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Hetzer & Kruse 03 - Schattengift

Hetzer & Kruse 03 - Schattengift

Titel: Hetzer & Kruse 03 - Schattengift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nané Lénard
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Zettel und verabschiedete sich.
    Als die Beamten die Wohnung verlassen hatten, musste sich Thomas Schulze setzen und sammeln.
    Sven kam aus dem Schlafzimmer. Er hatte mitgehört.
    „Willst du jetzt wirklich sofort losfahren?“
    „Ja!“
    „Glaubst du, dass deine Frau noch lebt?“ Hoffnung lag in seinen Augen, und Thomas wusste nicht, wie er diesen Ausdruck deuten sollte.
    „Ich hoffe, dass sie noch lebt!“, sagte er mit Nachdruck. „Ich liebe euch beide, jeden auf seine Art.“

    Sven nickte, aber Thomas spürte, dass das nicht die Antwort gewesen war, die er sich erhofft hatte.

Schattenwache
    Auch Schatten müssen schlafen. Bei Neumond oder zur Mittagszeit am Äquator. Sie schlafen, wenn es ganz hell oder ganz dunkel ist. Und doch sind sie da – man sieht sie nur nicht.
    An jenem Abend, als der Schatten seine Wache wieder aufnahm, wunderte er sich über das Nichts. Es war das Nichts, das passierte. Kein Geräusch, keine Bewegung, kein Türklappen und später kein Licht. Er tastete sich näher, brachte sich fast in Gefahr, entdeckt zu werden, aber das Nichts war allgegenwärtig. Nicht einmal der Hund bellte.
    Er zog sich weiter ins Dunkel zurück, als ein Streifenwagen den Nordkamp hochfuhr und direkt vor dem Haus mit den zwei Dächern parkte.
    Die Beamten klingelten, doch das Geläut verklang im Nichts. Der Schatten wunderte sich, als die Polizis-ten auch bei den Nachbarn anfragten, und er begriff, dass das Nichts eine Bedeutung haben musste.
    Er wollte herausfinden, welche.

Kaffeeduft
    Der Kaffeeduft weckte Wolf Hetzer auf besondere Art und Weise. Er war es nicht mehr gewohnt, dass solche Düfte auch von anderen Menschen verursacht werden konnten, als von ihm selbst.
    Vorsichtig und misstrauisch blinzelte er in den Tag.
    Irgendetwas war komplett anders als sonst. Er schreckte hoch. Das war nicht sein Schlafzimmer. Es war irgendjemandes Schlafzimmer. Vorsichtig blickte er sich um. Als er sich bewegte, schwankte alles um ihn herum. Er ließ sich zurückfallen, der Untergrund bewegte sich. Während er darüber nachdachte, ob er krank sei oder ob ihm jemand Drogen gegeben hatte, schaute Moni durch die Tür.
    Dieses Gesicht hatte er am allerwenigsten erwartet.
    Er schluckte und musste ganz besonders doof ausgesehen haben, denn Moni lachte lauthals.
    „Guten Morgen, Wolf. Na, gut geschlafen?“ Mit einem Mal fiel ihm alles wieder ein.
    „Danke, du hast mich gerettet!“
    „Das kann man wohl sagen, und nicht nur dich.“ In diesem Moment kam Aisha neben ihr zum Vorschein.
    Hetzer wollte sich aufsetzen, um aus dem Bett zu steigen. Alles schwankte.
    „Ich glaube, du hast Probleme mit meinem Wasserbett!“, schmunzelte Moni.
    „Nee, geht schon. Ist ein bisschen ungewohnt.
    Danke, dass du extra auf dem Sofa geschlafen hast, meinetwegen.“
    Moni stutzte, beließ es aber dabei.

    „Komm, lass uns frühstücken. Mit der Lady war ich schon Gassi und diese Dame hier“, sie zeigte neben sich, „war bereits im Garten. Jetzt sind wir dran.“
    „Ja, ich komme gleich. Wo war noch mal dein Bad?
    Ach ja, ich weiß schon.“
    Mit diesen Worten nahm er Schwung und stand auf.
    Die Decke war zur Seite geglitten. Sie ließ ihn völlig nackt zurück.
    „Äh, Verzeihung. Ich habe nichts an.“
    „Ich weiß, ist auch nicht zu übersehen. Aber gestern warst du auch schon nackt, und ich bin nicht umgefallen. Ich habe dir ein paar frische Klamotten ins Bad gelegt. Die habe ich von drüben mitgebracht, nachdem ich mit Gaga spazieren war.“
    „Mensch Moni, du bist ein echter Schatz!“ Sie lächelte vielsagend. „Ich warte in der Küche mit dem Frühstück auf dich. Deine Brötchen habe ich mitgebracht.“
    Hetzer fühlte sich so wohl, wie es für diesen Morgen möglich war. So langsam kam die Erinnerung der letzten Nacht zurück, aber er hatte etwas mehr Distanz. Darüber war er froh.
    Als er sah, dass Moni auch seine Zahnbürste mitgebracht hatte, schmunzelte er und fühlte sich fast wie neugeboren, als er die Küche betrat. Hier war der Duft von Kaffee und frischem Gebäck noch intensiver.
    „Es stört dich hoffentlich nicht, dass ich deine Brötchen und das Croissant noch einmal kurz aufgebacken habe?“, fragte Moni.
    „Nicht im geringsten! Schon der Duft ist verlockend, aber meist habe ich dafür keine Zeit.“ Hetzer sah auf die Uhr. „Ich muss auch gleich los, aber keine Sorge, ich frühstücke erst“, sagte er, als er ihren Blick sah.

    „Ohne ein ordentliches Frühstück geht bei mir gar nichts.“
    Ohne ein

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