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Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Titel: Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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Anna über das Kleid schwatzte, das sie für den alljährlichen Schulball an Halloween in zwei Wochen herbeizuhexen plante.
    »Die meisten denken, Rothaarige könnten kein Rosa tragen«, bemerkte sie gerade, »aber das hängt ganz von der Nuance ab. Äußerst helles Rosa oder Altrosa gehen sehr gut. Grellpink dagegen ist bloß nuttig.«
    Das war natürlich für Jennas Ohren bestimmt, und darum sagte sie es auch extralaut. Jenna saß neben mir, und obwohl sie so tat, als beachte sie die beiden gar nicht, sah ich doch, wie sie einige Augenblicke später verstohlen an ihrer pinkfarbenen Strähne zupfte.
    Ich stieß sie an. »Hör nicht auf die. Das sind Hexentussen.«
    »Wie bitte, Miss Mercer?«
    Als ich aufblickte, sah ich Ms East vor meinem Pult stehen, eine Hand in die Hüfte gestemmt. Ms East schien sich um den Titel coolste Lehrerin von Hecate bewerben zu wollen. Jenna und ich bezeichneten ihren Look unter uns als Domina-Chic. Sie war stockdünn und trug ihr dunkelbraunes Haar stets zu einem strammen Knoten frisiert. Dazu ihre ganz in schwarz gehaltene Garderobe und die schwindelerregend hohen Absätze: Man konnte sie leicht über die Laufstege in Paris gehen sehen. Aber wie alle Lehrer in Hecate war auch Ms East offenbar von Geburt an eine humorfreie Zone.
    Ich lächelte sie schwach an und sagte: »Äh … manche Hexen husten? In dieser Klasse?«
    Die Klasse brach in Gekicher aus, bis auf Elodie und Anna, die wahrscheinlich errieten, was ich wirklich gesagt hatte, und mich böse anstierten.
    Ms East zog ihre Mundwinkel zwei Millimeter nach unten, was das Äußerste an Mimik war, das sie sich gestattete. Ich glaube, sie hatte Angst vor Fältchen – in ihrem vollkommen glatten Gesicht.
    »Was für eine aufregende Beobachtung, Miss Mercer. Sie sollten jedoch wissen, dass ich keine Unterbrechungen meines Unterrichts dulde …«
    »Ich habe Sie aber gar nicht unterbrochen«, unterbrach ich sie, und Ms Easts Mundwinkel zogen sich noch weiter nach unten, was bedeutete, dass ich gerade die Grenze zum Land des Großen Ärgers überschritten hatte.
    »Da Sie so viel zu sagen haben, möchten Sie das vielleicht gern in einem Aufsatz über die verschiedenen Klassen von Hexen niederlegen? Sagen wir, zweitausend Wörter? Bis morgen.«
    Wie gewöhnlich machte sich mein Mund selbstständig, bevor mein Gehirn die Chance hatte, ihn zu stoppen, und ich jaulte auf: »Was? Das ist – unfair!«
    »Und nun dürfen Sie meinen Unterricht verlassen. Wenn Sie wiederkommen, haben Sie freundlicherweise Ihren Aufsatz und eine Entschuldigung parat.«
    Ich verkniff mir eine Erwiderung und sammelte unter Jennas mitfühlendem Blick und Elodies und Annas Feixen meine Sachen zusammen. Es kostete mich zwar eine Menge Selbstbeherrschung, aber ich schlug die Tür nicht hinter mir zu.
    Ein Blick auf meine Armbanduhr sagte mir, dass ich bis zu meinem nächsten Kurs vierzig Minuten Zeit totzuschlagen hatte, also lief ich nach oben und legte meine Bücher ab, bevor ich nach draußen ging, um ein wenig frische Luft zu schnappen.
    Es war einer dieser wahnsinnig schönen Tage, wie sie offenbar nur der Oktober mit sich bringt. Der Himmel strahlte in einem tiefen, klaren Blau. Die Bäume waren noch immer größtenteils grün, wobei hier und da einige orangefarbene und goldene Blätter hervorlugten. Es wehte eine angenehme, nach Herbstfeuer riechende Brise, die gerade so kühl war, dass ich froh war, meinen Blazer anzuhaben. Obwohl ich innerlich noch über die Ungerechtigkeit schäumte, aus der Klasse geworfen worden zu sein, war ich doch ziemlich glücklich darüber, eine unerwartete Freistunde zu haben, auch wenn ich sie eigentlich hätte nutzen sollen, um meinen blöden Aufsatz zu schreiben.
    Kurz bevor ich etwas Superpeinliches tun konnte, wie die Arme auszubreiten und den Refrain von Colours of the Wind zu schmettern, hörte ich eine Stimme sagen: »Warum sind Sie nicht im Unterricht?«
    Als ich mich umdrehte, sah ich Cal, den Gärtner, hinter mir stehen. Wie gewöhnlich trug er seinen Holzfällerlook zur Schau – ganz in Flanell und Jeans. Und diesmal hatte er sogar ein Requisit dabei: eine riesige Axt, die er in der linken Hand hielt. Die tödliche Schneide glänzte stumpf neben seinem Stiefel.
    Ich weiß nicht, was ich für ein Gesicht machte, während ich die Axt anstarrte, aber ich muss wohl ausgesehen haben wie Elmer Fudd, als Bugs Bunny sich als Mädchen verkleidet hatte: aus den Höhlen quellende Augen, die Kinnlade bis zum Boden

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