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Hetzer & Kruse 03 - Schattengift

Hetzer & Kruse 03 - Schattengift

Titel: Hetzer & Kruse 03 - Schattengift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nané Lénard
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Dienststelle!“
    Es polterte. „Mist!“, entfuhr es Hetzer, der sich sein aufgeschürftes Knie nun auch noch an der Bettkante gestoßen hatte. „Warte, ich bin gleich unten. Ich habe wohl verschlafen.“
    „Das würde ich auch vermuten“, lachte Moni. „Sie werden es verkraften, wenn du ein paar Minuten spä ter kommst. Ich nehme Gaga schon mal mit nach drü ben.“

    „Ja, mach das, danke!“ Wolf war erleichtert. Für Gespräche hatte er jetzt keinen Sinn.
    Das Knie brannte wie Feuer unter der Dusche. Im Spiegel hatte er gesehen, dass sich an der Schulter auch ein blauer Schatten ausbreitete. Jede Bewegung tat ihm weh. Da hatte er ordentlich einen mitgekriegt, und dieser Idiot war einfach weggefahren.
    Warum musste er sich auch zum Deppen machen?
    Im Grunde hätte er nicht dort sein sollen. Das war die Strafe für grenzenlose Blödheit gewesen. Falsche Zeit und falscher Ort – und vor allem völlig sinnfreies Hinterherfahren, weil irgendetwas an dieser Frau besonders war. Ja, er war Polizist und seine Beamtenseele hatte irgendwo im Hinterkopf auch die Sicherheit von Frau Schulze im Fokus gehabt. Der wahre Grund war es nicht gewesen. Und jetzt war er auch noch eifersüchtig. Eifersüchtig, ohne überhaupt zu wissen, ob sie bei einem Kerl gewesen war. Er könnte dort noch mal vorbeifahren oder beim Ordnungsamt nachfragen, wer dort wohnt. Die halbe Nacht hatte er wach gelegen, nur weil er sich nicht im Griff hatte. Er war jetzt über die Mitte der Vierzig hinaus. Da musste man doch schon ein bisschen vernünftiger sein, schimpfte er in sich hinein. Sein Magen war in Unruhe. Wenn er an sie dachte, wurde es schlimmer.
    Die Brötchen, die Moni von seiner Haustür genommen und ihm auf den Tisch gelegt hatte, rührte er nicht an. Normalerweise war er jemand, der darauf Wert legte, am Morgen ein vernünftiges Frühstück einzunehmen. Heute nicht! Nur das Croissant steckte er in seine Tasche, trank ein Glas Milch gegen die überschüssige Säure.
    Als er sich die Jacke schnappte und in seine Schuhe steigen wollte, schauten ihn die Kater Max und Moritz 76

    ungläubig an. Sie warteten an der Küchentür. Normalerweise bestanden sie darauf, morgens bei ihm auf der Eckbank zu sitzen, wenn er frühstückte und sich – einer rechts, einer links – bei ihm anzulehnen. Dort schliefen sie weiter. Der Akt des Anziehens kam ihnen zu früh vor.
    „Ihr habt ja recht, Jungs. Es nützt aber nichts. Ich bin spät dran. Morgen wieder!“ Bei diesen Worten streichelte er die Ragdolls und zog die Haustür zu. Er wusste, dass die beiden jetzt wieder ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen würden. Und sie schliefen bestimmt, bis er wiederkam. Kater müsste man sein, dachte er.

Ein müder Tag
    Als Peter Kruse am Tag nach den Schüssen ins Büro kam, wunderte er sich. Er war auch nicht gerade sehr pünktlich heute, aber von Wolf Hetzer fehlte jede Spur.
    Auch gut, dachte er, erst mal ein paar Minuten Ruhe, bevor das Frotzeln wieder losging. Diesen gedanklichen Schlagabtausch konnte er zu so früher Uhrzeit manchmal noch nicht leisten. Sein Gehirn war zwar da, aber er hatte den Eindruck, dass es erst nach und nach aufwachte. Dazu bestand jetzt die Gelegenheit mit einer schönen Tasse Kaffee, wenn man das Gebräu hier so nennen durfte. Er würde einfach ein, zwei Löffelchen Pulver mehr in den Filter tun.
    Als er das Wasser einfüllte dachte er darüber nach, dass er bei Seppi anrufen könnte. Vielleicht konnte er schon mehr über das Projektil sagen. Während sich der Kaffeeduft im Büro verbreitete, wählte Peter den Anschluss der KTU in Stadthagen.
    „Ah, hallo Peter, ich wollte dich auch gerade anrufen.“
    „Guten Morgen, Seppi! Und hast du was Neues?“
    „Wir wissen jetzt mehr über die Waffe, mit der geschossen wurde. Es könnte zum Beispiel das Gewehr eines Sportschützen gewesen sein. Hülsen und steckengebliebene Patrone sind Kaliber 22 lfB.“
    „Was heißt lfB?“
    „Lang für Büchsen.“
    „Gut, dann können wir davon ausgehen, dass es sich eher nicht um eine Pistole gehandelt hat.“
    „Genau.“
    „Ist es nicht ein bisschen schwieriger, sich mit einem Gewehr irgendwo zu verstecken? Da wäre doch eine Pistole praktischer gewesen.“
    „Vielleicht hatte der Schütze nichts anderes.“
    „Möglich.“
    „Es ist ja die Frage, ob ihm das Gewehr selbst gehörte oder ob er sich das irgendwo ,geborgt‘ hatte.“
    „Sag mal, wie groß ist denn der Durchmesser bei Kaliber 22.“
    „5,68 mm.“
    „Autsch, das ist

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