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Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Titel: Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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Archer eine Woche später atemlos, »hast du schon den perfekten Rosaton für deinen Smoking gefunden?«
    Wir hatten Verteidigung, und ich war nur deshalb außer Atem, weil ich gerade einen Schlag ausgeführt hatte, der Archer zum fünften Mal an diesem Tag auf die Matte warf. Mein Mangel an Atemluft hatte nichts damit zu tun, wie gut er in seinem engen T-Shirt aussah. Ich konnte es nicht fassen, dass ich ihn schon so oft zu Boden geschlagen hatte. Entweder wurde er schlechter, oder ich entwickelte mich merklich. Ich würde zwar nie in American Gladiators auftreten, aber ich war wirklich nicht übel. Obendrein war ich die ganze Nacht auf gewesen.
    Die Kette pendelte gegen meine Brust, als ich Archer die Hand reichte. Alice’ Hexerei wirkte wie Hex… Na, ihr versteht schon. Ich hatte in den ersten drei Nächten nur etwa zwei Stunden geschlafen und mich beim Aufstehen trotzdem topfit gefühlt. Am ersten Morgen hatte ich noch in der Furcht gelebt, dass mich Mrs Casnoff jeden Moment in ihr Büro zerren und fragen würde, ob ich etwas über einen Schlafzauber wisse, mit dem jemand die Schule verhext habe, aber als das nicht passierte, entspannte ich mich allmählich. Jetzt machte ich mir nicht mal mehr die Mühe zu schlafen. Ich lag in der Dunkelheit wach, so kribbelig wie ein Kind am Heiligabend, bis ich das sanfte, grüne Licht durch meine Fenster scheinen sah. Dann eilte ich nach draußen, sprang auf meinen Besen und schwebte durch die Nacht, bis ich am Friedhof ankam.
    Was ich tat, war gefährlich und vielleicht auch ein bisschen dumm, das wusste ich. Aber wenn ich durch den Himmel flog oder so mächtige Hexenkunst zuwege brachte, wie ich sie mir nie hätte träumen lassen, fiel es mir schwer, daran zu denken.
    Archer grinste, als ich ihm auf die Beine half.
    »Nein, im Ernst«, sagte ich. »Elodie meinte vorhin, dass ihr zwei farblich harmonieren würdet. Also, welche Schattierung wird es sein? Glutrosa? Wilde Rosenlust? Ooh, warte, ich hab’s! Jungfräuliches Erröten! «
    Bis zum Halloweenball war es nur noch eine Woche, und offenbar redete niemand mehr über etwas anderes. Selbst für Byrons Stunde hatten wir ein Sonett über die Robe verfassen müssen, die wir tragen würden. Ich hatte immer noch keinen Schimmer, was ich anziehen sollte. Ms East war damit beauftragt, uns den Verwandlungszauber zu lehren, mit dem wir unsere Kleider und Smokings herbeihexen konnten. Erst gestern hatte sie jedem von uns eine Schneiderpuppe zur Verfügung gestellt, die etwas trug, das wie ein Kopfkissenbezug mit Armlöchern aussah. Ich verstand nicht, warum wir nicht einfach Kleider, die wir schon hatten, verwandeln konnten, aber ich vermutete, dass das einfach wieder so eine blöde Vorschrift von Hex Hall war.
    Die Gestaltwandler und Elfen mussten sich ihre eigenen Outfits besorgen, was bedeutete, dass während der letzten Tage unaufhörlich Pakete eingetroffen waren. Und dann gab es da noch Jenna. Ich hatte mich angeboten, ihr ein Kleid zu machen, aber sie hatte mich nur angestarrt, als wäre ich nun vollkommen übergeschnappt, und gesagt, dass sie auf keinen Fall zu diesem idiotischen Tanzabend gehen würde.
    Wir hatten in Ms Easts Kurs jeden Tag an dem Zauber gearbeitet, aber bisher war alles, was ich versucht hatte, irgendwie zu … bauschig gewesen. Ms East sagte, das liege nur daran, dass ich zu aufgeregt sei. Aber ich kaufte ihr das nicht ganz ab. Was mich betraf, so hatte der Ball überhaupt nichts Aufregendes. Ich würde mich bestimmt nicht jemandem hingeben .
    »Halt den Mund«, sagte Archer jetzt gutmütig und streckte sich. »Zu deiner Information, nur meine Fliege wird pink sein. Ich habe nämlich die Absicht, es auf der Party richtig knallen zu lassen, vielen Dank.«
    Ich versuchte zurückzugrinsen, aber zugleich versuchte ich, nicht auf den Streifen Haut zu starren, der unter seinem T-Shirt sichtbar wurde, als er sich bückte.
    Wie gewöhnlich wurde mein Mund trocken und meine Atmung beschleunigte sich. In meinem Bauch machte sich dieses merkwürdige, fast traurige Gefühl breit.
    Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal froh sein würde, die blökende Stimme der Vandy zu hören, aber als sie dann rief: »Also gut! Das war’s für heute!«, hätte ich sie küssen können.
    Okay, andererseits auch wieder nicht. Vielleicht reichte ein fester Händedruck.
    »Heiliges Höllenwiesel«, murmelte ich eine Stunde später.
    Ich starrte auf meinen letzten Versuch, ein Ballkleid zu hexen. Zumindest hatte ich diesmal einen

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