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Hetzer & Kruse 03 - Schattengift

Hetzer & Kruse 03 - Schattengift

Titel: Hetzer & Kruse 03 - Schattengift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nané Lénard
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ja mehr als ein halber Zentimeter.
    Da kann ich mir gar nicht vorstellen, dass das durch den Fuß donnert, ohne einen Knochen zu verletzen.“
    „Doch, das geht augenscheinlich, aber warte, ich verbinde dich eben mit Nadja.“
    Noch bevor Peter Luft holen konnte, tutete es kurz in der Leitung.
    „Hallo Peter, schön dich zu hören.“ Kruse wurde rot, aber niemand sah es.
    „Äh ja, ebenfalls. Seppi hat mich durchgestellt.“
    „Schon klar. Er hat mir ja gesagt, dass du dran bist.“
    „Genau.“ Peter kam sich wieder wie ein Idiot vor.
    Ihm fehlten einfach die Worte.
    „Du wolltest wissen, ob so ein Fußdurchschuss ohne Knochenverletzung möglich ist“, half Nadja ihm auf die Sprünge.
    „Stimmt. Und?“
    „Das ist möglich und in unserem Fall auch so eingetreten.“
    „Woher weißt du das?“
    „Ist doch einfach. Ich habe kein Knochenmaterial gefunden, nur Blut und Gewebe am Projektil.“
    „Klar, klingt logisch.“
    „Ist es auch.“

    „Also nur durch’s Fleisch!“
    „Ja. Brauchst du es genauer?“
    „Nein, aber apropos Fleisch. Hast du Lust, mit mir essen zu gehen?“
    „Ja, aber keine Leber! Die letzte, die ich hatte, war so unappetitlich. Zuviel Alkohol.“ Peter stutzte und lachte dann. „Gut. Aber du bist keine Vegetarierin?“
    „Nein. Bist du verrückt? Tierische Proteine sind wichtig.“
    „Das finde ich auch!“, sagte Peter mit einem erleichterten Unterton und verabschiedete sich mit einem Lächeln im Gesicht.
    Nadja starrte in den Hörer und schüttelte den Kopf.
    Sie grinste in sich hinein. Seit Wochen wartete sie darauf, dass er sie mal fragen würde. Jetzt hatte er es endlich gewagt und vergessen, einen Termin mit ihr abzusprechen. „Dusselchen“, dachte sie bei sich und dachte überhaupt nicht daran ihn zurückzurufen. So leicht würde sie es ihm nicht machen. Er musste sich schon selbst trauen, wenn es ihm wichtig war.

Ein Tag ohne
    Die Praxis gehörte ihr. Sie konnte schalten und walten wie sie wollte. Kein Störenfried mit eigener Meinung saß ihr im Weg oder raubte Heiners Zeit. Die war ohnehin rar. Und wenn sie nicht alles selbst kontrollierte, geschah ohnehin nichts. Die Auszubildende hatte wieder vergessen, den Wasserspender in den Wartezimmern zu kontrollieren. Die Tassen in dem Bereich, der den Privatpatienten vorbehalten war, waren verbraucht und nicht ausgetauscht worden.
    „Kirsten, wo haben Sie Ihre Augen!“, donnerte sie durch den Flur, „Sie sollen dafür Sorge tragen, dass alles in den Wartezimmern ordentlich und korrekt ist!
    Haben Sie das Gebäck im Privatbereich nachgefüllt?“ Kirsten wurde fünf Zentimeter kleiner und huschte über den Flur davon.
    „Sarah, wieso sind die Karteikarten noch nicht absortiert? Und achten Sie bitte darauf, dass Sie sich ans Alphabet halten, sonst suche ich hinterher wieder drei Stunden.“
    Sarah nickte und brachte sich aus der Schusslinie.
    Das Telefon klingelte.
    „Praxis Dr. Wiebking, Tatge, guten Tag.“
    „Heinrichsmeier, guten Morgen. Ich brauche ein Rezept.“
    „Ach, Herr Heinrichsmeier, Sie sind aus Oeynhausen zurück, wie geht es Ihnen denn?“
    „Ganz gut so weit. Man muss dankbar sein. Vor hundert Jahren würde ich bestimmt nicht mehr leben.“
    „Da haben Sie wahrscheinlich recht. Was soll es denn sein?“
    „Meine Cholesterintabletten, aber die große Packung.“
    „Sehr gerne. Wann möchten Sie das Rezept abholen?“
    „So in einer Stunde?“
    „Bis dahin müsste es der Doktor unterschrieben haben. Wir sollten dann auch mal wieder Ihre Blutwerte kontrollieren.“
    „Ja, wenn Sie meinen. Das ist doch im Krankenhaus bestimmt alles gemacht worden.“
    „Haben Sie denn Ihren Bericht mitbekommen?“
    „Den bringe ich nachher mit.“
    „Dann schauen wir, ob da die Laborwerte mit dabei sind.“
    Anke verabschiedete sich und legte auf. Dank Computer war das Rezept von Gerd Heinrichsmeier ruck, zuck geschrieben und gedruckt. Als der nächste Patient Heiners Sprechzimmer verließ, nahm sie die Dokumente, die vorbereitet waren, mit nach hinten, um sie von ihm unterschreiben zu lassen. Auf dem Weg dorthin kontrollierte sie alles und stöhnte innerlich.
    „Mann, Mann, Mann“, schimpfte sie, als sie den Raum betrat, „wenn man nicht alles selber macht!“
    „Wieso?“, fragte Dr. Wiebking. „Was ist passiert?“
    „Immer dieses ungenaue Arbeiten. Unterschreib mir doch bitte noch eine neue Laborüberweisung und ein Blankorezept. Da muss noch was korrigiert werden.“
    „Ah so, alles klar, mache ich.

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