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Hetzer & Kruse 03 - Schattengift

Hetzer & Kruse 03 - Schattengift

Titel: Hetzer & Kruse 03 - Schattengift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nané Lénard
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Stadthagen?“
    „Nicht ganz, ich bin in Nienstädt.“
    „Kannst du noch mal umkehren? Wir sind hier in Bückeburg auf der Dienststelle.“
    „Wieso?“
    „Ich hab hier was für dich, oder eher für Nadja.“
    „Und das wäre?“
    „Sieht wie ein totes Fingerstück aus.“
    „Wo hast du den her?“
    „Hab ich in einem Umschlag bekommen. Der lag hier vor der Tür der Wache.“
    „Dann kannst du mir auch gleich die DVD der Überwachungskamera besorgen. Ich drehe um.“
    „Alles klar. Peter wird sich darum kümmern.“ Hetzer legte auf.
    Als Seppi eintraf, begutachtete er den Finger in der Tüte und sagte: „Hmm, klein und zierlich. Sieht wie von einer Frau aus. Der ist auf keinen Fall frisch. Mal sehen, was Nadja meint. Sie ruft euch dann an. Den Rest werte ich aus und melde mich, sobald ich mehr weiß.“ Nach diesen Worten verschwand er so schnell wie er gekommen war. Nur sein roter Bart wehte ihm noch hinterher.

    „Denkst du das, was ich denke?“, fragte Peter.
    „Ja! Jede andere Vermutung liegt nicht so nahe.“ Hetzers Schmerz kroch aus den Tiefen seines Innersten ins Bewusstsein zurück. Wenn die DNA-Überprüfung ihnen recht gab, würde er jede Hoffnung begraben müssen.
    „Jetzt sag mir doch bitte mal, was da war zwischen dieser Frau Schulze und dir. Halt mich doch nicht für blöd. Das hat doch ein Blinder mit dem Krückstock bemerkt, dass sie dir nicht egal war. Ich möchte wissen, womit ich es hier zu tun habe. Wir arbeiten schließlich zusammen.“
    Hetzer atmete tief durch.
    „Es war eigentlich nichts“, fing er an, „bis auf ein paar Blicke. Sie hat mich auf eine Art berührt, ach, das kann ich nicht erklären. Man könnte es vielleicht als Seelenverwandtschaft auf einer besonderen Ebene bezeichnen.“
    „Und? Hattest du weiteren Kontakt zu ihr, von dem ich nichts weiß?“
    „Nur einmal ganz kurz, als ich sie beschattet habe.“
    „Du hast was? Bist du bescheuert? Das hättest du mir sagen müssen. Und, hast du etwas beobachtet?“
    „Erst mal hat sie mich erwischt, weil ich im Auto eingeschlafen war. Dann habe ich mich woanders hingestellt und gewartet.“
    „Warum?“
    „Sie war geschminkt und sie hatte gesagt, sie sei gerade aus der Dusche gekommen und wolle jetzt ins Bett. Das passte nicht zusammen.“
    „Und, kam noch jemand zu ihr?“
    „Nein, sie fuhr weg, und ich bin hinterher.“
    „Ach du heilige Scheiße. Wo ist sie denn hin?“

    „Sie fuhr nach Rolfshagen und ist dort für ein paar Stunden in einem Bauernhaus verschwunden. Mich hätte dann fast noch so ein Idiot auf der Straße übergemangelt.“
    „Das hätte ich nicht bedauert, du Hornochse von einem Wolf! Wer wohnte denn da? Haben wir den oder die etwa schon befragt?“
    „Ging ja nicht, wie hätte ich das erklären sollen? Aber ich habe selbst recherchiert, da wohnt ein Mann, ein arbeitsloser Musiklehrer. Ich denke, dass sie mit ihm ein Verhältnis hatte.“
    „Denken heißt aber nicht wissen. Ich fasse es nicht. Aus lauter Peinlichkeit und Schamgefühl behinderst du die Ermittlungen? Ich kann ja verstehen, dass du nicht öffentlich rumtratschen wolltest, dass du dich in die Frau verknallt hast, aber mir hättest du es sagen müssen. Mensch Alter, hast du’s noch nicht kapiert? Ich bin dein Freund!“
    Hetzer hatte ein schlechtes Gewissen. Es stimmte. Er war ein Idiot gewesen, aber er hatte selbst nicht gewusst, was da in ihn gefahren war. Bis heute hatte er das Ganze noch nicht richtig begriffen, falls das überhaupt möglich war.
    „Verzeihung!“, sagte er. Peter brummte. „Doch, echt, ich bitte dich um Entschuldigung. Du hast recht, ich war ein Vollidiot. Das wird nie wieder vorkommen!“
    „Das will ich hoffen!“, sagte Peter und schüttelte den Kopf. „Sonst lasse ich mich nämlich versetzen. Ich kann keinen Kollegen brauchen, auf den ich mich nicht verlassen kann. Wir sollten den Kerl schleunigst befragen. Vielleicht bringt uns das weiter.“ Aber es sollte alles ganz anders kommen.

Gefangen
    Die Wohnung war leer. Sie war schon immer leer gewesen, denn sie spiegelte ihr Innerstes.
    Alles hatte seinen Platz, war sauber, aufgeräumt, farblich aufeinander abgestimmt und doch war kein Leben darin. Die Gemütlichkeit wollte sich nie einstellen, selbst dann nicht, als Manuel noch mit bei ihr lebte. Kein Wir! Zwei Individuen, die sich in Räumlichkeiten zusammengefunden und diese für eine begrenzte Zeit geteilt hatten.
    Jetzt lag sie auf dem orangenen Sofa und sah ins Freie.
    Es regnete schon

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