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Heute morgen und fuer immer - Roman

Heute morgen und fuer immer - Roman

Titel: Heute morgen und fuer immer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Greifeneder
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damit. Jetzt, wo sie sich ein Herz gefasst hatte, konnte sie keiner mehr bremsen. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn ich konnte kaum Schritt halten, so schnell raste sie wieder zurück Richtung Klinik.
    »Und wo soll ich jetzt während des Gesprächs sein? Unter der Behandlungsliege?«, versuchte ich einen Scherz.
    Helenes Plan war einfach. »Wir haben ein Untersuchungszimmer mit Verbindungstür zu einer Umkleide. Da kannst du warten und alles hören.«
    Klang wie ein toller Plan, vorausgesetzt, man war vierzehn Jahre alt und wollte dem Klassenschwarm einen Streich spielen ... Geduldig fügte ich mich in mein Schicksal, denn heute brauchte Helene mich zur Abwechslung, was sich eigentlich gut anfühlte. Wir hetzten so schnell ins Krankenhaus rein, dass ich gar keine Zeit hatte, eine meiner krankenhaustypischen Panikattacken zu bekommen. Helene zeigte mir die Umkleide, in der ich leise warten sollte, und ließ die Türe einen Spalt zum Untersuchungszimmer geöffnet. »Hast du dein Handy ausgeschaltet?«, rief sie zur Sicherheit und tat gut daran, denn natürlich war mein Handy an und auf vollen Lautstärkenausschlag eingestellt. Schnell schaltete ich es aus. Es dauerte nur ein paar Minuten, da kam Helene mit Theo herein. Theo war sichtlich besorgt, wie ich an seiner Stimme erkennen konnte. Ohne lange um den heißen Brei herumzusprechen, legte er los.
    »Was ist denn so dringend? Ich mache mir Sorgen und rechne schon mit dem Schlimmsten. Dass du uns verlassen willst oder krank bist. Geht es dir gut?«
    Helenes Stimme zitterte. Und da ich wusste, was sie gleich beichten musste, war mir mindestens genauso schlecht. »Nein, mit mir ist alles in Ordnung, es ist nur so, dass ich ein Geheimnis habe, und das trage ich seit Jahren mit mir herum.«
    Theo schien den Braten nicht zu riechen und stand auf dem Schlauch. »Was ist das für ein Geheimnis, und wieso musst du es so dringend heute loswerden? Hast du einen Behandlungsfehler begangen, der dich belastet?«, tappte er im Dunkeln.
    Helene verneinte das energisch. »Das Geheimnis hat mit dir zu tun, besser gesagt mit der Weihnachtsfeier vor dreizehn Jahren ...«, warf sie die Fährte aus.
    Theo schien peinlich berührt, kein Wunder, wenn sie seit dreizehn Jahren nicht mehr über den Vorfall gesprochen hatten. Er stammelte nur ein paar Worte. Helene fuhr beherzt und ziemlich schnell fort. »Du erinnerst dich, dass ich kurz danach schwanger wurde, und du fragtest, ob das Kind von dir sei, was ich immer und vehement verneinte. Es tut mir furchtbar leid, aber ich habe dich angelogen. Das Kind, also Max, ist von dir. Max ist dein Sohn!«
    Stille, aber nur kurz.
    Dann Theo völlig außer sich. »Du verschweigst mir seit dreizehn Jahren, dass ich einen Sohn habe, den ich auch noch kenne? Dabei habe ich noch nachgebohrt, ob du von mir schwanger bist, weil ich dir diese komische Geschichte, dass du allein ein Kind bekommen möchtest, nie wirklich abgekauft habe. Ich habe dir eine Brücke gebaut, den roten Teppich ausgelegt, und du lügst mich an?« Der gute Theo reagierte nicht so, wie ich es nach Helenes Gutmensch-Beschreibungen erwartete. Seine Reaktion war leider sehr menschlich und nachvollziehbar.
    Helene atmete schnell und heftig und stammelte. »Aber - aber ich habe es doch nicht gesagt, damit du deine Familie nicht riskieren musst und wir nicht zum Gespött aller werden. Meine Gefühle für dich waren aufrichtig, und ich wollte dich damit schützen.«
    Sie begann zu weinen, was Theo für einen Moment innehalten ließ. Leider nicht lange, dazu war er zu sauer. »Und wieso kommst du jetzt nach all den Jahren zu mir und musst es unbedingt loswerden? Was hat sich geändert? Soll ich zahlen, eine Niere spenden, oder was ist los?«
    Uuuiih, Theo war richtig geladen, Helene hatte sich zu Recht vor diesem Gespräch gefürchtet.
    Leise fiepte sie: »Meine Schwester Clara hat es herausbekommen und darauf bestanden, dass ich es Max und dir sage.«
    Theos Stimme wurde leiser, aber nicht weniger aufgeregt. Vorsichtig schlich ich ein kleines Stück näher zum Türspalt.
    »Willst du damit sagen, der Junge wusste auch nichts von seinem Glück? Was hast du ihm denn auf die Frage gesagt, wer sein Vater ist?«
    Helene stotterte immer mehr. »Das - das - ha - habe ich ihm einfach nicht verraten. Keinem in meiner Familie.«
    Theo lachte hysterisch auf. »Der arme Kerl! Weiß nicht, wer sein Vater ist. Was hast du dir nur dabei gedacht! Deine Schwester scheint die einzig Vernünftige zu sein. Wie

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