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Heuchler

Heuchler

Titel: Heuchler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Franley
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Schatzsucher, ich bin ein Schatzsucher …« rief.
Petra lächelte ihren Mann an, gab ihm dann einen zärtlichen Kuss, gefolgt von einer innigen Umarmung und flüsterte ihm ins Ohr: »Ich bin froh, dass ich dich habe!«

– 22 –
     
     
    Gegen 14 Uhr hörte der Regen endlich auf und Felix drängte seinen Vater, mit der Schatzsuche zu beginnen. Mike trank den letzten Schluck Kaffee und streckte die Hand aus: »Dann zeig mir mal den Plan.« Felix reichte ihm die Zeichnung und fragte: »Soll ich mich schon anziehen?« Sein Vater nickte und drehte sich dann zu Petra um, die gerade das Geschirr abspülte: »Meinst du, ich kann euch alleine lassen?«
»Ihr werdet ja wohl nicht ewig bleiben«, erwiderte sie und Mike warf noch einmal einen Blick auf die Karte: »Nein, so weit dürfte es nicht sein und ich denke, in spätestens einer Stunde sind wir wieder zurück.« Dann stand er auf, zog sich seine Jacke und die Wanderschuhe an und ging anschließend noch einmal in die Küche, um Petra noch einen Abschiedskuss zu geben. Felix rief nur noch ein »Tschüss Mom!« von der Tür aus und kurz darauf folgten die beiden dem aufgezeichneten Weg, der sie in den Wald hineinführte. Tatsächlich gab es einen schmalen, fast nicht sichtbaren Pfad, der offensichtlich kaum benutzt wurde, da sich bereits allerlei Pflanzen darauf angesiedelt hatten. Ausgelöst durch den Regen durchzogen kalte Nebelschwaden das Gewirr aus Baumstämmen und niederen Büschen, in denen es immer wieder raschelte und von denen aus Vögel ihren Ruf durch den Wald schickten. Je weiter sie gingen, umso öfter schauten große Gesteinsbrocken aus dem sonst mit Moos bewachsenen Waldboden. Der Pfad führte sie zunächst quer zum Hang, dann über einen Bach, dem sie schließlich weiter bergauf folgten. Immer wieder mussten die beiden kurz Halt machen, um die Karte zu studieren.
Als sie nach circa zwanzig Minuten eine kleine Lichtung erreichten, stellte Mike fest: »Es kann eigentlich nicht mehr weit sein!« Dann zeigte er Felix das Blatt. Sein Sohn drehte sich daraufhin einmal langsam um die eigene Achse und verkündete schließlich mit ausgestrecktem Arm: »Da drüben ist die Wurzel!«
»Die Karte stimmt ja tatsächlich«, stellte Mike beeindruckt fest und gemeinsam gingen sie auf das gewaltige Wurzelwerk eines umgekippten Baumes zu. Auf den letzten Metern hielt es Felix nicht mehr aus und rannte schon voraus. »Sei vorsichtig!«, rief Mike ihm hinterher, aber sein Sohn war bereits in der Mulde, in der zuvor der Baum gestanden hatte, verschwunden. Endlich war auch Mike am Rande des Kraters angekommen, wo ihm Felix bereits triumphierend eine kleine Blechbox entgegenstreckte. Aber statt die Dose zu nehmen, packte Mike seinen Jungen am Handgelenk und zog ihn aus dem Loch hinaus. Dann setzten sich die beiden auf den Baumstamm und Felix mühte sich, den Deckel von der Dose zu bekommen. Einige Meter weiter brach ein Ast im Unterholz und Mike sah nervös in die Richtung, konnte aber nichts Ungewöhnliches erkennen. Endlich hatte es Felix geschafft. Mit einem leisen Plopp löste sich der Deckel und flog in hohem Bogen auf den Waldboden. »Und?«, fragte Mike, der jetzt selbst gespannt auf den Inhalt war.
Felix schüttete alles auf den Baumstamm zwischen sich und seinem Vater. Als Erstes rutschte ein kleiner, aber sehr neu aussehender Kreisel zusammen mit einem geriffelten Plastikstreifen heraus. »Krass, das ist ein Original-Beyblade!«, stieß Felix aus.
»Ein was?«, fragte Mike und sah das Ding verständnislos an.
»Ein Beyblade«, wiederholte Felix und erklärte dann: »So einen will ich schon lange, aber die sind nicht ganz billig.«
»Und wer legt so ein teures Spielzeug mitten in den Wald?«, fragte Mike mehr sich selbst als seinen Sohn. Felix ging nicht darauf ein und schaute stattdessen noch einmal in die Dose. »Da ist noch etwas drin!« Dann fischte er ein zusammengefaltetes Blatt Papier heraus, streifte es glatt und las vor: »Lieber Finder! Schön, dass du meiner Spur folgen konntest und den ersten Schatz geborgen hast. Aber das war nur der Anfang, ab jetzt wird es wirklich schwer … Gez. Björn Anderson«
»Björn Anderson«, wiederholte Mike nachdenklich, »ich glaube, so hieß der Mann, von dem wir am ersten Tag die Schlüssel für das Haus bekommen haben. Ich hätte dem Alten gar nicht zugetraut, dass er sich solche Abenteuer für seine kleinen Gäste einfallen lässt.«
»Ich bin nicht klein!«, protestierte Felix. Dann wurde sein Blick, zusammen mit

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