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Hetzer & Kruse 03 - Schattengift

Hetzer & Kruse 03 - Schattengift

Titel: Hetzer & Kruse 03 - Schattengift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nané Lénard
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wieder in ihren Gemälden ausdrückte. Es war ein Schmerz, der aus dem Sehnen geboren wurde, der Wunsch, mit einem anderen Menschen verbunden zu sein und die Sehnsucht danach.
    „In meinem Leben gibt es zu viele Baustellen“, dachte sie. „Ich habe einen Mann, der nicht mir gehört.
    Ich hatte einen Liebhaber, aber seine Frau wird aus dem Ausland zurückkehren. Es gibt einen Kommissar, der mich verwirrt, obwohl ich ihn nicht kenne. Aber mir selbst bleibt nichts.“
    Sie musste beginnen, bei sich aufzuräumen.

Der Besuch
    Kommissar Wolf Hetzer wurde von einer inneren Unruhe geplagt. Das kannte er gar nicht von sich. Normalerweise war er mit sich selbst im Gleichgewicht.
    Aber seitdem er dieser Frau begegnet war, war er vollkommen durcheinander. Es kostete ihn große Anstrengung, sich nichts anmerken zu lassen.
    Es war jedoch ohnehin fraglich, ob Peter überhaupt etwas aufgefallen wäre, weil er stark mit dem Gedanken beschäftigt war, wann er Nadja einladen sollte, mit ihm essen zu gehen.
    „Wann meinst du denn, dass ich sie deswegen wieder anrufen kann?“, fragte er Hetzer, der gedanklich weit weg war.
    „Wen?“
    „Ja, wen schon, Nadja natürlich!“
    „Ach so, du meinst wegen des Essens.“ Peter schüttelte den Kopf.
    „Natürlich, oder soll ich gleich mit der Tür ins Haus fallen? So nach dem Motto: ,Gnädigste, ich möchte Sie obduzieren!‘“
    „Fang doch erst mal von außen an!“ Wolf vergaß für einen Moment seine eigenen Gedanken und schmunzelte. „Wobei man an manchen Stellen über innen und außen streiten könnte.“
    „Wolf, du Ferkel!“
    „Was denn nun, Wolf oder Ferkel?“
    „Letzteres! Es geht mir nicht um das Eine!“
    „Nicht? Dann tust du mir aber leid. Lass dir doch eine Tonsur rasieren. Der Rest stimmt ja schon.“
    „Hetzer, du bist ein echtes Arschloch.“

    „Und du lügst, wenn du sagst, dass es dir nicht darum geht. Vielleicht nicht nur, aber alles andere wäre unehrlich und unnatürlich.“
    „Nadja ist nicht so eine.“
    „Was soll denn das nun wieder heißen? In welchem Jahrhundert lebst du denn! Was ist daran schlecht, seine Lust auszuleben? Und woher willst du wissen, wie Nadja das sieht? Du hast es doch noch nicht mal geschafft, mit ihr einen Termin auszumachen.“
    „Ach vergiss es!“ Kruse drehte sich um und griff zum Hörer.
    „Ja, hallo? Eine Pizza con tutto in XXL in den Hasphurtweg bitte… ja, genau. Wann können Sie lie-fern? Okay, gut. Ciao.“
    „Wolltest du nicht bei mir essen?“
    „Dazu ist mir heute die Lust vergangen.“
    „Tut mir leid, ich wollte dich nicht verletzen. Wer kann den ahnen, dass du in dieser Hinsicht so empfindlich bist.“
    „Schon gut, Hetzer, jetzt lass mich erst mal in Ruhe.
    Ich muss meine Wunden lecken.“
    „Gut, dann halte du hier die Stellung und ich fahre mal eben nach Bückeburg rüber. Einmal am Tag sollten wir uns da schon blicken lassen.“ Hetzer hoffte, dass Kruse diese fadenscheinige Begründung nicht bemerkte, aber der war viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt.
    110

Zwei Wochen zuvor
    Seit dem Moment, in dem Wiebkings Frau Marie-Sophie in das Geheimnis eingeweiht hatte, trug sie die schwere Bürde des Wissens in sich. Es war ein grausiges Wissen, das ihr je nach Tageszeit die verrücktesten Gedanken bescherte.
    Was tat ein Mensch dem anderen an, wenn er bereit war, zehntausend Euro dafür zu bezahlen, damit er ihn los war? Was, wenn erste Versuche nicht gelangen? Wofür wurde das Geld dann eingesetzt? Augenscheinlich hatte Anke kein Glück gehabt, sich mit ihrer Idee bei Dr. Wiebking durchzusetzen. Aber warum hatte er Anke nicht entlassen? Für Marie-Sophie war dieses unlautere Angebot ein solch eklatanter Charaktermangel, dass sie nicht verstehen konnte, wie man diese Angestellte noch weiter beschäftigen konnte.
    Was hatte Dr. Wiebking bewogen, an ihr festzuhalten, oder was wusste Anke von ihm? Gab es noch eine andere Verbindung zwischen den beiden, außer der Arbeit?
    Wenn der Leidensdruck bei Anke so groß war wie es schien, wie konnte sie wissen, ob diese Frau nicht auch in der Lage war jemanden anzuheuern, der sie aus dem Weg räumen würde? Oder würde sie sich selbst eine Waffe oder Gift besorgen?
    Marie-Sophie schüttelte den Kopf. Die Nerven gingen mit ihr durch.

Freitagabend
    Warmes Wasser und Seife liefen an seinem Körper herab. Thomas beobachtete, wie sich das Gemisch in den Grübchen verwirbelte, bevor es weiter abwärts strömte. Leise zeichnete er den Weg nach und küsste Svens

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