Hetzjagd auf dem Planet der Affen
Lappen auf die Stirn legen«, sagte Amy in unsicherem Ton. Und sie verließ das Lager, um es zu tun.
Als es zu dunkeln begann, machten die drei Wanderer auf einer Waldlichtung am Rand eines klaren Bachlaufs halt. Schon begannen die Erinnerungen an Trion und seine gastfreundlichen Bewohner zu verblassen und eins zu werden mit den Erinnerungen an die vielen anderen Dörfer und ihre Bewohner, die sie seit ihrer unglücklichen Ankunft in dieser ungeahnten Zukunft kennengelernt hatten. Die Härten des neuen Lebens gestatteten den drei Abenteurern nicht den Luxus müßigen und sehnsuchtsvollen Erinnerns; das war nur geeignet, ihre Aufmerksamkeit zu schwächen und abzulenken. Und mangelnde Aufmerksamkeit konnte in dieser unbekannten Welt leicht das Leben kosten.
Burke entledigte sich mit einem tiefen Seufzer seines Rucksacks, kniete am Bachufer nieder und schöpfte mit beiden Händen das kühle Wasser, um Gesicht und Nacken zu erfrischen. Auch Virdon warf seinen Rucksack ins Gras, reckte sich und kniete dann nieder, um den mitgebrachten Proviant auszupacken. Galen hielt sich ein wenig abseits und beobachtete das Tun seiner beiden Gefährten.
Nachdem Burke seinen Durst gestillt hatte, verließ er das Bachufer und machte sich ans Auspacken seines Rucksacks. »Weißt du, als wir vor zweitausend Jahren in der Ausbildung waren und dieses verdammte Überlebenstraining machten«, sagte er, »haßte ich am meisten die Gewaltmärsche und Strapazen und alles das. Vorwärts, weiter, hieß es ständig. Und wohin ging es? Im Kreis herum! Jetzt sind wir zufällig zwanzig Jahrhunderte in unsere eigene Zukunft gestoßen worden, und was stellt sich heraus? Nichts hat sich geändert!«
Virdon lachte. »Nur die Welt um uns«, sagte er ironisch.
»Nun ja«, meinte Burke, »das ist wahr. Und die alte Welt war doch ein wenig angenehmer als diese.«
»Du hättest sie sehen sollen, Galen«, sagte Virdon. »Vielleicht wirst du eines Tages doch noch die Gelegenheit haben. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, daß wir irgendwie und irgendwann den Weg zurück finden werden.«
»Da kannst du lange warten«, sagte Burke. »Los jetzt, laß uns Brennholz sammeln, solange wir noch was sehen können.« Er ging am Bachufer entlang zum Waldrand, um dürre Äste und größere Stücke zu suchen, während Virdon Zweige und vorjähriges Laub zusammensuchte und für das Lagerfeuer sorgfältig aufeinanderschichtete. Sie arbeiteten ruhig und gleichmütig, mit der gewohnheitsmäßigen Sicherheit, die sich im Lauf ihrer Wanderungen eingestellt hatte.
Galen war inzwischen zum Rand der Lichtung hinübergegangen, wo er bewegungslos stand und angestrengt lauschte. Gewöhnlich fiel ihm um diese Zeit die Aufgabe zu, größere Äste in handliche Stücke zu zerbrechen. Virdon und Burke staunten immer wieder über die gewaltigen Körperkräfte des entwickelten Schimpansen, der gerade die Größe eines untersetzten Mannes erreichte und der von seinen Verwandten, den Orang-Utans und Gorillas, an Kraft und Größe noch bei weitem übertroffen wurde. Es war kein Wunder, daß die menschliche Bevölkerung, von Krankheiten dezimiert und durch elende Lebensbedingungen auf das Kulturniveau prähistorischer Siedler zurückgesunken, nicht darauf hoffen konnte, ihre frühere Herrschaft wiederzugewinnen.
Nach einer Weile wurde Virdon aufmerksam und zeigte sich sofort besorgt. »Was hast du, Galen?« fragte er. »Hörst du etwas?«
»Noch nicht«, sagte Galen und bedeutete ihm, still zu sein.
Burke hatte einen Armvoll Brennholz zum Lagerplatz gebracht und gesellte sich zu den beiden. »Wenn du nichts hörst, was erwartest du dann?« fragte er Galen.
»Verdruß«, sagte der andere.
Burke machte ein enttäuschtes Gesicht. »Was soll das heißen? Stört dich etwas?«
»Als ich mich euch beiden anschloß«, sagte Galen ohne ein Zeichen von Verärgerung oder Bitterkeit in der Stimme, »da wußte ich, daß ich genauso wie ihr in Gefahr war, wieder eingefangen zu werden. Es ist sogar denkbar, daß ich auf der Fahndungsliste an erster Stelle stehe. In den Augen meiner Artgenossen bin ich ein Abtrünniger. Ich nehme das auf mich, aber ich dachte, daß wir unter den gegebenen Umständen wenigstens versuchen würden, einander zu schützen.«
Burke benagte nachdenklich die Unterlippe. »Wer hat wen nicht geschützt?« fragte er. »Ich weiß nicht, wovon du redest. Oder habe ich etwas überhört?«
»Warte, Pete«, sagte Virdon zu seinem Freund. Er wußte sofort, worauf Galens Worte sich
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