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Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Titel: Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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albern«, meinte Jenna.
    »Total albern«, pflichtete ich ihr bei.
    »Haben sie etwas über Chaston gesagt?«
    Überrascht antwortete ich: »Äh … nein. Zumindest habe ich nichts davon belauscht. Aber du hast ja gehört, was Mrs Casnoff neulich beim Abendessen verkündet hat. Chaston geht es gut, und sie erholt sich mit ihren Eltern an der Riviera oder einem anderen schicken Ferienort. Im nächsten Jahr wird sie zurückkommen.«
    »Ich kann einfach nicht glauben, dass sie da so über Jungen schwatzen, wenn ein Mitglied ihres Zirkels tot ist und ein anderes vor gerade mal drei Wochen beinahe gestorben wäre.«
    »Tja, sie sind nun mal seichte Idiotinnen. Was nicht gerade was Neues ist.«
    »Tja.«
    Ich warf meine Kleider ab und zog ein blaues Hecate-Tanktop und eine Pyjamahose an, die meine Mom mir letzte Woche geschickt hatte. Die Hose war aus weißer Baumwolle und mit kleinen, blauen Hexen auf Besen bedruckt. Ich vermute, das war ihre Art zu sagen, dass ihr der Streit leidtue; mir tat er ebenfalls leid, und ich hatte sie vor einer Weile angerufen, um ihr das zu sagen. Ich war froh, dass ich mich mit Mom wieder verstand.
    »Wow, ich hab dir ja wirklich ein paar blaue Flecken an den Schultern verpasst«, sagte Jenna und setzte sich auf.
    Ich sah an mir hinab. »Oh … stimmt. Keine große Sache. Tut nicht mal weh.«
    In Wirklichkeit tat es schon noch ein bisschen weh.
    Jennas Augen glänzten, als versuchte sie, nicht zu weinen. »Das tut mir wirklich leid, Sophie. Ich war so verängstigt und gekränkt, und … und manchmal verliere ich einfach die Kontrolle.«
    Eisige Furcht lief mir den Rücken hinunter, doch ich versuchte, es zu ignorieren. Jenna war meine Freundin. Ja, sie hatte den Vampir bei mir rausgelassen, aber sie hatte sich auch gleich wieder beherrscht.
    Aber du bist auch ihre Freundin . Chaston war das eindeutig nicht. Und wer weiß, was mit Holly war?
    Stopp. Keinen Schritt weiter.
    Stattdessen sagte ich mit gespielter Verwirrung: »Worüber verlierst du dann so die Kontrolle? Deine Blase? Denn dann solltest du das mal untersuchen lassen. Ich werde dir garantiert kein Bettlaken leihen.«
    »Du bist vielleicht ein Freak.« Sie kicherte.
    »Man muss schon selbst ein Freak sein, um einen Freak zu erkennen!«
    Während der nächsten Stunden plauderten wir und versuchten, für Magische Evolution zu lernen. Als die Schlafenszeit kam, war Jenna beinahe schon wieder die Alte.
    »Nacht, Jenna«, sagte ich, als die Lichter ausgingen.
    »Nacht, Sophie.«
    Ich starrte zu der schrägen Decke hinauf, den Kopf voller Gedanken: Archer, Elodie und Anna, Jenna, dieses Gespräch mit Cal am Teich. Kurz vorm Einschlafen fragte ich mich, ob Archer wohl wusste, dass ihm bevorstand, der stolze Empfänger von Elodies Jungfräulichkeit zu werden.
    Ich wusste nicht, wie spät es war, als ich aufwachte und das Mädchen in Grün am Fußende meines Bettes stehen sah. Mein Herz schlug bis zum Hals, aber ich war sicher zu träumen. Das konnte auf keinen Fall real sein.
    Dann stieß sie einen verärgerten Laut aus und sagte mit britischem Akzent: »Sophie Mercer. Was machst du mir für Scherereien?«

 
    21
    Blinzelnd fuhr ich im Bett hoch: Es war das Mädchen, das ich seit meiner Ankunft in Hecate immer wieder gesehen hatte, aber sie wirkte jetzt überhaupt nicht wie ein Geist; sie sah vielmehr höchst lebendig aus, ganz aus Fleisch und Blut.
    »Was ist?«, fragte sie und zog eine perfekt gezupfte Augenbraue hoch. »Kommst du jetzt mit oder nicht?«
    Ich lugte zu Jenna hinüber. Alles, was ich erkennen konnte, war ein dunkler Höcker. Ihre gleichmäßigen Atemzüge verrieten mir, dass sie schlief.
    Das Mädchen folgte meinem Blick. »Oh, mach dir ihretwegen keine Sorgen«, sagte sie mit einer geringschätzigen Handbewegung. »Sie wird nicht aufwachen und Alarm schlagen. Keiner wird das; dafür habe ich gesorgt.«
    Bevor ich fragen konnte, was sie damit meinte, drehte sie sich um und rauschte zur Tür hinaus.
    Ich saß wie erstarrt da, bis sie wieder in der Tür auftauchte und sagte: »Herrgott noch mal, Sophie, lass uns endlich gehen! «
    Natürlich wusste ich, dass es keine gute Idee war, einem Geist zu folgen. All meine Körperreaktionen sagten mir das. Meine Haut fühlte sich feucht an, mein Magen war ein einziger Knoten. Trotzdem schob ich meine Decke weg, schnappte mir meinen Hecate-Blazer von der Rückenlehne meines Stuhls und holte sie oben an der Treppe ein.
    »Gut«, sagte sie. »Wir haben eine Menge Arbeit vor uns und nicht

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