Heute und für immer: Roman (German Edition)
auf.
»Ja, für dich.«
Alison beobachtete die tanzenden Schneeflocken in der Kugel. »Er liebte den Schnee«, sinnierte sie. »Als wir in Chicago wohnten, haben wir oft Schneeballschlachten gemacht. Er ließ mich immer gewinnen.« Sie lehnte sich an Jordans Schulter zurück und drehte die Kugel noch einmal um.
Kasey beobachtete die beiden schweigend. Er hatte nach dieser Kugel gesucht, um Alison zu Weihnachten eine Erinnerung an ihren Vater zu schenken. Wenn Kasey ihn nicht schon vorher geliebt hätte, dann hätte sie sich spätestens jetzt in ihn verliebt. Er ist ein guter Mann, dachte sie. Ja, ein wirklich guter Mensch.
Sie stand auf, um die beiden allein zu lassen.
»Kasey?« Jordan wandte sich zu ihr um, und sie blieb stehen.
»Ich muss noch ein paar Geschenke verpacken«, erklärte sie. Er lächelte sie an. Er hatte verstanden.
»Hat hier nicht mal jemand etwas von Popcornketten erzählt?«
»Popcorn?« Alisons Augen begannen zu leuchten. »Für den Christbaum.«
»Ja, Kasey hat mich belehrt, dass ein Christbaum ohne Popcornketten kein richtiger Christbaum sei«, erklärte Jordan und machte ein ernstes Gesicht. »Was meinst du dazu?«
»Machen wir die jetzt?«
»Ich wäre dafür, aber Kasey scheint anderweitig beschäftigt zu sein«, erwiderte Jordan, Kaseys Blick festhaltend.
»Ach, ich bin flexibel«, gab Kasey zurück und sah Alison
an. »Wir brauchen mindestens tausend Meter Faden und drei Nähnadeln. Kannst du das besorgen, Alison?«
»Darf ich auch ein paar davon essen?«
»Na klar.«
Alison krabbelte von Jordans Schoß und sauste mit der Glaskugel in der Hand aus dem Zimmer.
»Manchmal bist du wie ein offenes Buch, Kasey.« Jordan stand auf und trat zu ihr. »Du warst kurz davor zu weinen, wolltest es aber vor Alison nicht zeigen. Oder vor mir.«
»Das war ein wundervoller Zug von dir, Jordan.«
Er hob Kaseys Kinn ein wenig an und küsste sie.
»Bring mich bitte nicht zum Weinen. Es ist Weihnachten.«
»Ich hab alles!«, verkündete Alison schon im Flur und kam wieder in den Salon gelaufen. Sie hielt ein Nadelbriefchen und ein dickes Fadenknäuel in die Höhe.
»Na, das ist ja schon das Wichtigste.« Kasey ging ihr entgegen und drehte sich dann zu Jordan um. »Kommst du mit?«
»Das kann ich mir doch nicht entgehen lassen.«
Als sie vor der Küchentür standen, sagte Jordan zu Kasey: »Ich weiß ja nicht, was François dazu sagen wird. Seine Küche ist ihm heilig.«
»Angsthase«, flüsterte Kasey zurück, und sie traten ein.
François drehte sich um. Er trug zwar nicht die weiße Kochmütze, auf die Kasey gehofft hatte, aber immerhin einen Schnauzbart. »Monsieur. « Er verbeugte sich vor Jordan. »Kann ich Ihnen behilflich sein?«
»François«, begann Jordan und machte dann eine Pause. Er hatte in den vergangenen Jahren einige Wutausbrüche seines Kochs erlebt. »Wir müssen etwas für den Christbaum vorbereiten.«
»Qui, Monsieur? «
»Wir wollen Popcornketten auffädeln.«
»Popcorn? Und dieses Popcorn wollen Sie in meiner Küche herstellen?« Bevor Jordan noch antworten konnte, ließ François einen französischen Wortschwall auf ihn niederprasseln, der nicht sonderlich begeistert klang.
»François?«
Der französische Koch schnappte nach Luft und deutete eine steife Verbeugung an. »Mademoiselle ?«
Kasey setzte ein hinreißendes Lächeln auf. »Vôtre cuisine est magnifique «, begann sie und fuhr in fließendem Französisch fort, seine Kochkünste zu loben, seinen Ofen, seine Arbeitsflächen. Sie hob die Deckel von den Töpfen, die leise auf dem Herd vor sich hinköchelten, während er mit leidenschaftlicher Stimme deren Inhalt erklärte. Kasey zeigte sich begeistert von seinem Kochgeschirr und beeindruckt von den diversen Messern und den anderen Küchenutensilien.
Als sie mit der Lobrede fertig war, küsste er ihr ergeben die Hand, verbeugte sich vor Jordan und räumte das Feld.
»Na, so was!« Jordan starrte auf die geschlossene Küchentür und sah dann Kasey an. »Wo hast du denn so perfekt Französisch gelernt?«
»Meine Zimmerkollegin auf dem College hat Sprachen studiert. Wo ist denn das Popcorn?«
»Was hast du zu ihm gesagt?«, wollte Jordan wissen, ihre Frage ignorierend. »Ich dachte immer, mein Französisch sei ganz passabel, aber ihr beiden wart mir einfach zu schnell.«
»Ach, dies und jenes«, lächelte Kasey. »Unter anderem, dass du ihm und dem übrigen Küchenpersonal für den restlichen Abend frei gibst. Du hast doch Popcorn,
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