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Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Titel: Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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hoch. »Hast du Vampirfangzahn: D. Focelli gesehen?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    Während ich mich wieder meinem Aufsatz zuwandte, fragte ich mich, was zum Teufel ich gerade gesagt hatte, dass Archer so panisch reagierte. Mir fiel auf, dass er in den vergangenen sechs Wochen, in denen wir zusammengearbeitet hatten, kaum über seine Familie gesprochen hatte. Bisher hatte mich das nie gestört, aber jetzt, da ich wusste, dass er nicht darüber reden wollte, wurde ich furchtbar neugierig.
    Ich fragte mich, ob Jenna wohl etwas über Archers Vergangenheit wusste, aber den Gedanken verwarf ich schnell wieder. Jenna sprach kaum noch mit jemandem und machte offensichtlich eine beschissene Zeit durch. Ich konnte sie jetzt wirklich nicht mit meiner Verschossenheit belästigen; das war das Letzte, was sie brauchte.
    Als die Vandy uns holen kam, war ich mit meinem Aufsatz fast fertig, und ich beschloss, den Rest am nächsten Morgen vor dem Unterricht zu schreiben.
    Ich ging zurück auf mein Zimmer. Dabei kam ich jedoch an Elodies offener Tür vorbei und hörte Annas sanfte, melodische Stimme sagen: »Also, ich wäre misstrauisch, wenn es mein Freund wäre.«
    Ich blieb vor der Tür stehen und hörte Elodie antworten: »Das wäre ich auch, wenn sie nicht so eine traurige Nummer wäre. Glaub mir, wenn Archer schon mit einem anderen Mädchen im Keller feststecken muss, ist mir keine lieber als Sophie Mercer. Archer würde sie nicht zweimal angucken.«
    Ist schon seltsam. Ich wusste ja, dass sich Archer nicht für mich interessierte, aber es von jemand anderem zu hören, war wirklich, wirklich elend.
    »Sie hat aber große Titten«, meinte Anna versonnen.
    Elodie schnaubte nur. »Ich bitte dich, Anna. Ein großer Busen allein macht klein und reizlos doch auch nicht wett. Und dann diese Haare!« Obwohl ich sie nicht sehen konnte, stellte ich mir vor, dass Elodie sich demonstrativ schüttelte. Dabei wurde mir leicht übel. Ich wusste, ich hätte mich davonmachen sollen, aber ich konnte nicht aufhören zu lauschen. Möchte mal wissen, wie das kommt, dass wir immer hören wollen, was die Leute über uns reden, auch wenn es das gemeinste Zeug ist. Außerdem sagte Elodie ja nichts, was ich nicht bereits wusste. Ich war klein und reizlos, und ich hatte widerspenstige Haare. Das hatte ich oft genug über mich selbst gesagt. Warum brannten mir dann Tränen in den Augen?
    »Ja, aber Archer ist auch irgendwie merkwürdig«, sagte Anna. »Erinnerst du dich noch, wie gemein er im ersten Jahr zu dir war? Hat er dich nicht als seichtes Flittchen bezeichnet oder so etwas? Oder als blödes …«
    »Das gehört der Vergangenheit an, Anna«, erwiderte Elodie steif, und ich musste ein Lachen unterdrücken. Also war Archer früher offenbar mal etwas klüger gewesen. Was hatte sich seitdem verändert? Verbarg Elodie tatsächlich verborgene Tiefen, wie er behauptet hatte? Ich jedenfalls hörte nichts von ihr, was tiefer gewesen wäre als eine Bettpfanne.
    »Egal, selbst wenn Archer schwachsinnig genug wäre, etwas für Sophie übrigzuhaben, wird er nach dem Halloweenball nicht mal mehr dran denken, ein anderes Mädchen anzusehen.«
    »Wieso?«
    »Ich habe beschlossen, mich ihm hinzugeben.«
    Ach du Schande. Wer sagte denn noch so was? Warum redete sie nicht gleich von zarte Blume pflücken oder mein Schatzkästchen öffnen oder was ähnlich Dämlichem?
    Aber Anna kreischte natürlich auf. »O mein Gott, das ist ja so romantisch!«
    Elodie kicherte, was bei ihr seltsam klang. Mädchen wie Elodie sollten eher wie alte Hexen gackern. »Nicht wahr?«
    Ich hatte eindeutig genug gehört, also schlich ich mich auf Zehenspitzen davon und öffnete leise die Tür zu meinem Zimmer.
    Jenna hatte sich wie üblich unter einer ihrer pinkfarbenen Decken auf ihrem Bett zusammengerollt. Sie machte das jetzt häufig und stellte sich schlafend, damit ich nicht mit ihr redete. Normalerweise tat ich ihr den Gefallen und versuchte nicht, sie in ein Gespräch zu verwickeln. Aber an diesem Abend ließ ich mich auf die Kante ihres Betts fallen, so dass die Matratze ein wenig hüpfte. »Rate mal, was ich gerade mitangehört habe«, sagte ich.
    Sie zog eine Ecke der Decke herunter, und ein Auge blinzelte mich eulenhaft an. »Was?«
    Ich gab erst das Gespräch zwischen Elodie und Anna wieder und sagte dann: »Kannst du das fassen? Mich ihm hingeben ? Puh. Was spricht bloß dagegen, einfach Sex zu sagen?«
    Ich wurde mit einem winzigen Lächeln belohnt. »Das ist wirklich ziemlich

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