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Heute schon geträumt

Heute schon geträumt

Titel: Heute schon geträumt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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bearbeitet und seine Hände in feuchte Tücher gepackt werden - offenbar handelt es sich hier um das Feiertags-Verwöhnangebot -, während er mit Andrea und Carla flirtet, ihnen einen Rabatt auf Veneers und Bleichbehandlungen  anbietet und ihnen mit der eindringlichen Bitte, ihn doch anzurufen, seine Visitenkarte in die Hand drückt.
    Als wir endlich auf der Straße stehen, ist es bereits nach ein Uhr.
    »Alles klar?« Er wendet sich mir zu und lächelt mich an.
    »Natürlich.« Ich erwidere das Lächeln und versuche, nicht über die Stunde nachzudenken, die ich gerade über vier Tassen Kräutertee verbummelt habe, denn solange der Kunde glücklich ist, ist alles in bester Ordnung - oberste PR-Regel.
    »Und sind Sie schon gespannt auf die neuen Räume?«
    »Und wie.« Ich nicke. Endlich!
    »Klasse. Nehmen wir ein Taxi.« Lächelnd streckt er die Hand aus.
    »Sind Sie sicher, dass ich nicht fahren soll? Mein Wagen steht gleich um die Ecke, und -«, sage ich, doch er hat bereits ein Taxi angehalten.
    »Nein, ich fahre grundsätzlich nur mit dem Taxi, wenn ich in London bin. Die sind so cool.« In diesem Moment hält eines am Straßenrand, und er steigt ein. »Ich überlege sogar, ob ich eines in die Staaten verschiffen lassen soll. Dann kann ich damit durch Beverly Hills fahren. Statt mit meinem Porsche.Wie finden Sie das?«
    Ich finde, dass du darin wie ein totaler Vollidiot aussehen würdest, denke ich, während ich mich ereifere: »Wow, ja, das hört sich nach einer tollen Idee an.« Er hält mir die hintere Tür auf. »Also, raus mit der Sprache. Wohin fahren wir?«, frage ich, als ich eingestiegen bin.
    »Nein, damit würde ich ja alles verraten«, meint er selbstgefällig, als er neben mich auf den Sitz rutscht. Und ich meine neben mich im wahrsten Wortsinn. So dicht, dass sich unsere Oberschenkel berühren.
    Wieder überfällt mich dieses merkwürdige Gefühl wie bei unserem ersten Mittagessen. Ich bin nicht ganz sicher,  was es ist, aber irgendwie fühlt es sich nicht richtig an. Leichtes Unbehagen regt sich in mir. Bilde ich es mir nur ein, oder drückt er tatsächlich sein rechtes Bein an meinen Schenkel?
    Ich beschließe, dass es nur Einbildung ist. Nichtsdestotrotz schlage ich die Beine übereinander, um größtmöglichen Abstand zwischen uns zu schaffen.
    »Immer schön gradeaus, Kumpel«, ruft Larry dem Fahrer mit aufgesetztem Cockney-Akzent zu, der schlimmer ist als der von Dick van Dyke in Mary Poppins.
    Ich sehe im Rückspiegel, wie der Taxifahrer eine Grimasse schneidet.Wahrscheinlich gibt es für die Angehörigen dieser Zunft nur eines, was noch schlimmer ist, als so zu tun, als sei man einer von ihnen: Anweisungen, welchen Weg sie nehmen sollen. »Amerikaner, was?«, fragt er knurrig.
    »Ist mein Akzent so übel?«, erkundigt sich Larry jovial.
    »Schlimmer«, grollt der Taxifahrer.
    »Meine Güte, wie ich diese Typen mag«, gesteht Larry mit seinem gewohnten Zahnpastalächeln.
    Ich nicke wortlos. Ich bin nicht mal sicher, ob das Wort Sarkasmus in Larrys Gedankenwelt vorkommt. Es ist fast, als stellten diese Zähne eine Art Superhelden-Schutzwall dar, an dem jeder Anflug von Ironie sofort abprallt.
    Ich frage mich, wohin wir fahren. Beatrice sagte, Larry wolle meinen Segen haben, was die Vermutung nahelegt, dass er sich für eine etwas hippere Gegend entschieden hat. Andererseits ist er so wild auf diese englische Traditionskiste, dass er sich vielleicht doch für eines der pompösen Objekte in der Harley Street entschieden hat.
    »Hier ist es schon.«
    Der Taxifahrer tritt unvermittelt auf die Bremse, so dass wir nach vorn geschleudert werden. Ein Blick aus dem Fenster verrät mir, dass wir bestenfalls hundert Meter zurückgelegt haben.
    »Was macht das?«, fragt Larry den Taxifahrer.
    Ich sehe ihn erstaunt an. Ich weiß ja, dass alle sagen, in L. A. gehe kein Mensch zu Fuß, aber das ist ja absolut lächerlich. Wir sind gerade mal um die Ecke gefahren. Ich wende mich Larry zu, doch der steigt bereits aus, um den Fahrer zu bezahlen. »Ich verstehe nicht ganz«, sage ich und steige ebenfalls aus.
    »Es war doch Ihre Idee. Das habe ich nur Ihnen zu verdanken«, meint er, als das Taxi losfährt und wir am Straßenrand zurückbleiben. »Sie haben mich bei unserem Abendessen auf die Idee gebracht, eine etwas angesagtere Gegend auszusuchen, etwas Hipperes, Cooleres …«
    Ich sehe mich um. Wir stehen am Westbourne Grove, ganz in der Nähe von Portobello.
    »… etwas, wo man Prominente trifft, einen

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