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Hetzer & Kruse 03 - Schattengift

Hetzer & Kruse 03 - Schattengift

Titel: Hetzer & Kruse 03 - Schattengift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nané Lénard
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richtige Weg war.
    Sie waren so lange Jahre befreundet, kannten sich in- und auswendig. Anna hatte mitgelitten, wenn Marie von ihren Schwierigkeiten erzählt hatte und sie hatte auch verstanden, dass Marie eine Auszeit gebraucht hatte, dass sie einfach für geraume Zeit von der Bildfläche verschwinden wollte.
    Als sie jedoch heute beim Friseur aus einer Unterhaltung aufgeschnappt hatte, dass man munkelte, Marie-Sophie sei nicht mehr am Leben, hatte sie beschlossen, mit ihr zu reden. Sie musste in die Realität zurückkehren, bevor die eigenen Schatten sie einholten. Wie sehr hätte sie sich gewünscht, Marie-Sophie hätte zu rechten Zeit ihre Krallen ausgefahren und sich gewehrt. Aber es gab Menschen, die nicht wussten, dass sie welche hatten.

Zufall
    Die Vorstellung, wie ein Mahnmal von der Brücke zu hängen, hatte sich von Anke nicht in die Tat umsetzen lassen. Keinem Binnenschiffer fiel die Schlinge auf, die im Regen von der Brücke baumelte. Später war es zu dunkel.
    Erst als ein Jogger am nächsten Morgen mit seinem Hund an der kleinen Trittleiter vorbeikam, begann überhaupt jemand sich irgendwie zu wundern.
    Er hielt an, begutachtete Tritt und Spanngurt, sah, dass der Gurt in einer leeren Schlinge endete und vermutete, dass hier jemand vorgehabt hatte, sich das Leben zu nehmen. Im Wasser und am Ufer des Kanals sah er jedoch nichts. Der Schaumstoff der Halskrawatte hatte sich inzwischen längst vollgesogen und war zu Anke auf den Grund gesackt.
    Vielleicht hatte es sich derjenige anders überlegt, aber er würde sicher Hilfe brauchen, dachte der Mann.
    Er ging zurück und versuchte sich das Kennzeichen des Wagens einzuprägen, der unverschlossen am Stra ßenrand stand. Dann lief er nach Hause, um die Polizei anzurufen.

Sachen packen
    „Du machst heute gar nichts mehr!“, sagte Wolf und gab Moni einen Kuss auf die Stirn, als sie aufwachte.
    Sie lächelte. „Oh doch!“, antwortete sie. „Ich muss meine Tasche für morgen packen und mit Aisha gehen.“
    „Kann ich dir das nicht abnehmen?“
    „Nee, lass mal, es tut mir gut, beschäftigt zu sein.“
    „Einverstanden, aber mir überlässt du die Küche.
    Kommst du nachher wieder rüber?“
    „Ja, ich möchte heute ungern allein schlafen.“
    „Das ist gut, ich nämlich auch nicht.“ Er brachte sie zur Tür. Sie drückten sich ganz fest.
    Moni ging nach nebenan.
    Dann nahm Wolf das Telefon und rief Peter an.
    „Schon was Neues wegen Aisha? Ist dir jemand eingefallen?“
    „Bei Nadja habe ich nachgefragt, aber ihr reicht ihr eigener Hund. Außerdem hat sie immer noch Besuch von ihrer Freundin.“
    „Na, dann wird das wohl erst mal nichts mit dem Essen“, sagte Wolf bedauernd. „Musst du doch erst mit Anna ausgehen.“
    „Apropos Anna. Ich hatte noch vor, sie deswegen anzurufen. Was denkst du? Sie ist immerhin Marie-Sophies Freundin und kennt den Hund bestimmt. Vielleicht wird der Verlust dann für beide leichter.“
    „Die Idee ist gut, aber sie hat eine Katze.“
    „Ja und? Das geht bei dir doch auch. Wo ist das Hindernis?“

    „Frag sie einfach und schick mir dann eine SMS. Ich gehe heute früh ins Bett. Ich muss einfach mal ausschlafen.“
    „Mit Moni?“
    „Das geht dich nichts an!“
    „Was ist denn nun mit ihr? Ich meine, wieso kann sie die Hündin nicht behalten?“
    „Sie muss operiert werden.“
    „Schlimm?“
    „Weiß nicht!“
    „Scheiße!“
    „Ja.“
    „Dann grüß sie mal von mir und wünsch ihr gute Besserung.“
    „Sie ist drüben bei sich.“
    „Du wirst sie doch wohl nicht alleine lassen.“
    „Nein, sie kommt gleich wieder.“
    „Dann ist ja gut.“
    „Wir telefonieren morgen früh.“
    „Alles klar, versuch trotzdem zu schlafen!“, sagte Peter und legte auf.

Abend bei Wiebkings
    Dass Heiner so schnell nach Hause gekommen war, hatte Marion Wiebking beruhigt und auch wieder nicht. Schlechtes Gewissen oder Einsicht, das war die Frage, die sich erübrigte, als Heiner zu erzählen begann.
    „Wir müssen uns eine neue erste Kraft suchen!“
    „Wieso?“
    „Ich habe eben Anke fristlos entlassen.“
    „Was?“, sagte sie und sprang auf. „Warte, ich hole uns ein Glas Wein.“
    „Jetzt erzähl mal, Heiner!“, fuhr sie fort, als sie mit zwei Gläsern Rotwein wiederkam.
    „Da gibt es nicht viel zu erzählen. Sie hat Marcumar aus meiner Schublade geklaut und es heimlich Marie-Sophie gegeben.“
    „Das kann ich mir nicht vorstellen“, antwortete Marion und nahm einen Schluck Wein.
    „Sie hat es mir

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