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Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Titel: Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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stand, fing ich an. Das war offensichtlich der Tisch der Lehrer, da er nicht nur der schönste, sondern auch der größte war. Neben Mrs Casnoff, die am Kopfende in ihrem Salat stocherte, saßen fünf weitere Erwachsene – zwei Männer und drei Frauen. Die Elfenlehrerin war mit ihren Flügeln leicht zu erkennen, und Jenna erklärte, dass der kräftige Mann neben ihr Mr Ferguson sei, ein Gestaltwandler.
    Rechts von ihm saß eine junge Frau mit glänzendem, fast purpurrotem Haar und einer dicken Brille, wie Jenna sie auch trug. Sie war so hellhäutig, dass ich in ihr den Vampir vermutete, den Mrs Casnoff erwähnt hatte, aber Jenna meinte, das sei Ms East, eine weiße Hexe.
    »Der Typ neben ihr, das ist der Vampir«, sagte Jenna, den Mund voller Pastete. Sie zeigte auf einen ausgesprochen gut aussehenden Mann in den Dreißigern mit schwarz gelocktem Haar. »Lord Byron.«
    Ich schnaubte. »O Gott, wie verkorkst muss man sein, um sich nach einem toten Dichter zu nennen?«
    Jenna sah mich ernst an. »Nein, er ist der echte Lord Byron.«
    Jetzt war ich an der Reihe, sie anzustarren. »Ach, komm! Du meinst, ›In ihrer Schönheit wandelt sie‹ und all das? Er ist ein Vampir?«
    »Allerdings«, bekräftigte Jenna. »Jemand hat ihn verwandelt, als er in Griechenland im Sterben lag. Der Rat hat ihn denn auch lange gefangen gehalten, weil er so auffällig ist. Er wollte ständig nach England zurück und alle zu Vampiren machen. Als diese Schule eröffnet wurde, haben sie ihn dazu verurteilt, hier als Lehrer tätig zu sein.«
    »Wow«, hauchte ich und sah zu, wie der Kerl, über den ich letztes Jahr einen Aufsatz geschrieben hatte, uns alle mit einem kühnen Stirnrunzeln betrachtete. »Wie ätzend, unsterblich zu sein und die Ewigkeit hier verbringen zu müssen!«
    Dann fiel mir ein, mit wem ich da sprach. »Entschuldige«, sagte ich und starrte auf mein Essen.
    »Keine Ursache«, erwiderte Jenna, während sie sich eine Gabel voll Pastete in den Mund schob. »Ich habe wirklich nicht die Absicht, den Rest meines sehr langen Lebens in Hecate zu verbringen, glaub mir.«
    Ich wollte Jenna gern ein paar Fragen darüber stellen, wie das so war, wenn man wusste, dass man ewig leben wird. Vampire sind nämlich die einzigen Prodigien, die das können. Selbst Elfen erlöschen irgendwann, und Hexen und Gestaltwandler leben nicht länger als gewöhnliche Menschen.
    Stattdessen deutete ich auf die hochgewachsene Frau mit den lockigen, braunen Haaren, die Mrs Casnoff gegenüber saß.
    »Wer ist das?«
    Jenna verdrehte die Augen und stöhnte. »Puh. Ms Vanderlyden. Oder die Vandy, wie wir sie nennen. Aber nicht, wenn sie es hören kann«, fügte sie hastig hinzu. »Dann würdest du aus dem Nachsitzen gar nicht mehr rauskommen. Sie ist eine dunkle Hexe, oder zumindest war sie mal eine. Der Rat hat ihr vor Jahren die Zauberkräfte genommen. Jetzt ist sie so etwas wie unsere Hausmutter, und sie unterrichtet Sport – oder das, was man in Hex Hall darunter versteht. Ihre Aufgabe ist es, darauf zu achten, dass wir die Vorschriften befolgen und solche Sachen. Außerdem ist sie richtig böse.«
    »Sie trägt ein Stoffband-Haargummi«, sagte ich. Ich hatte auch so einige von diesen Dingern gehabt, aber damals war ich ungefähr sieben Jahre alt gewesen. Dass eine erwachsene Frau so etwas trug, war schlichtweg tragisch.
    »Ich weiß.« Jenna schüttelte den Kopf. »Wir haben so eine Theorie, dass es ihr tragbares Tor zur Hölle ist. Verstehst du, sie dehnt es einfach und steigt hindurch, wann immer sie ihre Bosheit neu aufladen muss.«
    Ich lachte, obwohl ich mir nicht sicher war, ob Jenna das eventuell ernst meinte.
    »Außerdem gibt es einen Landschaftsgärtner«, fügte Jenna hinzu. »Callahan, aber wir nennen ihn alle Cal. Ich sehe ihn hier heute Abend allerdings nicht.«
    Wir machten mit den Schülern weiter. Ich bemerkte, dass Archer an einem Tisch bei einer Gruppe Jungen saß. Sie lachten gerade über etwas, das Archer sagte. Ich hoffte sehr, dass es nicht die Böser-Hund -Anekdote war. »Was ist mit dem da?«, fragte ich gespielt beiläufig.
    »Archer Cross, der böse Bube der Schule und ein schrecklicher Herzensbrecher. Zauberer. Jedes Mädchen hier ist mindestens halb in ihn verknallt. Für-Archer-Cross-Schwärmen könnte geradezu ein Wahlfach sein.«
    »Was ist mit dir?«, fragte ich. »Bist du auch in ihn verknallt?«
    Jenna musterte mich nachdenklich, bevor sie antwortete: »Eigentlich ist er nicht mein Typ.«
    »Wie, du stehst nicht auf

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