Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hetzer & Kruse 03 - Schattengift

Hetzer & Kruse 03 - Schattengift

Titel: Hetzer & Kruse 03 - Schattengift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nané Lénard
Vom Netzwerk:
gegenüber quasi zugegeben.“
    „Dann musst du die Polizei verständigen!“
    „Das habe ich auch schon überlegt, aber ich weiß nicht. Ist sie jetzt nicht schon genug gestraft mit der bevorstehenden Wirbelsäulenoperation und ohne Arbeit?“
    „Heiner, wenn Marie-Sophie Schulze etwas zugestoßen ist, könnte es sein, dass Anke dafür verantwortlich oder zumindest daran beteiligt ist. Wir müssen es den Kommissaren sagen.“
    Heiner stöhnte. „Heute noch?“
    „Meinst du nicht, dass es besser ist?“

    „Ich muss erst noch darüber nachdenken. Es ändert jetzt nichts mehr. Wir können nichts dadurch verhindern, was nicht schon geschehen ist.“
    „Also gut, aber morgen solltest du es unbedingt tun.
    Vielleicht kommen bei der Befragung von Frau Tatge noch Details ans Licht, die dazu führen, dass Frau Schulze gefunden wird. Das könnte doch auch sein.“
    „Schon, aber ich hatte eher den Eindruck, als wüssten die Beamten mehr, als wüssten sie, dass sie bereits tot ist.“

Fieber
    Anna spürte sofort, dass etwas nicht in Ordnung war, als sie den geheimen Kellerraum betrat.
    Das Licht war aus. Als sie den Schalter drückte und den Raum ins Helle tauchte, sah sie, dass Marie blasser war als sonst.
    Sanft weckte sie ihre Freundin, die ihr etwas benommen entgegensah.
    „Sag mal, hast du Temperatur?“, fragte sie.
    „Weiß nicht, mir ging es schon mal besser.“ Die Messung ergab 37,6 Grad Celsius.
    „Hmm, ein bisschen erhöht, aber noch nicht kritisch“, sagte Anna. „Das müssen wir im Auge behalten. Zeig mal deine Hand!“
    Unwillig zog Marie ihre Hand unter der Decke vor.
    Sie war nur notdürftig und wenig fachmännisch von einer Binde umwickelt.
    „Was ist das denn“, fragte Anna, „hast du jetzt doch nachsehen wollen?“
    Vorsichtig nahm sie den Verband ab und runzelte die Stirn.
    „Kannst du mir das mal erklären?“ Sie starrte auf die zu saubere Hand und die gelösten Klebestreifen, unter denen sich rötlich eine Entzündung abzeichnete.
    „Tut mir leid!“, sagte Marie. „Ich habe mich so schmutzig gefühlt. Als du beim Friseur warst, habe ich gebadet.“
    „Das gibt es doch nicht!“, schimpfte Anna und schüttelte den Kopf.
    „Tagelang versuche ich, dich am Leben zu erhalten und du tauchst deine Hand einfach so ins Badewasser. Die ganze Wunde ist wieder aufgegangen, der Knochen liegt frei. Weißt du, wie gefährlich das ist?“ Marie-Sophie begann zu weinen.
    „Entschuldige, ich habe gedacht…“
    „Wenn nichts Besseres dabei rauskommt, hör lieber auf zu denken!“, rief Anna empört.
    „Es hat so ausgesehen, als ob die Wunde schon zu sei“, protestierte Marie.
    „Mensch, bei Amputationen ist das nicht so einfach.
    Da muss man ein bisschen mehr Geduld haben. Wir müssen jetzt sofort wieder einen Jodverband anlegen und morgen musst du zum Arzt. Das kann ich nicht länger verantworten. Wahrscheinlich muss der Knochen noch gekürzt und eine Hautplastik gemacht werden. Vorausgesetzt natürlich, die Entzündung geht zurück. Sonst kriegst du richtig Spaß.“ Marie-Sophie schluchzte auf und Anna tat es leid, dass sie so viel Dampf abgelassen hatte.
    „Sch…, sch…“, sagte sie leise zu Marie und strich ihr übers Haar. „Ist schon gut, ich weiß, dass du nichts riskieren wolltest. Wir beobachten die Sache bis morgen früh. Dann sehen wir weiter.“
    Als sie nach oben in die Küche kam, klingelte das Telefon, aber bis sie abheben konnte, war das Gespräch weg.
    Anna rief die Nummer zurück und war sich sicher, dass sie sie nicht kannte.

Die letzte Nacht
    Ohne viele Worte waren Wolf und Moni zu Bett gegangen. In stiller Übereinkunft kuschelten sie sich zusammen. Da war momentan kein Platz für Lust. Die Sorge hatte das Zepter ergriffen und machte die Sehnsucht nach Nähe zu ihrem Verbündeten.
    Die Geborgenheit war es auch, die ihnen ein paar Stunden Schlaf schenkte, weil sie die Angst fernhielt, wie ein Feuer die Wölfe.

SMS
    „Super, dass Sie sich gleich zurückgemeldet haben!“, rief Peter in den Hörer, noch bevor Anna begriffen hatte, mit wem sie es zu tun hatte.
    „Mit wem spreche ich denn?“, fragte sie.
    „Oh Verzeihung“, sagte Peter, „Kruse hier, Kripo Rinteln, momentan auch Bückeburg. Wir waren doch neulich mal bei Ihnen und haben nach Ihrer Freundin Marie-Sophie Schulze gefragt.“
    Anna zuckte zusammen und war froh, dass es kein Bildtelefon war.
    „Ach ja“, erinnerte sie sich, „sind Sie der Große oder der Kleine?“
    Kruse schmunzelte.
    „Diese

Weitere Kostenlose Bücher