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Herzüberkopf (German Edition)

Herzüberkopf (German Edition)

Titel: Herzüberkopf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ludwig Kupka
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Situation wohl bemerkt wie die beiden anderen Kerle letzten Endes begossen abgezogen sind. Meine Mutter sagte nur: Alle Achtung – das war der rechte Moment!“
    „Wie? … Ja und ich habe es eigentlich zuerst überhaupt nicht einmal gemerkt, dass die zwei es auf dich abgesehen hatten. Erst als sie davonschlichen, war es mir aufgefallen“ und dabei lächelte Louis wieder, sodass Lea nur ungläubig nickte und meinte:
    „Ja, … wer das glaubt …“
    „Wieso, glaubst du wirklich, ich hätte mich da an dem Ufer allein wegen dir aufgehalten?“
    „Ja, warum denn sonst?“, fragte Lea mit einer Erwartung von Bestätigung ihrerseits. „ Nun ja, aufgefallen bist du mir tatsächlich die Abende davor schon immer, das ist wahr. Ich wollte dich vielleicht wirklich mal näher betrachten und da war ich ganz zufällig daneben, als du aus dem Wasser kamst und nicht wie sonst, da oben am Stein. Du wärst sicher nicht hoch gekommen, denke ich oder etwa doch?“
    „Dran gedacht habe ich schon. Du bist mir natürlich aufgefallen. Du saßt immer da und schriebst und ich dachte: was schreibt der nur immer. Vielleicht wäre ich eines Tages gekommen“, grinste Lea nun wieder mit ihrem unwiderstehlichen Blick.
    „Und wenn wir schon mal dabei sind, ich meine, wir sind ja nicht gerade im gleichen Alter. Wie ist es denn bei dir?“, fragte Lea plötzlich frei heraus. Und zu Louis‘ Erstaunen wurden sie kurz unterbrochen, weil sie ihre bestellten Eis-Kreationen serviert bekamen. Louis geriet ungewollt in inneren Aufruhr, war plötzlich mit seiner anderen Welt konfrontiert, die er bislang gar nicht hierher an den Strand mitgenommen hatte, obgleich er mit seiner Welt zufrieden war. Doch hier und jetzt darüber zu reden …? Zuerst kosteten sie das Eis. Dann sah Lea zu ihm herüber; sie sahen sich direkt in die Augen und sie sagte:
    „Und?“ Und Louis sagte:
    „Und was?“
    „Na … erzähl mal, wie alt du bist?“ Louis hörte diese Frage, sah Lea an und lächelte.
    „Aber warum willst du das so genau wissen?“
    „Es interessiert mich – ich will es jetzt wissen“, antwortete Lea und sah Louis mit großen Augen an.
    „Was denkst du, wie alt ich sein könnte?“
    „Na, ich könnte mir denken, du bist um die vierzig, verheiratet und hast zwei Kinder. Ist es nicht so?“ Louis hielt erstaunt die Luft an.
    „Noch nicht ganz vierzig Jahre … aber eigentlich schätzen mich die meisten einiges jünger ein.“
    „Ja“, sagte Lea, „ich habe ja auch gleich für mich die Obergrenze genommen. Du siehst wirklich jünger aus.
    „Also weiter!“ Sie ließ nicht locker und bohrte so charmant, dass Louis nur zustimmend nicken konnte.
    „Und das mit den Kindern stimmt auch. Nur mit dem ‚Verheiratet‘, das ist anders. Ich lebe getrennt und die Scheidung läuft. Also, trotzdem … du hast gut über mich nachgedacht, wie es aussieht.“ Und Louis versuchte zu lächeln, doch es gelang ihm nur schwer während Lea ihn immer noch ansah.
    „Und jetzt?“, sagte Louis in das Schweigen hinein, „ich meine, wie ist´s bei dir?“
    „Bei mir? Na ich habe keine Kinder“, grinste Lea „und ich bin über zwanzig Jahre jünger als du.“ Und in Louis Kopf wurde es gerade leer. Er war nicht mehr in der Lage, weiterzudenken geschweige denn weitere Fragen zu stellen. Alles Gesagte lag irgendwie auf dem Tisch, neben den leeren Eisschalen, zwischen ihnen beiden und jedes gesagte Wort starrte sie beide an.
    „Ich glaube, ich bezahle mal“, sagte Louis und winkte der Dame vom Service, die endlich Feierabend zu machen wünschte, längst in den Startlöchern verharrte und im Handumdrehen mit der Rechnung am Tisch stand.
     
    Es regnete immer noch leicht, als sie nach draußen kamen. Noch unter der Tür schnappte Lea das Barrett, welches Louis fast immer auf dem frisch rasierten Kopf trug und setzte es sich selbst auf. Charmant kokettierte sie auf den Marktplatz zu und sah im Laternenlicht hinreißend aus. Louis hatte sich etwas von den klaren Tatsachen, die eben erst besprochen worden waren, erholt und folgte ihr. Gegenüber dem Marktplatz war ein Blumengeschäft, dessen Eingang mit einem prachtvollen Blumenbogen bewachsen war. Lea blieb unter dem Bogen stehen und Louis kam hinzu. Hier waren sie vor dem Regen geschützt.
    „Brauchst du das Barrett dringend? Sonst lasse ich es auf – es wärmt so schön“, sagte Lea und sah Louis an.
    „Und es kleidet dich wunderbar“, antwortete Louis und blieb vor ihr unter dem Blumenbogen stehen. Sie standen

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