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Hetzer & Kruse 03 - Schattengift

Hetzer & Kruse 03 - Schattengift

Titel: Hetzer & Kruse 03 - Schattengift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nané Lénard
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Untersetzer.
    „Ganz friedlich. Sie schlafen“, lachte Kruse. „Die haben es gut. Ich werde mich nachher zu Hause auch hinhauen.“ Vor seinem geistigen Auge schwebte der Ohrensessel vorbei.

    „Dein verzückter Blick ist ja köstlich“, sagte Moni und ging in die Küche, um die Frikadellen zu holen.
    „Entschuldige bitte, Moni, dass wir hier so faul rumsitzen. Du weißt, dass wir sonst nicht so sind.“
    „Ihr könnt später abräumen!“, sagte sie mit der Pfanne in der Hand.
    „Bei dem schlagkräftigen Argument fügen wir uns gerne“, antwortete Peter und nahm ihr den Stiel aus der Hand. „Wie viele willst du, Wolf?“
    „Höchstens zwei, du kannst die anderen vier essen.“ Ohne weiteren Kommentar verteilte Peter die Fleischbällchen. Moni gab jedem ein Stück Auflauf auf den Teller.
    „Guten Appetit! Ich hoffe, es schmeckt euch.“
    „Wenn es nur halb so gut ist wie es duftet, dann sollte das kein Problem sein“, sagte Kruse.
    „Bei dir schmeckt es immer, Moni!“, stimmte Hetzer zu.
    „Ich weiß, dass du besser kochst, Wolf, aber trotzdem danke!“
    Während des Essens erzählten die beiden vom aktuellen Fall. Sie wussten aus der Vergangenheit, dass Moni verschwiegen war und niemals ein Wort nach außen dringen lassen würde.
    „Das ist ja merkwürdig mit diesem Blutverdünnungsmittel“, sagte Moni und schüttelte den Kopf. „Ich kann mir weder vorstellen, dass sich jemand selbst dieser Gefahr aussetzt, noch dass jemand einen anderen in solche Gefahr bringen wollen könnte.“ Peter lachte. „Das ist klar! Das liegt daran, dass dir das Böse fremd ist. Uns aber nicht. Wir können uns alles vorstellen.“

    Hetzer dachte über das nach, was Peter da gesagt hatte. Er hatte recht, sie waren zu lange durch die Realität verdorben worden, um an das Reine und Gute zu glauben.

Erkenntnis
    Es waren Kräfte am Werk, die er nicht kontrollieren konnte. Der Schatten hatte lange gewartet. Jetzt erkannte er, dass das Warten keinen Sinn mehr haben würde. Sie war fort. Das Haus blieb leer. Daran war nichts zu ändern. Er würde zu einer anderen Zeit wiederkommen. Er hatte keine Eile.

Samstagnachmittag
    Moni hatte das Essen mit den beiden Freunden genossen. Seitdem Hannes in einer Bielefelder Wohngruppe untergekommen war, waren ihre Tage wieder einsam geworden. Sie verstand ihn, er musste unter jungen Leuten sein. Und sie freute sich für ihn. Er war ein Mensch mit einem unglaublichen Wissensdurst und einer inneren Zufriedenheit, die sie noch nicht oft erlebt hatte.
    Aisha hatte wieder ein bisschen Abwechslung in ihr Leben gebracht, aber sie vermisste Lady Gaga. Mit ihr konnte sie nur ohne Aisha kurz spazieren gehen. Allein traute sie es sich nicht zu, mit beiden Hunden zusammen zu sein. Sie hatte Angst, dass es zu einem Kampf kommen könnte und dass sie die Situation nicht beherrschen würde.
    Ein Taxi hatte Peter nach Hause gebracht, Wolf war nach nebenan gegangen. Er bräuchte dringend etwas Schlaf, hatte er gesagt. Sie hatte sich nicht getraut, ihm ihr Sofa anzubieten oder sogar das Bett. Wie hätte sie das auch erklären sollen? Sie war sich selbst nicht sicher, was sie eigentlich wollte – wie und wie sehr sie ihn wollte, fand aber, dass die Gedanken, die sie sich darüber machte, schon ein Fortschritt waren. Bisher hatte sie sie niemals wirklich zugelassen.
    In den letzten Tagen war ihr Wolf leicht verändert vorgekommen. Zerstreut und irgendwie distanziert, aber das hatte möglicherweise daran gelegen, dass die Er eignisse sich überschlagen hatten. Sie überlegte, wie sie ihn während der Ermittlungen entlasten könnte.
    Für den Abend nahm sie sich vor, ihn mit etwas Wein und Käse zu überraschen. Sie hatte noch eine Flasche San Lorenzo. Passend dazu lagen im Kühlschrank ein Stück Feuer-und etwas Bockshornkleekäse. Das hätte etwas von Rotkäppchen, wenn sie später mit einem Korb, Wein, Käse und Ciabatta bei Hetzer klingeln würde. Na, eher Graukäppchen, dachte sie bei sich und musste sich eingestehen, dass sie vom Alter her der Großmutter näher war als dem Kind. Warum also maßte sie sich an zu glauben, dass ein jüngerer Mann an ihr Interesse finden würde?

Der Anruf
    Es beschäftigte Anke immer noch, dass sie nicht wusste, ob Marie-Sophie möglicherweise eine Thrombosespritze bekommen hatte. Nicht dass sie sich übermäßig Sorgen um ihre Kollegin gemacht hätte, aber sie wollte nicht erwischt werden.
    Unter einem Vorwand rief sie Heiner an und hatte stattdessen seine Frau Marion

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