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Heute und für immer: Roman (German Edition)

Heute und für immer: Roman (German Edition)

Titel: Heute und für immer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Musikschrank, in dem die Stereoanlage stand. Chopin, entschied sie, nachdem sie die Schallplatten durchgesehen hatte. Chopin war genau das Richtige für einen romantischen Abend.
    Im Haus war es ganz still. Die Angestellten hatten sich in ihren Flügel zurückgezogen. Beatrice war auf einer Party. Im Augenblick waren sie drei ganz allein. Kasey seufzte. Heute Abend konnte sie so tun, als sei es wahr. Sie schlenderte zum Fenster, schob die Vorhänge auseinander und sah hinaus. Der Mond stand hoch und beinahe
voll am wolkenlosen Himmel. Es war eine sternklare Nacht. Sie entdeckte Pegasus und sinnierte über das Sternbild nach. Als sie Schritte hörte, drehte sie sich um. Jordan sperrte die Tür ab.
    »Na, schläft sie schön?« Kaseys Herz schlug schneller. Albern, dachte sie. Ich benehme mich, als wäre ich zum ersten Mal mit ihm allein.
    »Sie schläft wie ein Murmeltier. Sie ist nicht einmal aufgewacht. Du schläfst genauso.« Er stellte eine Weinflasche auf der Bar ab. »Tief und fest wie ein Kind.« Jordan entkorkte den Wein und ging dann zum Kamin. Er kniete sich hin und zündete die Gasflammen hinter den Holzscheiten an. »Jetzt kannst du dir vorstellen, dass es draußen schneit«, sagte er und lächelte zu Kasey hoch.
    »Du kannst meine Gedanken lesen, nicht wahr?«
    »Manchmal.« Nachdem er zwei Gläser eingeschenkt hatte, stellte er sie auf den kleinen Kamintisch und setzte sich auf die Couch. Kasey ließ sich neben ihm nieder. »Wie fühlst du dich?«, fragte er sie, als sie sich an ihn lehnte.
    »Als wäre ich eingeschneit«, murmelte sie und ergriff ein Glas. »Wie in einer Blockhütte in den Adirondacks, weit weg von der Welt und ihren Problemen.«
    »Ist in dieser Hütte auch Platz für mich?«
    Sie legte den Kopf schief und lächelte ihn an. »Jederzeit.«
    »Wir hätten Holz«, sagte er leise und nahm ihr das Glas ab. »Und Wein.« Er beugte sich zu ihr und küsste sie zärtlich auf den Mundwinkel. »Und uns.« Er zog Kasey behutsam auf den Teppich vor dem Kamin. »Wir brauchen sonst nichts.«
    »Nein.« Kaseys Lider senkten sich, als sie Jordan an sich zog. »Sonst nichts.«
    Sie verlor sich in seiner Umarmung, in seinem Geruch
und seinem Geschmack. Ihr Geist und ihr Körper waren in absoluter Harmonie, und beide gehörten ihm. Irgendwo im Haus schlug eine Uhr Mitternacht. Es war Weihnachten.
    Wie lange sie sich in dieser Nacht geliebt hatten, wusste Kasey später nicht mehr. Keiner von ihnen hatte die Tür öffnen und sich der Welt stellen wollen. Irgendwann, als sie beide auf dem Teppich dösten, hörte Jordan die Haustür aufgehen und sich hinter seiner Mutter schließen. Dann lag das Haus wieder in tiefer Stille. Er drehte sich zu Kasey um und streichelte sie so lange, bis sie zitterte und ihn aufs Neue begehrte, genauso heftig wie er sie. Im Kamin flackerte das Feuer, am Christbaum brannten bunte Kerzen, und es duftete nach Tannennadeln. Der Wein wurde warm.
    Kasey schlief wieder ein und erwachte eine Weile darauf mit steifen Gliedern. Jordan hob sie hoch.
    »Ich bringe dich nach oben«, sagte er leise.
    »Ich möchte bei dir bleiben.« Sie vergrub das Gesicht an seinem Hals. »Die Nächte sind viel zu kurz. Die Stunden vergehen wie im Flug.«
    Schon war sie wieder eingeschlafen, so tief und fest wie Alison.
     
    Der Morgen kam viel zu schnell. Nur Kaseys eigene Entschlossenheit und Alisons Aufregung hielten sie davon ab, sich noch einmal unter ihrer warmen Bettdecke zu verkriechen. In dem eleganten Salon häuften sich bald aufgerissene Pakete, Knäuel von Geschenkpapier und bunten Schleifen. Ein junger Cockerspaniel, Kaseys Geschenk an Alison, hüpfte kläffend um den Christbaum herum, während Alison sprachlos vor Überraschung auf dem Boden
hockte, die Gitarre auf dem Schoß, die Jordan ihr geschenkt hatte.
    »Solltest du nicht deine Mutter wecken, Jordan?«, fragte Kasey und schob ein zerknülltes Geschenkpapier zur Seite.
    »Um sechs Uhr früh?« Er lachte und schüttelte den Kopf. »Mutter steht grundsätzlich nie vor zehn Uhr auf, ob Weihnachten ist oder nicht. Aber wir werden später ganz zivilisiert mit ihr frühstücken.«
    Kasey rümpfte die Nase und nahm ein Päckchen von ihrem Stapel. »Es wird Zeit, dass ich auch einmal eins aufmache«, verkündete sie, wissend, dass dieses Geschenk von Alison stammte. »Ich habe ja eine Menge darüber flüstern hören und viel sagende Blicke bemerkt.« Alison biss auf ihre Unterlippe und sah Jordan an. »Wie diesen gerade«, fuhr Kasey fort und

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