caroline Meisner.«
Biltner verzog den Mund, überlegte kurz und zuckte dann mit den Achseln. »Sagt mir erst mal nichts.«
Hannah nickte verständnisvoll und erhob sich langsam. »Würden Sie mich einen Moment entschuldigen? Ich möchte ein paar Kleinigkeiten überprüfen, bevor ich weitere Fragen stelle.« Sie schob ein bedauerndes Lächeln nach.
»Nur zu. Der Tag ist ohnehin gelaufen.«
»Danke für Ihre Geduld.« Hannah schlüpfte aus dem Raum und gesellte sich zu den Kollegen im Vorraum. Decker sah noch genauso schnieke aus wie am Vormittag. »Bis jetzt hält er mich für ziemlich beschränkt, und das ist gut so. Wie geht es bei Folk voran?«
Schaubert wies mit dem Daumen über die Schulter. »Zwei Räume weiter vergnügt sich Jan mit ihm. Sie können gerne einen Blick hineinwerfen.«
Jan Pochna hatte sich auf seinen Stuhl gefläzt und gähnte herzhaft, er machte sich nicht mal die Mühe, die Hand vor den Mund zu halten. Sein T-Shirt wies Schweißflecke auf, und das Haar bedurfte dringend einer Wäsche, von einem neuen Schnitt mal ganz abgesehen. »Okay, dann noch mal zum Mitschreiben. Sie arbeiten im Coffeeshop am Flughafen und hin und wieder als Aushilfe für Sascha Biltner. So weit können wir uns inzwischen einigen, oder?«
»Ja, das sagte ich bereits zweimal, vielleicht sogar dreimal. Und genauso oft habe ich auch erklärt, dass heutzutage kaum noch jemand von einem Job leben kann«, entgegnete Folk genervt. »Abgesehen von Beamten.«
»Okay, das habe ich verstanden. Und was machen Sie so aushilfsweise für den Biltner?«
Folk rutschte auf seinem Stuhl hin und her. »Was wollen Sie überhaupt von mir?«
»Ein paar Auskünfte und Fragen, die sich im Laufe eines Ermittlungsverfahrens ergeben haben«, leierte Pochna die Entgegnung herunter.
»Geht das ein bisschen deutlicher?«
»Klar.« Pochna grinste und strich sich das Haar zurück. »Ich komme etwas später darauf zurück, aus ermittlungstaktischen Erwägungen, wenn Sie verstehen. Also – was machen Sie für Biltner und seine Firma?«
Folk starrte ihn missmutig an und gab sich dann einen Ruck. »Botendienste, Aushilfstätigkeiten, so was in der Art, hier und dort einen Hunderter dazuverdienen.«
»Genauer. Ich hätte es gerne genauer.«
»Ich hab’s aber nicht genauer, Mann!«
»Sie waren schon mal auskunftsfreudiger und hilfsbereiter. Woher kommt dieser plötzliche Stimmungswandel?«
»Häh?«
»Kürzlich haben Sie der Polizei mit einer sehr guten Personen- und Ortsbeschreibung weitergeholfen«, erläuterte Pochna. »Wir haben nach einer Vermissten gesucht.«
»Ach, die Frau aus Blankenese – ja«, meinte Folk zögernd. »Wie kommen Sie denn jetzt auf die?«
»Nun, die Frau ist inzwischen tot, ermordet, um genau zu sein, und wir haben berechtigte Zweifel, dass Ihr damaliger Hinweis den Tatsachen entsprach.«
»Was? Warum das denn?«
»Nun, wie gesagt, es liegt ein ziemlich mieses Verbrechen vor, was die eine oder andere Nachfrage erforderlich macht. Logisch, finden Sie nicht?«
»Ja, klar, aber ich verstehe nicht, was Sie dabei von mir wollen.« Folk wischte sich über die Nase. »Ich habe die Frau an dem Freitag am Elbufer gesehen und die Polizei informiert, als die Vermisstenmeldung in der Zeitung stand. Zwei Tage später gab es dann eine erneute Meldung mit meinem Hinweis. Das war’s auch schon.«
Pochna gähnte erneut und räkelte sich. »Genau das bezweifle ich. Waren Sie scharf auf die Frau?«
»Was?« Folk fuhr hoch.
»Drücke ich mich so unklar aus? Waren Sie
Weitere Kostenlose Bücher