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Hetzer & Kruse 03 - Schattengift

Hetzer & Kruse 03 - Schattengift

Titel: Hetzer & Kruse 03 - Schattengift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nané Lénard
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würdig gewesen wäre, aus dem Fenster sah und fluchte.
    „Sack und Asche, Hetzer, du alter Leuteschinder!“ Wolf konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Jetzt lass mich endlich rein, wir können uns auch hier besprechen. Dann hast du wenigstens was im Magen, und ich muss deine schlechte Laune nicht ertragen.“ Kruses Kopf verschwand, und kurze Zeit später ging die Tür auf.
    „Komm rein, ich koch’ Kaffee!“, sagte er mit müden Augen. „Wenigstens ausschlafen müsste man noch dürfen, aber danke, dass du mir ein Frühstück gönnst. Du hast wahrscheinlich schon, oder?“
    „Sicher, du weißt doch, dass ich nicht ohne etwas zu essen aus dem Haus gehe. So, jetzt lass uns mal die Fakten zusammentragen. Was haben wir bisher?“ Wolf gab sich Mühe, möglichst unberührt zu erscheinen.
    „Blut“, sagte Peter, „wir haben viel Blut und einen Fall, von dem wir noch nicht wissen, was er ist. Ent führung? Mord? Totschlag? Unfall? Du würdest sagen, es könne viele Gründe geben für diesen befleckten Ort.“
    „Mensch, Kruse, das ist ja eine fast poetische Beschreibung für diesen martialischen Tatort. Es stimmt, wir wissen einfach zu wenig. Ob die Schere, die Holger Pinell gefunden hat, ein weiteres Puzzleteil ist, ist ebenfalls fraglich.“
    „Hatte nicht Nadja noch ein Haar gefunden, das eindeutig nicht von Frau Schulze stammte?“, fragte Peter.
    „Ich glaube, du erwähntest gestern so was.“
    „Stimmt, aber haben keine Ahnung, von wem es sein könnte. Wir stehen ganz am Anfang von etwas, dessen Ausmaße wir nicht einschätzen können. Ach ja, eine Sache erwähnte Holger gestern noch. Die Spur, die der Hund verfolgt hatte, endete irgendwo unterhalb der Löschteiche an einer Schranke. Das ist vielleicht ein Hinweis. Jemand könnte mit einem Auto dorthin gefahren sein.“
    „Genau“, warf Peter ein, „beispielsweise, um eine Leiche abzutransportieren.“
    Hetzer fühlte einen Stich in seiner Körpermitte und sagte mehr zu sich selbst „Oder jemanden, der schwer verletzt war.“
    Peter beäugte seinen Kollegen von der Seite. Wolfs Stimme war wehmütig gewesen. Er schien wieder einmal in seinen Gedanken versunken zu sein. Er hatte plötzlich den Eindruck, als ermittle er nicht nur mit Hetzer, sondern auch gegen ihn – auf eine unangenehme Art. Vielleicht war „ermitteln“ nicht der richtige Ausdruck, aber Wolfs Verhalten war seltsam. Im Grunde war es seit dem Moment merkwürdig, als sie das Teehaus betreten hatten. Irgendetwas, das Peter spüren konnte, ging in Hetzer vor. Er war auf uner klärliche Art und Weise in diesen Fall verwoben. Mit einem Mal wusste er genau, was es war. Wolf war zu sehr beteiligt. Er hatte keine Distanz zu den Geschehnissen. Marie-Sophies Schicksal berührte ihn mehr, als es sollte. Das passte auch zu dem unbedachten Moment, als er sie beim Vornamen genannt hatte.
    „Sag mal, Wolf, gibt es irgendetwas, das ich wissen sollte?“, fragte er zwischen zwei Bissen.
    „Inwiefern?“
    „Etwas, das mit unserer vermissten Person zu tun hat?“
    „Wie kommst du denn darauf?“, fragte Hetzer etwas zu vehement.
    „Ich meine ja nur, weil ich nicht die ganze Zeit mit dabei war, als du mit Pinell gesprochen hast.“ Mit Bedacht gab Kruse dem Gespräch eine neutrale Wendung. Es war nicht der richtige Zeitpunkt, weiter in Hetzer zu dringen.
    „Ach so. Nein, es gab nichts weiter. Oder doch. Einen Verdacht hatte Nadja noch. Wir müssen sie nachher mal anrufen.“
    „Das mach ich schon. Ich wollte sie sowieso noch was fragen.“
    Wolf grinste und dachte sich seinen Teil.
    „Habt ihr jetzt schon einen Tag ausgemacht?“
    „Für’s Essengehen?“
    „Für was auch immer!“
    „Du wirst es nicht glauben, aber das haben wir!“ Kruse wuchs noch einen Zentimeter. „Nächsten Sonntag, na, was sagste nun?“
    „Gut gewählt“, antwortete Hetzer, „da ist die Gefahr geringer, dass es Leichen gibt.“ Peter stutzte und tickte sich dann an die Stirn. „Du meinst wohl, weil Sonntag ist oder was?“

    Hetzer nickte.
    „Blödmann!“
    „Bist du jetzt endlich satt?“, fragte Hetzer und sah auf die Uhr. „Wir wollen Pinell und seinen Hund doch nicht warten lassen.“
    „Ich sag’ doch, du bist ein Leuteschinder!“, antwortete Peter und stand vom Tisch auf. „Halb verhungert muss man losziehen.“
    „Soll ich dir noch was für unterwegs schmieren, während du dich fertigmachst?“, fragte Hetzer und meinte es nicht wirklich ernst.
    „Super!“, rief Peter aus dem Bad, „mit

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